Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten
21/Oktober 2011 Hopp in Krefeld Krefeld.
Er zählte zur Führungsebene in der von Deutschen
gegründeten Siedlung “Colonia Dignidad” in Chile, die
während der Pinochet-Diktatur auch als Folterzentrum des
chilenischen Geheimdienstes gedient haben soll. Mittlerweile hat
Hartmut Hopp in der Krefelder Innenstadt eine Wohnung bezogen. In Chile
wurde Hopp wegen Beihilfe zum Kindermissbrauch zu einer
fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. In Deutschland werden
Hopps Taten als verjährt betrachtet, und darüber hinaus
liefert die Bundesrepublik deutsche Staatsangehörige nur in
Ausnahmefällen an außereuropäische Staaten aus.
Mittlerweile sind gegen den von Interpol gesuchten ehemaligen Arzt der
“Colonia Dignidad” zwei neue Strafanzeigen bei der
Krefelder Staatsanwaltschaft eingegangen. Zwei ehemalige Bewohner der
Siedlung zeigten Hopp wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch an. In
der zweiten Anzeige geht es um während der Pinochet-Diktatur
verschwundene Chilenen (hma). 20 Jahre FHwO Bad
Bevensen. In diesem Monat feiert das “Freundschafts- und
Hilfswerk Ost e.V.” sein 20jähriges Bestehen. Der von dem
ehemaligen NPD-Aktivisten Klaus Hoffmann geleitete Verein organisiert
Hilfsgütertransporte für die deutschsprachige Minderheit in
den ehemaligen deutschen Ostgebieten und vergibt finanzielle
Zuschüsse an dort lebende Rentner und ehemalige Soldaten der
Wehrmacht. Zum diesjährigen Jubiläum veranstaltet der Verein
ein großes Fest mit Fotoausstellung, Klavierkonzert und
Shantychor. Der Schirmherr des Vereins, Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz
Kuhlmann, wird ein Grußwort sprechen. Der Festvortrag wird von
Dr. Paul Latussek von der “Landsmannschaft Schlesien” in
Thüringen gehalten, der 2001 als BDV-Vizepräsident
amtsenthoben wurde (hma). Prozeß wegen Hetze Österreich/Schweiz.
Seit Ende vergangener Woche müssen sich der steirische
FPÖ-Vorsitzende Gerhard Kurzmann und der Geschäftsführer
der “Agentur Goal” aus dem schweizerischen Dübendorf,
Alexander Segert, in Graz vor Gericht verantworten. Die
Staatsanwaltschaft hat die beiden wegen „Verhetzung“
angeklagt. Die FPÖ in der Steiermark hatte im vergangenen Jahr
während des Wahlkampfes ein Computerspiel unter dem Namen
“Moschee baba” präsentiert, in dem man Minarette und
Muezzine mit einem Mausklick abschießen konnte. In der Schweiz
war eine andere Version des Computerspiels von der Kampagne für
ein Verbot von Minaretten eingesetzt worden. Für beide Versionen
des Spiels war der in Dübendorf lebende Deutsche Alexander Segert
verantwortlich. Dieser entwickelt schon seit vielen Jahren
Werbekampagnen für die SVP. Er war auch Mitarbeiter der Zeitung
“Schweizerzeit”, die am rechten Rand der SVP angesiedelt
ist. In einem Interview, das Segert 2010
“Welt online” gab, antwortete er auf die Frage der
Journalistin, ob er mit seinen Kampagnen nicht nur vorhandene
Ängste in der Bevölkerung aufgreife, sondern auch
verstärke: “Na klar, das ist ja auch richtig so.” Die
Grazer Staatsanwaltschaft fordert nicht nur die Bestrafung von Segert
und Kurzmann, sondern auch empfindliche Geldstrafen für die
FPÖ und die “Agentur Goal”. Denn Segerts Unternehmen
sei von der FPÖ durch die staatliche Rückerstattung der
Wahlkampfkosten bezahlt worden und habe von der Werbewirkung
profitieren können (hma). Sarrazin in Graz Österreich/Graz.
Auf Einladung des steirischen ÖVP-Bauernverbandes referierte
SPD-Mitglied Thilo Sarrazin über “Demographie und die
europäische Zukunft”. Unter den – nach Eigenangaben
– 700 Zuhörern befand sich auch FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache. Vor dem Gebäude demonstrierten
Anhänger linker und antifaschistischer Organisationen und Parteien
gegen den Auftritt des Buchautors von “Deutschland schafft sich
ab” (hma). |