Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 07/April 2010
Protest gegen "Lebensschützer"
Münster. Erneut ist es in Münster zu
Protesten gegen den "1000 Kreuze Marsch" der evangelikalen
"Lebensschützer"-Organisation "EuroProLife"
gekommen. Rund 200 Menschen demonstrierten am 13.März vor dem
Rathaus und auf dem Domplatz für das uneingeschränkte
Selbstbestimmungsrecht der Frau und begleiteten den Aufmarsch der
christlichen Fundamentalisten über die gesamte Strecke mit
kreativen Aktionen. In diesem Jahr waren es nur noch etwa 100
"Lebensschützer", die den Weg nach Münster gefunden
hatten, und angesichts des Kräfteverhältnisses war von diesen
stellenweise kaum noch etwas zu sehen und zu hören. Erstmals
beteiligte sich am Münsteraner "1000-Kreuze-Marsch", so
die örtliche Antifa, auch eine Gruppe von Neonazis, darunter der
Bezirksbeauftragte des NPD-Jugendverbandes "Junge
Nationaldemokraten". Weitere Aufmärsche von "EuroProLife"
werden im Juni in Fulda und im Oktober in München erwartet (hma).
Demo für Wilders in Berlin
Berlin. Ihre Solidarität mit dem vor
Gericht stehenden niederländischen Rechtsausleger Geert Wilders
wollen am 17.April islamophobe Gruppierungen in Berlin zum Ausdruck
bringen. Unter dem Motto "Meinungsfreiheit ist ein
Grundrecht" wollen die sogenannte "Bürgerbewegung Pax
Europa" und die "PI-Gruppe Berlin" ab 14 Uhr vor der
Niederländischen Botschaft auf der Klosterstraße in Berlin-Mitte
demonstrieren (hma).
"Pro"-Aktivitäten im
Landtagswahlkampf
NRW. Am 1.Mai will die selbsternannte
"Bürgerbewegung pro NRW" auf dem Mühlenplatz in der
Innenstadt von Solingen eine öffentliche Wahlkampfkundgebung
durchführen. "Mindestens 300 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer" werden erwartet, tönt "Pro NRW"
großspurig und kündigt neben einschlägig bekannten "Pro"-Aktivisten
auch wieder hilfswillige Rechtskräfte aus Flandern, Österreich und
Frankreich als Redner an. Gegen diese Absicht regt sich Widerstand
in der Stadt. Vertreter aus Gewerkschaften und Parteien kündigten
bereits Proteste an. Am 2.Mai soll dann in Porta Westfalica eine
siebentägige "Wahlkampftournee" des "Pro
NRW"-Neuzugangs, des Unternehmers Patrik Brinkmann, beginnen.
Mit einem Bühnen-LKW, einem Bus und unterstützt mit
"Hubschraubereinsätzen" will der islamophobe Wanderzirkus
dann durch die Gegend tingeln. Am Samstag, den 8.Mai, einen Tag vor
der Landtagswahl, soll die Wahlkampftournee ihren Abschluß in
Düsseldorf finden (hma).
Zwischen den Mühlsteinen
Hamm/Berlin. Ende März fand in der
Alfred-Fischer-Halle in Hamm der Bundesparteitag der sog.
"Republikaner" statt. Nach heftigen Auseinandersetzungen
um den Zustand der Partei und mögliche Zukunftsperspektiven konnte
"Republikaner"-Chef Schlierer noch einmal als
Bundesvorsitzender wiedergewählt werden. Allerdings mussten
Schlierer und seine Anhänger deutliche Zugeständnisse machen. Das
Lager um Stephan Stritter, Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz,
trat für eine engere Zusammenarbeit mit der "Pro"-Bewegung
ein. In einer verabschiedeten Resolution wurde der Bundesvorstand
der Partei beauftragt, "Gespräche und Verhandlungen mit
anderen Parteien und Gruppierungen" zu führen. Stritter konnte
sich auch bei den Wahlen durchsetzen und ist künftig einer der
stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Partei. Unterdessen hat in
NRW ein weiterer "Republikaner"-Aktivist seinen Übertritt
bekannt gegeben. Ulrich Manes aus Stemwede, zuletzt Mitglied des
"Republikaner"-Landesvorstandes, erklärte Ende März
seinen Eintritt bei "Pro NRW" (hma).
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