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aus: Antifaschistische Nachrichten 17/August 2011

Miegel-Buch zurückgezogen

Münster/Bad Nenndorf. Nach nur knapp einer Woche hat der Münsteraner Ardey-Verlag das Buch "Agnes Miegel. Ihr Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur NS-Zeit" aus dem Handel genommen. Der Verlag kritisiert u.a., daß auf einer Seite, wo es um das Entnazifizierungsverfahren Miegels gehe, der NS-Schriftsteller Hans Grimm ("Volk ohne Raum" u.a.) zitiert wird ohne auf dessen enge Verstrickung mit dem NS-Regime hinzuweisen. Auch andere Stellen in dem Buch ließen auf eine rechte Denkart schließen. Der Vertrieb des Buches, das als Jahresgabe der "Agnes-Miegel-Gesellschaft" in Bad Nenndorf erschienen ist, sei eingestellt, so der Vertriebsleiter des Verlags und betonte, daß dies auch so bleiben werde. Eigentlich sollte das Buch der Versuch sein, der seit Jahren immer wieder aufflammenden Diskussion über die Nähe Agnes Miegels zum NS-Regime etwas entgegen zu setzen. Marianne Kopp, Vorsitzende der "Agnes-Miegel-Gesellschaft" und im vergangenen Jahr Interviewpartnerin des extrem rechten Nachrichtenmagazins "Zuerst", hatte eigens Paul Leidinger, emeritierter Professor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gewonnen, der für das Miegel-Buch ein Vorwort schrieb. Trotz der Kritik des Verlages bleibt Kopp der in Teilen der "Landsmannschaft Ostpreußen" als "Mutter Ostpreußens" verklärten Agnes Miegel auch weiterhin treu und schreibt in ihrem Blog u.a.: "Nirgends in Agnes Miegels offiziellen und privaten Äußerungen ist eine Anbiederung an die NS-Ideologie zu erkennen, nichts deutet auf eine Bejahung oder Unterstützung ihrer Eroberungspolitik oder Rassenwahn hin". Als ob Miegels Unterzeichnung des Treuegelöbnisses "88 Deutsche Schriftsteller" für Adolf Hitler im Oktober 1933, ihr Eintritt in die NSDAP im Kriegsjahr 1940 und ihr Engagement für den NS-Nachwuchs, der sie später dafür mit dem Goldenen Ehrenzeichen der HJ ehrte, nicht genug Bekenntnis zum verbrecherischen NS-Regime bedeutet hätte ("Preußische Allgemeine Zeitung" 32-2011 - hma).

 

51.Ulrichsberg-Gedenkfeier

Österreich/Klagenfurt. Die "Ulrichsberggemeinschaft", die seit vielen Jahren unter dem Einfluß von Akteuren der SS-Veteranenorganisation "Kameradschaft IV" steht, mobilisiert zu ihrer "51.Ulrichsberg-Gedenkfeier" am 17. und 18.September in Kärnten. Am Samstag beginnt die Auffahrt zum Ulrichsberg um 13 Uhr. Nach einer Feier, die um 16.30 Uhr endet, findet abends ein "Heimatabend" im Kursaal Krampendorf statt. Am Sonntag soll ab 10 Uhr eine große Festveranstaltung im Klagenfurter Konzerthaus stattfinden und später ein Festabend mit Musikbegleitung im Hotel Rosenheim in Krumpendorf. Beworben wird die Veranstaltung u.a. in der "Deutschen Nationalzeitung" (hma).

 

"Forum Deutscher Katholiken" tagt

Karlsruhe. Im Vorfeld des Papst-Besuches in Deutschland findet vom 9.bis 11.September in der Karlsruher Stadthalle der diesjährige Kongreß des "Forum Deutscher Katholiken" statt. Das Treffen stramm konservativer und papsttreuer Katholiken musste sich unlängst von seinem Kuratoriumsmitglied Otto von Habsburg verabschieden. Auch in diesem Jahr werden wieder bekannte Kleriker der Amtskirche erwartet. Erzbischof Robert Zollitsch und Kurt Kardinal Koch zelebrieren Messen. Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun wird an einer öffentlichen Kundgebung der Initiative "Deutschland pro Papa e. V." teilnehmen. Diese mobilisiert unter dem Motto "Wir fahren zum Papst!" zur Reise nach Berlin und hat als Schirmherrin ihrer Aktion u.a. die "Junge Freiheit"-Kolumnistin Gabriele Kuby für sich gewonnen. Auf deren Kundgebung in Karlsruhe soll auch Werner Münch sprechen. Der ehemalige Ministerpräsident war 2009 nach einer Papst-Kritik Angela Merkels aus Protest aus der CDU ausgetreten. Unter den Referenten und Diskutanten finden sich auch zahlreiche sog. "Lebensschützer". So die ALFA-Aktivistin Alexandra M. Linder, Bernward Büchner von der "Juristen-Vereinigung Lebensrecht" und Thomas Schührer von "Durchblick e.V.". Letzterer hatte 2004 angekündigt, 40 Millionen Plastik-Embryos verbreiten zu wollen. Das umfangreiche Jugendprogramm des Kongresses bestreiten u.a. Akteure der "Katholischen Pfadfinderschaft Europas", der "Jugend 2000", der "Kongregation der Diener Jesu und Mariens" (SJM), der "Generation Benedikt" und von "Nightfever" (hma).