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aus: Antifaschistische Nachrichten 09/Mai 2011

51.GfP-Tagung

Wahlsburg. Die 1960 maßgeblich von Altnazis gegründete "Gesellschaft für freie Publizistik" will ihren 51.Kongreß am 20. bis 22.Mai "im Herzen Deutschlands" durchführen. Stattfinden soll die Tagung unter dem Motto "Vom Tabubruch zur Systemkrise. Deutschland lässt sich nicht abschaffen!". Als Kontaktadresse für die Konferenz, die u.a. im revanchistischen Wochenblatt "Der Schlesier" beworben wird, ist Margret Nickel aus Wahlsburg benannt. Nickel hatte die Buchhandlung von Holle Grimm übernommen, der Tochter des NS-Schrift-stellers Hans Grimm (hma).

 

Lersch-Platz wird umbenannt

Österreich/Graz. Der Gemeinderat in Graz hat mehrheitlich die Umbenennung des Heinrich-Lersch-Platzes beschlossen. Der Platz soll künftig den Namen der antifaschistischen Widerstandskämpferin Helene Serfecz tragen, die 1943 von den Nazis in Graz hingerichtet wurde. Die Nazis beriefen den in Mönchengladbach geborenen Heinrich Lersch (1889-1936) 1933 in die "Deutsche Akademie der Dichtung". Im gleichen Jahr findet man Lerschs Namen unter dem Treuegelöbnis von 88 deutschen Schriftstellern für Adolf Hitler. Die FPÖ hatte sich gegen die Straßenumbenennung gewehrt und ein Gutachten in Auftrag gegeben. In diesem spricht der an der Universität Freiburg lehrende Privatdozent Dr. Ralf Georg Czapla den so genannten Arbeiterdichter von einer Nähe zur NS-Ideologie frei (hma).

 

"Islamkritisches Wochenende"

Stuttgart. Der Landesverband Baden-Württemberg der "Bürgerbewegung Pax Europa e.V." (BPE) will vom 2. bis 5.Juni ein "islamkritisches Wochenende" in Stuttgart durchführen. Geplant sind mehrere simultane Veranstaltungen zum Thema "Christenverfolgung", auf denen zahlreichen Referenten auftreten sollen, sowie zwei Kundgebungen. Als Ehrengast wird Robert Spencer von "Stop Islamization America" aus den USA erwartet. Unterstützt wird die Veranstaltung von den Stuttgarter Anhängern des rassistischen Weblogs "PI-News". Bereits im April vergangenen Jahres hatte die BPE in Stuttgart eine Kundgebung "Gegen Frauenunterdrückung" durchgeführt, die von antifaschistischen Protesten begleitet wurde (hma).

 

Steigende Auflage

Berlin/Mörfelden. Die verkaufte Auflage des rechten Wochenblatts "Junge Freiheit" ist - nach eigenen Angaben - im ersten Quartal 2011 auf 19.350 Exemplare angestiegen. Dies ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Steigerung um 5,2 %. Die Druckauflage der in der Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH in Mörfelden-Walldorf hergestellten Wochenzeitung erhöhte sich um 7,4 % auf 26.565 Exemplare. Zum 25.Geburtstag der Zeitung im Juni dieses Jahres ist eine groß angelegte Vertriebskampagne geplant. Dabei sollen 500.000 Werbe-beilagen verbreitet werden. Die Jubiläumsausgabe soll von Studenten "an allen Hochschulen in Deutschland" verteilt werden, "um gerade an junge Leser heranzutreten", kündigte der Chefredakteur des Blattes an (hma).

 

Bischof Williamson in "Zuerst!"

Großbritannien/London. Richard Williamson, umstrittener Bischof der "Priesterbruderschaft St. Pius X.", der demnächst in einem Berufungsverfahren wegen Volksverhetzung vor dem Landgericht Regensburg stehen wird, ist von der extrem rechten Monatszeitschrift "Zuerst!" interviewt worden. Deren Chefredakteur, Manuel Ochsenreiter, fuhr eigens nach London, um den "Streiter Gottes" ("Zuerst!") zu treffen. Im Interview übt Williamson heftige Kritik an der katholischen Amtskirche. Nahezu "jede postmoderne Schnapsidee findet irgendwo einen Katholiken, der diese - quasi - absegnet", so der traditionalistische Bischof. Auch mit den Forderungen nach Gleichheit der Menschen hat Williamson so seine Probleme. Dabei mache doch die Ungleichheit "die Verschiedenheit und Schönheit der Schöpfung aus, wie auch der Ehe". Für Williamson geht von einer liberalen katholischen Kirchengemeinde eine größere Gefahr für die Europäer aus als von einer radikal-islamischen Moschee. "Es kann sein, daß es wieder Märtyrer geben wird", so Williamson und erinnert an die frühen Christen (hma).