Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 02/Januar
2010
"Sternmarsch" gegen
Duisburger Moschee
Duisburg. Eine Woche vor Ostern, vom 26.
bis 28.März, will die aus der extrem rechten "Bürgerbewegung
pro Köln" hervorgegangene "Bürgerbewegung pro NRW"
in Duisburg und im Ruhrgebiet gegen Minarette und
"Islamisierung" protestieren. Am Freitag sollen zum
Auftakt des "islamkritischen Wochenendes" Kundgebungen in
Oberhausen (DTIB-Moschee OB-Lierich, 10 Uhr), Herten ("Zentrum
für Bildung und Integration", Paschenbergstraße, 10 Uhr),
Gelsenkirchen (DTIB-Moschee in Horst, 12 Uhr) und Mülheim/Ruhr
(Türkisch-Islamische Gemeinde, 12 Uhr) stattfinden. Für den
frühen Nachmittag sind "Mahnwachen" vor der Moschee in
Essen-Katernberg und vor der Islamischen Gemeinde in Bochum geplant.
Am Samstag, den 27.März, will "Pro NRW" im
Gelsenkirchener Schloss Horst seinen ordentlichen Parteitag
durchführen. In diesem Rahmen soll dann eine "internationale
Konferenz für die Einführung eines Minarettverbots"
stattfinden, an der auch Vertreter befreundeter Parteien und
Verbände aus dem Ausland teilnehmen sollen. Am Sonntag, den
28.März, will "Pro NRW" unter dem Motto "Abendland
in Christenhand" gegen eine Moschee im Duisburger Stadtteil
Marxloh demonstrieren. In der Zeit von 11 bis 19 Uhr soll von
"verschiedenen Ausgangspunkten" aus ein
"Sternmarsch" nach Marxloh durchgeführt werden. Der
extrem rechte "Vlaams Belang" aus Belgien habe bereits die
Unterstützung von "mehreren hundert Teilnehmern"
zugesagt, die mit Reisebussen aus Antwerpen, Gent und Brüssel nach
Duisburg herangeschafft werden sollen, heißt es bei "Pro
Köln". Die "demonstrationserprobten flämischen
Freunde" sollen dabei gemeinsam mit der "Jugend pro
NRW" den "Ordnungsdienst" übernehmen.
Die Ankündigung der extrem rechten "Pro"-Bewegung
- der Landtagswahlkampf beginnt - ruft auch die Konkurrenz von der
NPD auf den Plan. Die NPD NRW kündigte nun ebenfalls "zwei
öffentlichkeitswirksame Aktionen" in Duisburg an. Am Samstag,
den 27.März, will die neofaschistische Partei eine Kundgebung vor
der Merkez-Moschee durchführen und am Samstag, den 28.März, eine
Demonstration. Diese soll unter dem Motto "Der kulturellen,
ethnischen und religiösen Überfremdung unserer Heimat
entgegentreten - Keine islamische Machtsymbolik in unseren Städten
und Gemeinden!" stattfinden. Vertreter verschiedener Verbände
und Parteien haben bereits Widerstand gegen die Aufmärsche der
extremen Rechten angekündigt. Der DGB-Vorsitzende Rainer Bischoff
bezeichnete die geplante Demo als "politische
Brunnenvergiftung". "Von außen geholte Truppen"
wollten die "positive Situation" rund um die Moschee in
Marxloh zerstören (hma).
Von der DVU zu "Pro
Deutschland"
Berlin. Der in Schweden zu viel Geld
gekommene Unternehmer Patrik Brinkmann will für die
"Bürgerbewegung pro Deutschland" in Berlin aktiv werden.
Brinkmann bietet sich als Vorsitzender der Gruppierung "Pro
Berlin" an, die im März aus der Taufe gehoben werden soll.
Außerdem will Brinkmann im Jahr 2011 für das Berliner
Abgeordnetenhaus kandidieren. Nach einigen Gesprächen mit der NPD
trat Brinkmann, Mitgründer der "Stiftung Kontinent
Europa", im vergangenen Jahr der "Deutschen
Volksunion" (DVU) bei. DVU-Chef Faust gab in einer ersten
Stellungnahme an, von einem Austritt Brinkmanns aus der DVU nichts
zu wissen und bezeichnete diesen als ein "verbindendes
Doppelmitglied zwischen beiden Parteien". Die von dem Stadtrat
der extrem rechten "Bürgerbewegung pro Köln", Manfred
Rouhs, geleitete Gruppierung will in Berlin mittlerweile angeblich
"über 4.500 Unterstützer in mehr als 2.000 Haushalten"
und nach dem Einstieg von Brinkmann über einen
"siebenstelligen" Etat verfügen. Als nächster Schritt
soll ein in den nächsten Monaten produzierter Film "gegen die
Islamisierung Berlins" als DVD an Schulen, in Fußgängerzonen
und auf Wochenmärkten verteilt werden. Den Vorwürfen des Berliner
Innenstaatssekretärs Ulrich Freise, "Pro D" sei "als
rechtsextrem" zu bewerten, wies Rouhs , früher Funktionär des
NPD-Jugendverbandes "Junge Nationaldemokraten", zurück
(hma).
Neuer Chefredakteur der "Zur
Zeit"
Österreich/Wien. Die extrem rechte
österreichische Wochenzeitung "Zur Zeit" hat einen neuen
Chefredakteur. Der FPÖ-Abgeordnete im Europaparlament, Andreas
Mölzer, übergab zum Jahresbeginn seinen Posten an Dr. Bernhard
Tomaschitz. Der Jurist ist Mitglied einer Wiener Verbindung des
"Verein Deutscher Studenten" und gehört der Redaktion
schon fast ein Jahrzehnt an. Mölzer bleibt gemeinsam mit Hilmar
Kabas Herausgeber des Wochen-blatts "Zur Zeit" (hma).
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