Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 05/März 2010
Grummeln am rechten Unionsrand
Mettmann/Berlin. Gegen einen vermeintlichen
"Linkstrend" der CDU zieht eine Riege von Akteuren aus dem
Umfeld der "Jungen Freiheit", aus sog. "Lebensschützer"-Gruppen
und dem rechten Rand der christlichen Kirchen zu Felde. In ihrem
"Manifest gegen den Linkstrend" fordern sie u.a. eine
"würdige Erinnerung an die deutschen Opfer der
Vertreibung", einen "konsequenten Lebensschutz" und
die Verteidigung des "christlichen Erbes" vor der
"Gefahr der Islamisierung". Zugleich wenden sie sich gegen
eine "linke Gesellschaftspolitik", die sich die CDU
angeblich zu eigen mache, und die Fortführung der - frei nach
Sarrazin - "gescheiterten Multi-Kulti-Integrationspolitik".
In den Publikationen des extrem rechten
Randes wird die Initiative des Mettmanner Rechtsanwalts
Friedrich-Wilhelm Siebeke, bis vor wenigen Jahren stellvertretender
Vorsitzender des CDU-Bundesparteigerichts, begrüßt. Unterstützung
findet sie auch bei dem erst kürzlich gegründeten
"Arbeitskreis Engagierter Katholiken" (AEK) in der CDU.
Mehr als 2000 Unterschriften seien schon nach kurzer Zeit gesammelt
worden, so Siebeke und der AEK-Leiter Martin Lohmann. Siebeke hatte
im Zuge der Debatte um den Ausschluß des CDU-MdB Martin Hohmann vor
einigen Jahren ein Sondervotum verfasst (hma).
Engere Zusammenarbeit vereinbart
München. Bereits zum zweiten Mal führten
Anhänger der "PI-Gruppe München" und der sog.
"Bürgerbewegung Pax Europa" (BPE) in der Münchener
Fußgängerzone einen gemeinsamen Informationsstand durch. Beworben
wurde u.a. eine Veranstaltung über den Islam mit einem Vertreter
der "Christian Solidarity International" und dem
BPE-Funktionär Wilfried Puhl-Schmidt, die am 3.März im
"Zunfthaus Sendlingen" stattfinden sollte.
Schon im Januar hatten die Münchener
Anhänger der islamophoben Internetplattform "PI-News" an
der jährlichen Mitgliederversammlung des BPE-Landesverbandes Bayern
teilgenommen. Dort wurde eine engere Zusammenarbeit vereinbart.
Außerdem sei in einem nächsten Schritt geplant, auch die
"PI-Gruppe Nürnberg" in diese Allianz aufzunehmen. Bei
den Anhängern von "PI-News" wird diese Entwicklung
unterschiedlich beurteilt. Ohnehin seien die Teilnehmer von BPE- und
PI-Treffen "zu 75 %" dieselben Personen, weiß Benutzer
"20.Juli 1944" in einem Kommentar auf "PI-News".
Benutzer "Mastro Cecco" plädiert da eher für eine
Zusammenarbeit "nur auf informeller Ebene". Während
"Pax Europa" bisher "einen guten Ruf" habe,
würde "PI" allgemein eher als "Sammelbecken von
Extremisten" angesehen. "PI" solle doch besser weiter
die Rolle des "bösen Buben", "des Eisbrechers",
spielen, während sich BPE "brav-bürgerlich" gebe.
Zumindest "auf offizieller Ebene" sei es besser, "die
bisherige Arbeitsteilung beizubehalten. Ein weiterer Benutzer mit
dem Namen "Verfassungstreu", der sich als BPE-Mitglied
outet, wirbt in diesem Zusammenhang für die "PRO
NRW"-Mahnwachen vor Moscheen im Ruhrgebiet Ende März (hma).
Jahrestagung von "Die Wende
e.V."
Siegen. Im "Haus Patmos" bei
Siegen soll vom 9. bis 11.April die diesjährige Tagung des Vereins
"Die Wende" stattfinden. Die sich als "Aktion zur
geistig-kulturellen Erneuerung Deutschlands aus seinen christlichen
Wurzeln" verstehende Gruppe will unter dem Motto
"Demokratie und Wahrheit - Welche Fundamente braucht die offene
Gesellschaft?" tagen. Den Einführungsvortrag halten soll Prof.
Harald Seubert (Nürnberg), Autor im rechten Wochenblatt "Junge
Freiheit" und Referent beim "Institut für
Staatspolitik". Als weitere Referenten werden Prof. Dr. Klaus
Motschmann (Berlin), ehemals Vorstandsmitglied der am rechten Rand
des Protestantismus beheimateten "Evangelischen Notgemeinschaft
in Deutschland", Felizitas Küble (Münster) vom
"Christopheruswerk" und Siegmar Faust, ehemals
Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen im Freistaat Sachsen,
angekündigt (hma).
|