Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 10/Mai 2011
Rechter Rand der Union tagte
Berlin. Etwa 150 Menschen nahmen am 6.
und 7.Mai in Berlin am ersten Kongreß der Initiative
"Linkstrend stoppen" teil, die ein mangelndes
konservatives Profil der CDU beklagt. Die Teilnehmer des
Kongresses, der auch in der "Jungen Freiheit" beworben
wurde, beschlossen, keine neue Partei zu gründen, sondern die
Initiative in einen Verein umzuwandeln und die Gründung
regionaler Stammtische und Gruppen zu forcieren. Als Vorbild
diene, so der Sprecher der Initiative, Michael Nickel, die
rechtskonservative "Tea Party-Bewegung" in den USA. Als
weiteres Ziel nannte Nickel die Rehabilitierung des aus der CDU
ausgeschlossenen ehemaligen Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann,
der zu den Rednern des Kongresses gehörte. Nickel bedauerte,
Patriotismus oder "Lebensschutz" kämen in der Union
nicht mehr oder nur noch am Rande vor. Dies sei, so Hohmann, der
falsche Weg. Nach Auffassung von Hohmann könne die CDU nur wieder
gesunden, wenn sie sich auf die Trias aus Gott, Familie und
Vaterland konzentriere (hma).
Wulff legt Ämter nieder
Berlin. Thomas Wulff, in einschlägig
rechten Kreisen auch "Steiner" genannt, ist von allen
Ämtern im Parteivorstand der NPD zurückgetreten. Der ehemalige
Funktionär der 1995 verbotenen "Nationale Liste"
bescheinigte der NPD-Führung in einer Erklärung vom 8.Mai
mangelnde Glaubwürdigkeit. Diese sehe er "im Falle des
BANDITO-Mitglieds Rossmüller sehr stark gefährdet". Es sei
ihm seit der Öffentlichmachung der Mitgliedschaft des
NPD-Funktionärs in dem Rockerklub unverständlich, warum der
Parteivorsitzende sich vor Rossmüller stelle und nicht den Willen
oder die Kraft habe, das Andocken der vermeintlich oder
tatsächlichen organisierten Kriminalität an die NPD zu
verhindern. Auch der Spitzenkandidat der NPD in Sachsen-Anhalt,
Matthias Heyder, wurde von Wulff heftig kritisiert. An der herben
Niederlage - die NPD verpasste knapp den Einzug in den Landtag -
sei Heyder "zu einem guten Teil" verantwortlich. Wulff
warf Heyder Versagen, Unehrlichkeit und eine "fraglos
geistig-moralische Armseeligkeit" vor. Zwar stehe er noch
weiterhin zu dem von ihm entworfenen Modell der Volksfront
zwischen "Freien Kräften" und der NPD, so Wulff, aber
er sehe "eine zunehmende Aushöhlung der
Vertrauensbasis" (hma).
Trennung nur von
SJ-Bundesgruppe
Königswinter. Die Bundesführung der
"Landsmannschaft Schlesien" verweist in einer
Pressemitteilung vom 5.Mai darauf, daß sich ihr
Trennungsbeschluß von der "Schlesischen Jugend" (SJ)
nur auf die Bundesgruppe, den Bundesvorstand der
"Schlesischen Jugend", beziehe. Die Landesgruppen seien
davon nicht betroffen, es sei denn, in der Landesgruppe Thüringen
werden "eine Personenidentität" festgestellt.
Maßgeblich für die Trennung von der SJ seien Informationen des
"Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz" gewesen,
nach denen Führungskräfte der "Schlesischen Jugend" in
Thüringen, dem Sitz des SJ-Bundes-vorstandes, zuvor in der 2009
verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" aktiv waren.
Weitere SJ-Mitglieder entstammen sonstigen extrem rechten
Gruppierungen. Seit der Neuwahl des Bundesvorstands im Herbst 2009
hätten "fast alle" Landesgruppen der Landsmannschaft
nicht mehr mit der SJ-Bundesgruppe zusammengearbeitet (hma).
Landesvorsitzender
zurückgetreten
Bochum/Münster. Die "Deutsche
Partei" (DP) in NRW verliert ihren Landesvorsitzenden.
Michael Fischer (Bochum) hat seinen Rücktritt von allen
Parteiämtern und den Austritt aus der DP bekannt gegeben. Fischer
kritisierte die mangelnde Außendarstellung der Partei. Es sei
nicht gelungen, in den vergangenen Monaten ein eindeutig
konservatives Profil zu entwickeln. Als kommissarischer
Landesvorsitzender der DP fungiert nun Dirk Pelster aus Münster
(hma).
Separatistensieg in Edinburgh
Großbritannien/Edinburgh. Die
separatistische "Schottische Nationalpartei" (SNP) hat
bei den Wahl zum Regionalparlament in Edinburgh eine Mehrheit der
Sitze erzielt. Die SNP erhielt 69 von 129 Mandaten. Parteichef
Salmond kündigte an, sich für eine Abstimmung über die
Loslösung Schottlands von Großbritannien einsetzen zu wollen
(hma).
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