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aus: Antifaschistische Nachrichten 25/Dezember 2009

"Pro NRW" plant neue Konferenz

Ruhrgebiet. Eine "europaweite Kampagne für ein Minarettverbot" wünscht sich die selbsternannte "Bürgerbewegung pro NRW". Zu diesem Zweck lädt die aus der extrem rechten "Bürgerbewegung pro Köln" hervorgegangene Gruppierung im Frühjahr 2010 zu einer "internationalen Konferenz" ins Ruhrgebiet ein. Eingeladen sind neben der "FPÖ" und dem "Vlaams Belang" auch Vertreter aus Frankreich, den Niederlanden, Italien und Dänemark. Als Höhepunkt der Konferenz will "Pro NRW" einen "aus mehreren Ruhrgebietsstädten startenden Protestzug" nach Duisburg-Marxloh durchführen, welcher mit einer "öffentlichen Kundgebung vor besagter Großmoschee" enden soll. (hma).

 

Alte Kameraden

Rosenheim. Zu den Teilnehmern an der im November durchgeführten Gedenkfeier für den ehemaligen NS-Jagdflieger Walter Nowotny auf dem Wiener Zentralfriedhof gehörte auch eine Delegation der extrem rechten "Kameradschaft Freikorps Oberland - Bund Oberland".

Vertreter des Traditionsverbandes des berüchtigten "Freikorps Oberland" hatten noch im Sommer eine Einladung des "Österreichischen Kameradschaftsbundes" nach Moosburg/Kärnten zur Teilnahme am Kaiser-Arnulf-Fest angenommen. Vor der Teilnahme am örtlichen Festumzug fand man noch die Gelegenheit eines gemeinsamen Gedenkens an dem Ort, an dem Jörg Haider tödlich verunglückt war. Daran nahm auch eine Klagenfurter Stadträtin teil, so "Kameradschaftsführer" Jürgen Popp in "Der Oberländer" (hma).

 

"Jungkonservative" im Angebot

Leipzig. Im Sortiment des Leipziger Superbia-Verlags finden sich Schriften von führenden Vertretern der sog. "Konservativen Revolution", den ideologischen Wegbereitern des deutschen Faschismus. Edgar Julius Jungs "Sinndeutung der deutschen Revolution" wird dort ebenso angeboten wie Oswald Spenglers "Preußentum und Sozialismus". Auch der wegen seines "Salon-Antisemitismus" kritisierte Philosoph Eduard von Hartmann (1842-1906) findet sich unter den verlegten Autoren. Mit Friedrich Wolters ist der Kreis um den reaktionären Dichter Stefan George vertreten. Neben der Schriftenreihe "Konservative Revolution" gibt es seit September eine neue Reihe unter dem Titel "Philosophie und 1.Weltkrieg" (hma).

 

"Gedächtnisstätte" in Borna verkauft

Borna. Das seit 2005 von dem geschichtsrevisionistischen "Verein Gedächtnisstätte e.V." genutzte Grundstück im sächsischen Borna geht zum Jahresende in den Besitz der Stadt Borna über. Das Gelände, auf dem eine Erinnerungsstätte für "zivile Opfer von Bombenkrieg, Gefangenschaft, Flucht und Vertreibung" errichtet werden sollte, wurde von der Eigentümerin Gisela Limmer von Massow (Meerbusch) verkauft. Die Stadt Borna will auf dem Gelände nun ein Alten- und Pflegeheim gründen (hma).

 

Preisverleihung in Berlin

Berlin. Der von der rechten Wochenzeitung "Junge Freiheit" und der "Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung" vergebene "Gerhard-Löwenthal-Preis" wurde Anfang Dezember in der Spandauer Zitadelle an den Herausgeber des Monatsmagazins "eigentümlich frei", Andre F. Lichtschlag (Grevenbroich), verliehen. Die Einladung des "Junge Freiheit"-Chefredakteurs bringe die "richtigen Seiten" zusammen, so Prof. Dr. Guido Hülsmann in seiner Laudatio auf Lichtschlag. Lichtschlag spiele "im liberalen Lager die gleiche Rolle wie die "Junge Freiheit" im eher konservativen Lager", bemerkte Hülsmann, der im Redaktionsbeirat der "eigentümlich frei" sitzt und in der Vergangenheit zum Autorenkreis der "Criticon" gehörte. Den "Ehrenpreis für Journalisten" erhielt der Leiter der evangelikalen Nachrichtenagentur "idea", Helmut Matthies. Die Laudatio auf Matthies hielt der ehemalige Dekan des Bundesgrenzschutzes, Dr. Rolf Sauerzapf, heute Vorsitzender der "Hilfsaktion Märtyrerkirche"(hma).