Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 14/Juli 2011
Klinik für
"Reichsbürger"
Mönchengladbach. Wegen Volksverhetzung,
Störung des öffentlichen Friedens sowie Beleidigung und
Bedrohung von Beamten stand ein 53jähriger Mönchengladbacher
Ende Juni vor dem örtlichen Amtsgericht. Der sich selbst als
"preußischen Staatsangehörigen" und als
"Generalfeldmarschall des Staates Preußen" bezeichnende
Klaus Rimpler leide an einer wahnhaften und narzisstischen
Persönlichkeitsstörung, urteilte eine Gutachterin. Rimpler hatte
einen Kleinkrieg gegen Behörden in Mönchengladbach geführt,
deren Legitimität er bestritt. Auf Internetseiten verbreitete er
Naziparolen, leugnete den Holocaust und veröffentlichte Aufrufe
wie: "Tötet die Khasarenjuden überall in der Judenrepublik
Deutschland!!!" Mit einigen Mitstreitern bot er zeitweise
auch eine Beratung für Erwerbslose an. Verurteilt wurde Rimpler
letztlich nicht. Das Amtsgericht attestierte dem 53jährigen, der
2001 aus Siegburg zugezogen war, eine wahnhafte Störung, die ihn
schuldunfähig mache.
Das Gericht wies Rimpler stattdessen in
eine psychiatrische Klinik ein (hma).
Schweiger tot
Österreich. Im Alter von 87 Jahren
verstarb Anfang Juli der ehemalige SS-Untersturmführer Herbert
Schweiger. Der ehemalige Angehörige der SS-Leibstandarte
"Adolf Hitler" engagierte sich nach seiner Entlassung
aus der Kriegsgefangenschaft zuerst für die FPÖ. Seit den 1960er
Jahren war er für die "Nationaldemokratische Partei" in
Österreich aktiv, die 1988 verboten wurde. In Deutschland beriet
der Altnazi Neonaziorganisationen wie z.B. die
"Nationalistische Front" und trat als Redner u.a. bei
der NPD auf. Viermal wurde der langjährige Funktionär des
"Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes" (DKEG) in
Österreich wegen des Verstoßes gegen das
NS-Wiederbetätigungsgesetz inhaftiert (hma).
Rüge für Stolz
Köln. Im September 2009 wurde beim
ver.di-Bundesvorstand ein Ausschlussantrag gegen den Kölner
Publizisten Rolf Stolz gestellt. Dieser gehört dem "Verband
Deutscher Schriftsteller (VS)" der Gewerkschaft an und
schrieb bzw. schreibt in diversen einschlägig rechten
Publikationen, er tritt auch als Redner u.a. bei strammrechten
Burschenschaften auf. Ein Ausschluß von Stolz - zum
gegenwärtigen Zeitpunkt - wurde vom ver.di-Bundesvorstand nun
abgelehnt. Allerdings sprach ihm ver.di eine Rüge wegen
"fortgesetzter Verstöße gegen Satzung, Beschlusslage und
wegen gewerkschaftsschädigendem Verhalten" aus und drohte
bei ähnlichem Verhalten in der Zukunft mit dessen Ausschluß. Die
"Freiheit der Wissenschaft, der Kunst und der Medien', wie es
in der ver.di-Satzung heißt, bedeute nicht, daß ein Mitglied von
seiner Verpflichtung befreit wäre, die Bestimmungen der Satzung
einzuhalten, urteilte der ver.di-Bundesvorstand (hma).
Woelki nach Berlin
Köln/Berlin. Gegenüber der
konservativen "Deutschen Tagespost" erklärte der
künftige Erzbischof von Berlin, Dr. Rainer Maria Woelki, er
gehöre der illustren Vereinigung "Opus Dei" nicht an.
Im Jahr 2000 promovierte Woelki an der von "Opus Dei"
geleiteten Päpstlichen Universität "Santa Croce" in
Rom. Im Juni 2008 hatte Woelki aus Anlaß des Gedenktages für den
"Opus Dei"-Gründer Josemaria Escriva eine Predigt in
der ebenfalls von "Opus Dei" geleiteten Kirche "St.Pantaleon"
in Köln gehalten. Ganz sicher dem "Opus Dei"
zugehörend ist der neue Untersekretär im Päpstlichen Laienrat.
Der spanische Prälat Miguel Delgado Galindo wurde jüngst von
Papst Benedikt XVI ernannt. Galindo soll auch an der Organisation
des Madrider "Weltjugendtags" im August mitarbeiten
(hma).
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