Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten
22/November 2011 Urteil
im „Altermedia“-Prozeß Rostock/Stralsund.
Die ehemaligen Betreiber der einschlägig rechten Internetseite
„Altermedia Deutschland“ müssen ins
Gefängnis. Die Stralsunder Axel Möller und Robert
Rupprecht wurden wegen Volksverhetzung zu einer Strafe von zwei Jahren
und sechs Monaten bzw. zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Sie
hatten auf ihrer Internetseite u.a. den Holocaust geleugnet und
Staatsanwälte bedroht (hma). Wahlen in der Schweiz Schweiz.
Bei den Nationalratswahlen in der Schweiz am 23.Oktober konnten neben
der SVP (26,6%, zuvor 29%), die mit Slogans wie
„Masseneinwanderung stoppen“ aufgetreten war, auch
weitere einschlägig rechte Parteien Sitze im neuen Parlament
erringen. Die von dem ehemaligen SVP-Mann Eric Stauffer
gegründete „Mouvement Citoyens Genevois / Mouvement
Citoyens Romand“ (MCG/MCR), die bei den letzten Wahlen im
Kanton Genf zur zweitstärksten Kraft wurde, wird
künftig von dem Anwalt Mauro Poggia im Nationalrat
repräsentiert. Die MCG/MCR hatte während des
Wahlkampfs u.a. gegen die „Grenzgänger“
gehetzt. Die „Lega Nord“ im Tessin erzielte zwei
Sitze im neuen Parlament. Die christlichen Kleinparteien
„Christsoziale Partei“ und „Evangelische
Volkspartei“ ziehen mit jeweils einem Abgeordneten in den
Nationalrat ein (hma).
Gastprofessor ausgeladen Trier.
Das „Historisch-Kulturwissenschaftliche Zentrum“
der Uni Trier löst den Vertrag mit dem israelischen
Gastprofessor Martin van Creveld auf. Nach einem ersten Vortrag des
Militär- und Kriegshistorikers hatten der Asta der Uni Trier
und zahlreiche Hochschulgruppen gefordert, sich umgehend von dem
Gastprofessor zu trennen. Dessen Thesen seien "frauenfeindlich,
militaristisch, antiisraelisch, vulgärwissenschaftlich und
methodisch primitiv". Asta und Hochschulgruppen wandten sich dagegen,
daß ein regelmäßig in der
„Jungen Freiheit“ publizierender Professor an der
Universität mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz hofiert
werde. Nach zahlreichen Gesprächen wurde beschlossen, den
Vertrag mit van Creveld aufzulösen. Es werden keine weiteren
Veranstaltungen mit ihm stattfinden (hma). „Pro D“
will D-Mark zurück Berlin.
Nach ihrem eher kläglichen Abschneiden bei den letzten Wahlen
in Berlin setzt die sog. „Bürgerbewegung pro
Deutschland“ verstärkt auf ein eurokritisches
Profil. Auf dem neuen Blog „Euro-Gegner“, den der
„Pro Deutschland“-Aktivist Manfred Rouhs betreibt,
wird eine Rückkehr zur D-Mark gefordert. Darüber
hinaus will die selbsternannte
„Bürgerbewegung“ in der Zeit vom
5.November bis zum 15.Dezember in insgesamt acht Berliner Bezirken
öffentliche „Kundgebungen“ unter dem Motto
„Raus aus dem Euro!“ durchführen (hma). „Lebensschützer“
verurteilt Österreich/Graz.
Das
Oberlandesgericht in Graz hat vier sog.
„Lebensschützer“ zu Geldstrafen
verurteilt. Die Verurteilten, unter ihnen der Leiter von
„Human Life International“ (HLI) Dietmar Fischer,
müssen zwischen 350 Euro und 6400 Euro zahlen. Mehrere der
Verurteilten hatten vor einer medizinischen Einrichtung eine sog.
„Gehsteigberatung“ angeboten und einen Mediziner
bedrängt. Fischer, der in Wien lebt, hatte
Flugblätter u.a. Materialien zur Verfügung gestellt.
In dem Berufungsverfahren wurde die Verurteilung nach dem
österreichischen Stalking-Paragraphen bestätigt. Das
Urteil ist damit rechtskräftig (hma). Buscher
verstorben Dommershausen/Köln.
Am
10.Oktober verstarb der 1928 geborene Paulus Buscher. Der Sohn eines
SS-Mannes hatte in seiner Jugend der bündischen
„Deutschen (autonomen) Jungenschaft“ (dj.1.11)
angehört. Nach der Befreiung vom NS-Regime engagierte sich
Buscher zuerst im linken Spektrum. Seit Mitte der 1980er Jahre trat
Buscher als Autor und Leserbriefschreiber in der von
„nationalrevolutionären“ Neofaschisten
herausgegebenen Zeitschrift „Wir Selbst“ auf. Dort
hetzte er gegen die Anerkennung der Kölner
Edelweißpiraten als antifaschistische
Widerstandskämpfer und bezeichnete diese als
„Widerstands-Schmarotzer“ und „Abschaum
der Menschheit“. Er trat als Referent bei den
„Bogenhauser Gesprächen“ der
Münchner „Burschenschaft Danubia“ und der
„Deutschen Hochschulgilde“ auf. Buschers Buch
„Das Stigma“ erschien im einschlägig
rechten „Verlag Siegfried Bublies“ (hma). |