Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 21/Oktober 2009
"PI-News"-Fans im
Gründungsfieber
Immer öfter schließen sich Fans des
islamophoben Webblogs "PI-News" zu Gruppen zusammen.
"PI-Gruppen", oder zumindest örtliche Kontaktpersonen,
gibt es laut "PI-News" mittlerweile in Berlin, Hamburg,
Schwerin, München, Regensburg, Stuttgart, Frankfurt, Fulda,
Mittelhessen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Niederrhein, Wuppertal,
Ruhrgebiet, Ruhr-West, Ruhr-Ost, Osnabrück und im Landkreis
Rotenburg/Wümme. Nicht nur auf Aktionen der extrem rechten "Pro"-Bewegung,
sondern auch auf Veranstaltungen des Vereins "Pax Europa"
(BPE) findet man die Anhänger des "PI"-Webblogs. Sogar
aus dem Rheinland kam eine Gruppe von "PI"-Anhänger um an
der kürzlich in Berlin durchgeführten BPE-Kundgebung teilzunehmen.
"Der Koordinierungsrat der Muslime" (KRM) hatte der BPE
unlängst vorgeworfen, die Islamfeindlichkeit zu schüren und die
Menschen "aufzuwiegeln" (hma)
Spender gelinkt?
Bonn. Schwere Vorwürfe werden gegen die in
Bonn ansässige "Gesellschaft für Siedlungsförderung in
Trakehnen mbH" (GST) ausgesprochen. Ein ehemaliger Architekt
der Firma, die u.a. eine "Agnes-Miegel-Siedlung" für
Russlanddeutsche in der Nähe von Trakehnen im Raum Kaliningrad
errichtet hat, wirft dem GST-Geschäftsführer Alexander Mantei den
Missbrauch von Spendengeldern und das Erschleichen von
Sozialleistungen vor. Mantei hatte 2006 die Geschäftsanteile des
extrem rechten Verlegers Dietmar Munier übernommen, der die
Gesellschaft mitgegründet hatte. Mantei wird weiter vorgeworfen, so
das "Ostpreußenblatt/PAZ" (41/2009), mit Spendengeldern
errichtete Häuser an Interessierte zu verkaufen. Bewohner, die den
Kaufpreis nicht entrichten könnten, müssten die Häuser verlassen.
Trotz dieser Zweckentfremdung werbe Mantei aber weiterhin um Spenden
für Trakehnen. Zudem beziehe Mantei, der im Kaliningrader Gebiet
ein vermögender Mann sei, in Deutschland zu Unrecht staatliche
Leistungen der Arbeitsagentur. Schüler der "Deutschen Schule
Trakehnen" waren erst kürzlich noch Gäste bei der
"Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen" in Lengerich
(Kreis Steinfurt) (hma).
Rechte Krisen-Bewältiger
Nord-Baden-Württemberg. Nachdem der letzte
Kongreß der extrem rechten "Gesellschaft für freie
Publizistik" (GfP) auf Grund antifaschistischer Intervention
abgesagt werden musste, versucht die GfP nun ihr Glück im Norden
Baden-Württembergs. Hier habe man "ein kleines aber sicheres
Hotel" für den Jahreskongreß unter dem Motto "Die Krise
überwinden" ausgewählt, so GfP-Chef Andreas Molau (DVU). Als
Referenten erwartet werden am 7. und 8. November der
Europarlaments-Abgeordnete Andreas Mölzer (FPÖ), Harald Neubauer
("Nation und Europa"), der frühere SDS-Aktivist Bernd
Rabehl und Alfred Mechtersheimer (hma).
Herbstseminar der "BJO"
Neustadt a.d./Weinstraße/Bad Pyrmont. Der
"Bund Junges Ostpreußen" (BJO), Nachwuchsorganisation der
"Landsmannschaft Ostpreußen", (LMO) führt vom 31.Oktober
bis 1.November sein diesjähriges Herbstseminar "zur
historischen, kulturellen und politischen Bildung" in einer
Jugendherberge in Neustadt a. d. Weinstraße durch. Unter dem Motto
"Betrachtungen zur Zeitgeschichte" referieren dort u.a.
Götz Kubitschek (Albersroda), Mitgründer des um die "Junge
Freiheit" angesiedelten "Institut für
Staatspolitik", Hans-Joachim von Leesen (Mönkeberg),
langjähriger Autor der "Jungen Freiheit", und der
frühere Ministerialdirektor Hartmut Gassner. Referent Hannes
Kaschkat, noch zu Beginn der 1990er Jahre Mitglied der
"Burschenschaft Arminia Berlin", war schon beim
BJO-Vorgänger "Junge Landsmannschaft Ostpreußen" als
Referent aufgetreten. Von dieser Organisation hatte sich die LMO
wegen Abdriftens ins neonazistische Spektrum später trennen müssen
(hma).
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