Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 06/März 2010
Traditionspflege in Wien
Österreich/Wien. Der Buchdienst des extrem
rechten österreichischen Wochenblatts "Zur Zeit", zu
dessen Herausgebern der FPÖ-Europaparlamentarier Andreas Mölzer
gehört, gab in der Ausgabe vom 5.März dieses Jahres eine besondere
Buchempfehlung zum besten. Empfohlen wurde ein Buch von Karl Fucker
mit dem Titel "An der Seite Skorzenys", das im
einschlägig rechten "Aula"-Verlag erschienen ist. Der
1915 geborene Fucker, der sich 1944 zu den SS-Jagdverbänden
meldete, war schon Mitte der 1930er Jahre illegal für die Nazis in
Österreich aktiv. Sein zeitweiliger Weggefährte, der
SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny, half zum Kriegsende Hunderten
von Kriegs- und Naziverbrechern zur Flucht. Die von ehemaligen
Angehörigen der Waffen-SS geprägte "Kameradschaft IV" in
Österreich verlieh Fucker zu seinem achtzigsten Geburtstag die
Ehrenmitgliedschaft (hma).
Jünger im Kloster
Stuttgart/Berlin. Die am rechten Rand des
Katholizismus beheimatete "Priesterbruderschaft St. Pius
X." bietet in einer Anzeige im rechten Wochenblatt "Junge
Freiheit" "Exerzitienkurse auf höchstem Niveau" an.
Die Kurse, für Männer im Schwarzwald, für Frauen in Etoile du
Matin, seien für "Führungspersonal aus Wirtschaft und Politik
hervorragend geeignet", heißt es in der Anzeige.
Kontaktadresse für die "einmalige Begegnung mit den Werten des
christlichen Abendlandes" ist der Distriktsitz der
Priesterbrüder in Stuttgart (hma).
Rechte Freigeister
Miltenberg/Graz. "Halt der Macht der
Kirchen, Synagogen und Moscheen!" fordert die
"Körperschaft der Kirchenfreien Österreichs" in einer
Anzeige in der deutschtümelnden österreichischen Zeitschrift
"Der Eckart". Der 1955 gegründete "Schutzverband der
Staatsbürger ohne religiöses Bekenntnis" mit Sitz in Graz
bietet Gleichgesinnten eine "freigeistige Feiergestaltung und
Lebenshilfe" an. In der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift
"Der Kirchenfreie" hieß es 1980 u.a. unverhohlen:
"Kampf dem Völkerbrei, der Völkermischung, der Übernahme von
Musik und Tanz der Unterentwickelten in unsere Hochkultur". Als
Kontaktadresse der "Körperschaft" wird aktuell
Bundesobmann Dr. Mathias Weifert aus dem unterfränkischen
Miltenberg angegeben. Weifert war noch Ende der 1990er Jahre als
Vorsitzender der "AG Donauschwäbischer Lehrer" und
Vorsitzender der "Partei der Heimatvertriebenen und
Entrechteten" (PHE) tätig (hma).
Preußenverehrer wählten
Bamberg/Poznan. Prof. Dr. Harald Seubert
wurde unlängst zum neuen Präsidenten des
"Preußeninstituts" gewählt, das für eine
"Förderung der preußischen Staatsauffassung und des deutschen
Geschichts- und Kulturbewusstseins" eintritt. Der an den
Universitäten in Bamberg und im polnischen Poznan Philosophie
lehrende Seubert gehört zu den Autoren des Wochenblatts "Junge
Freiheit" und referierte unlängst noch bei der rechtsgewirkten
"Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft" (SWG).
Eine Zusammenfassung seines dort gehaltenen Vortrags wurde unter dem
Titel "Unzeitgemäße" Gedanken über den
Patriotismus" in der "Preußischen Allgemeinen Zeitung/Das
Ostpreußenblatt" abgedruckt (hma).
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