Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 10/Mai 2010
Vor gemeinsamen Gesprächen
Mainz/Berlin. Nach dem katastrophalen
Abschneiden der sog. "Republikaner" bei der Landtagswahl
in NRW (0,3 %, 2005 noch 0,8 %), fordert der stellvertretende
Bundesvorsit-zende der "Republikaner", Stephan Stritter
(Mainz), personelle Konsequenzen. Wenn die Landesvorsitzende der
"Republikaner" in NRW, Uschi Winkelsett, "politisch
denken würde", so Stritter am 11.Mai in einem Interview mit
dem extrem rechten Infoportal "gesamtrechts.info",
"müsste sie nach diesem Wahldesaster ihr Amt zur Verfügung
stellen und zurücktreten". Es sei den Wählern nicht
vermittelbar, "wenn zwei programmatisch fast identische
Parteien wie "Republikaner" und "pro NRW"
gleichzeitig zur Wahl antreten". Gespräche mit der "Pro"-Gruppierung
würden "noch in diesem Monat" stattfinden, so Stritter.
Der neue "Republikaner"-Bundesvorstand habe dafür eine
"Projektgruppe" eingesetzt, die Kooperationsmöglichkeiten
ausloten soll. Gerade mit Blick "auf die Berlin-Wahl könnte
eine derartige Kooperation greifen", so Stritter. Eine
Kandidatur zur Wahl in Rheinland-Pfalz im kommenden Jahr sei
hingegen noch "völlig offen" (hma).
NPD-Parteitag in Bamberg
Bamberg. Die NPD wird ihren Bundesparteitag
am 4. und 5.Juni voraussichtlich im Hegelsaal der städtischen
Konzert- und Kongreßhalle in Bamberg durchführen können. Der
Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München wies eine Beschwerde
der Stadt Bamberg zurück. Der Oberbürgermeister der Stadt, Andreas
Starke, bedauerte die Entscheidung des Gerichts (hma).
Neues aus dem "Landser"-Verlag
Rastatt/Köln. "geschichte &
wissen" heißt eine neue, zweimonatlich im Rastatter
Pabel-Moewig Verlag erscheinende Zeitschrift, die jüngst wiederholt
mit Anzeigen im rechten Wochenblatt "Junge Freiheit"
beworben wurde. Chefredakteur Dr. Guntram Schulze-Wegener, bislang
in gleicher Funktion für den an die Kriegsromane aus der Nazi-Zeit
erinnernden "Der Landser" tätig, der im gleichen Verlag
erscheint, verspricht im Editorial der 1.Ausgabe der Zeitschrift
"anschauliche Texte und fesselnde Illustrationen" und
einen "Zugang zum Kosmos historischer Abläufe und
Hintergründe in kompakter Form". Mehrere der Beiträge stammen
von Autoren, die bislang schon für die ebenfalls bei Pabel-Moewig
verlegte Zeitschrift "Militär & Geschichte" zur Feder
griffen. Auch Dr. Mario Kandil findet man unter den Autoren der
neuen Zeitschrift. Der Historiker aus Linnich schreibt auch für
extrem rechte Blätter wie "Deutsche Geschichte" oder die
"Neue Ordnung". Dr. Tammo Luther aus Magdeburg, der hier
mit einem Beitrag über die "Nürnberger Gesetze"
vertreten ist, gehört dem Bundesvorstand des "Vereins für
Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V." (VDA) an und ist
Kreisvorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung" in
der CDU. Auch über einen wissenschaftlichen Beirat verfügt die
neue Zeitschrift. Dem gehören u.a. Dr. Klaus-Jürgen Bremm (Uni
Osnabrück), Prof. Dr. Jürgen Angelow (Universität Potsdam) und
Prof. Dr. Jürgen Elvert vom Historischen Seminar der Uni Köln an.
Letzterer ist 1.Vorsitzender und Kontaktadresse der
"Ranke-Gesellschaft, Vereinigung für Geschichte im
öffentlichen Leben e.V.", zu deren Fördermitgliedern der
Pabel-Moewig-Verlag gehört (hma).
Herausgeberschaft abgegeben
Greven. Jens Falk, der laut "kreuz.net"
vom 12.Mai 2010 der "Piusbruderschaft nahe" stehen soll,
hat mit Wirkung vom 10.Mai seine Funktion als Herausgeber und
verantwortlicher Redakteur des Webportals "katholisches.info"
abgegeben. Anlaß seien Anfeindungen verschiedener Art und zuletzt
eine Abmahnung wegen einer Veröffentlichung über ein Projekt der
Theaterwerkstatt Osnabrück gewesen. Man könne "nicht in jedem
Fall das finanzielle Risiko einer juristischen
Auseinandersetzung" tragen, heißt es bei "katholisches.info"
und kritisiert heftig die deutsche Justiz. Die neue Redaktion der
Webseite verlagere nun ihren Erscheinungsort in die USA. Falk, der
in den 1990er Jahren zeitweise der Redaktion "Junge
Freiheit" angehört hatte und 2008 im gleichen Blatt für ein
"Abtreibungsmoratorium Jetzt" inserierte, wolle aber auch
künftig "die neue Redaktion von Fall zu Fall
unterstützen" (hma)
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