Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 11/Juni 2010
Vorwürfe gegen Röhl
Köln. Anja Röhl, Tochter des einstigen
"Konkret"-Gründers und Publizisten Klaus Rainer Röhl,
hat ihrem Vater in einem Beitrag für den "stern"
(19/2010) jahrelangen Missbrauch vorgeworfen. "Einen der
wichtigsten Männer, die offen Pädophilie propagiert haben, habe
ich in der eigenen Familie gehabt, er heißt Klaus Rainer Röhl und
war mein Vater", so Anja Röhl. "Mich ergriff die Angst
schon, als ich nur seine Schritte auf der Treppe hörte",
beschreibt Anja Röhl die Beziehung zu ihrem inzwischen 81-jährigen
Vater, der heute in Köln lebt. Mitte der 1990er Jahre trat Klaus
Rainer Röhl in die FDP ein. In seinem 1994 erschienenen Buch
"Linke Lebenslügen" rechnete er mit der Linken ab. Vom
rechten Rand gab es dafür viel Beifall. Heute ist der gebürtige
Danziger regelmäßiger Autor in der "Preußischen Allgemeinen
Zeitung/Das Ostpreußenblatt" und Kolumnist der in Grevenbroich
verlegten rechtsliberalen Zeitschrift "eigentümlich
frei". Die Vorwürfe seiner Tochter weist der Biedermann als
"erfunden" zurück. Der "eigentliche
Hintergrund" sei ein Politischer, mutmaßt er (hma).
Molau bei "Pro NRW"
Leverkusen. Der gerade erst zur extrem
rechten "Bürgerbewegung pro NRW" gewechselte
"patriotische Publizist und ehemalige Waldorf-Lehrer"
Andreas Molau soll künftig die Öffentlichkeitsarbeit der "Pro
NRW"-Ratsfraktion in Leverkusen "mit neuen Ideen
unterstützend begleiten". Dort dürften Molaus Kenntnisse als
ehemaliger Pressesprecher der NPD-Landtagsfraktion in
Mecklenburg-Vorpommern und als Redakteur verschiedener extrem
rechter Publikationen sehr hilfreich sein. Gerüchte, er sei als
Vorsitzender der 1960 mit Unterstützung von Altnazis gegründeten
neofaschistischen "Gesellschaft für freie Publizistik"
(GfP) zurückgetreten, dementierte Molau schnell. Richtig sei,
"dass ich nach fünf Jahren nicht mehr für den Vorsitz
kandidiere", so der ehemalige NPD-Bundesfunktionär, der
zuletzt noch ein kurzes Gastspiel bei der DVU gab. Auf der
Mitgliederversammlung der "GfP" werde er Rechenschaft
über seine Arbeit ablegen (hma).
SZW-Tagung im Kloster Schöntal
Schöntal. Das "Studienzentrum
Weikersheim", dem in der Vergangenheit eine Scharnierfunktion
zur extremen Rechten nachgesagt wurde, führt am 13. und 14.Juni im
Kloster Schöntal seinen 33.Jahreskongreß durch. Unter dem Motto
"Es geht um die Zukunft von Deutschland und Europa!"
werden als Referenten Prof. Dr. Alexander Demandt (Berlin), Prof.
Dr. Dietrich Murswiek (Freiburg) und Prof. Dr. Wilhelm Hankel
(Königswinter) angekündigt. Alle drei angekündigten Referenten
wurden in der Vergangenheit in der "Jungen Freiheit"
interviewt. Hankel, gern gesehener Gast bei Elsässers
"Volksinitiative", betätigt sich für das Berliner
Rechtsaußenblatt auch als regelmäßiger Autor (hma).
"Paneuropa-Tage" in
Heppenheim
Heppenheim/Bergstraße. Unter der
Schirmherrschaft von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) finden vom
11. bis 13.Juni die diesjährigen "Paneuropa-Tage" der
"Paneuropa-Union Deutschland" in Heppenheim statt. Zu den
angekündigten Referentinnen und Referenten der Tagung unter dem
Motto "Zusammen überleben: PANEUROPA" gehören
Europaparlamentarier aus Deutschland, Polen, Rumänien und Estland,
"Lebensschützer" wie Hubert Hüppe und "AlfA"-Chefin
Dr. Claudia Kaminski sowie der Vorstandssprecher der
"Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte", Martin
Lessenthin. Zu den Festrednern zählt auch Prof. Rocco Buttiglione,
Vizepräsident des Italienischen Abgeordnetenhauses (hma).
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