Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 02/Januar 2012 Orbans Freunde Berlin/Ungarn.
Die Rechtsentwicklung in Ungarn erhält Unterstützung durch
die extreme Rechte in Deutschland und Österreich. Ungarn sei
wieder “Zielscheibe politisch korrekter Heuchelei” schreibt
der FPÖ-Europaparlamentarier Andreas Mölzer in einem Beitrag
in der “Jungen Freiheit”, der unter der Überschrift
“Hetzjagd gegen Budapest” erschienen ist. Die Kritik aus
den EU-Ländern an Orbans Einführung eines reaktionären
Mediengesetzes und die massiven Änderungen an der ungarischen
Verfassung bezeichnet der FPÖ-Rechtsaußen als
“linksautoritäre Haltung”. Mölzer vergleicht die
derzeitigen “politisch-korrekten Empörungsstürme”
gegen die ungarische Orban-Regierung mit den Sanktionen der 14
EU-Länder gegen die damalige FPÖ-ÖVP-Regierung in
Österreich im Jahr 2000. Auch die Sanktionen gegen Österreich
seien damals ins Leere gelaufen. “Solidarität mit Ungarn
– gegen die EU-Diktatur!” fordert Jürgen Elsässer
(“Volksinitiative” / “Compact”) auf seiner
Internetseite. Die Regierung Orban - Orban war 2001 mit dem
Franz-Josef-Strauß-Preis der CSU-nahen
“Hanns-Seidel-Stiftung” ausgezeichnet worden - solle
bestraft werden, “weil sie gegen das internationale
Finanzkapital” vorgehe, meint der. Alle anderen Argumente gegen
die Orban-Regierung wie Menschenrechtsverstösse, Pressezensur und
die Gefährdung der unabhängigen Justiz “fallen
demgegenüber nicht ins Gewicht”, meint Elsässer, bzw.
seien “innerungarische Angelegenheiten”, die das Ausland
und die EU nichts anzugehen hätten (hma). Oblinger zurückgepfiffen Ichenhausen.
Der katholische Stadtpfarrer von Ichenhausen im Kreis Günzburg,
Georg Alois Oblinger, schreibt seit 2002 regelmäßig in
der “Jungen Freiheit”. Nun ist er von seiner Diözese
und Bischof Konrad Zdarsa (Augsburg) aufgefordert worden, dies
künftig zu unterlassen. Oblinger erklärte, sich an die
Weisung der Diözese halten zu wollen. Die Schreiberlinge der
rassistischen Internetseite “PI-News” und der am extrem
rechten Rand des Katholizismus angesiedelten Internetseite kreuz.net
schäumen derweil vor Wut. Hubert
Gindert, Vorsitzender des ‘Forums Deutscher Katholiken’,
soll demnach den Bischof aufgefordert haben, seine Entscheidung noch
einmal zu überdenken. Kritik an der Entscheidung der Diözese
kam auch vom Sprecher des “Arbeitskreises Engagierter
Katholiken” (AEK) in der CDU, Martin Lohmann. Dieser vermutet ein
eklatantes Missverständnis, so kath.net (hma). Dauerausstellung in Bozen Italien/Südtirol.
Das von den italienischen Faschisten 1928 in Bolzano (Bozen)
eingeweihte “Siegesdenkmal” erhält ein
Dokumentationszentrum mit einer Dauerausstellung. Die Errichtung
des Dokumentationszentrums zur Aufarbeitung der Geschichte wurde Anfang
Januar offiziell besiegelt. Die Ausstellung, für deren Erstellung
834 000 Euro bereitgestellt werden, soll dem faschistischen Relikt die
“ideologische Aufladung” nehmen, so Landrätin Sabina
Kasslatter Mur. Bereits in diesem Jahr soll die Ausstellung fertig
gestellt werden (hma). “Symbolfigur” verloren Österreich.
Die extreme Rechte in Österreich trauert um ihre
“Symbolfigur”. Im Alter von 93 Jahren verstarb am 2.Januar
Dr. Otto Scrinzi. Der gebürtige Südtiroler war
SA-Sturmführer und NSDAP-Mitglied und vertrat die FPÖ bis
1979 im Nationalrat. Wiederholt nahm Scrinzi an Veranstaltungen der DVU
teil, gehörte zu den Autoren der “Deutschen
Nationalzeitung” und trat als Referent auf Veranstaltungen der
“Deutschen Stimme” der NPD auf. Nachrufe auf Scrinzi kamen
u. a. vom “Südtiroler Schützenbund”, dem
Landessprecher der “Freiheitlichen Jugend” in Südtirol
und von FPÖ-Chef Strache. Letzterer hob hervor, daß Scrinzi
ein “freiheitliches Urgestein” gewesen sei, der “die
Werte unserer Gesinnungs-gemeinschaft immer gelebt” habe (hma).
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