| 
            
                Nach den Rechten sehen 
            aus: Antifaschistische Nachrichten 10/Mai 2009 
            Nazi-Aktivitäten am 8.Mai 
            NRW. Der diesjährige Jahrestag der
            Befreiung vom Hitler-Faschismus provozierte Neonazis in mehreren
            NRW-Städten zu Aktionen. In Dortmund führten - nach Angaben des
            "Nationalen Widerstand Dortmund" - etwa 20 Neonazis ein
            "Heldengedenken" für die "deutschen Gefallenen des
            2.Weltkrieges" durch. Die Polizei, die mit einer Hundertschaft
            anrückte, kontrollierte die Neonazis. Bereits am Nachmittag des
            Tages hatten diese Säuberungsaktionen an Ehrenmälern in Dortmund
            durchgeführt. Die "Freien Nationalisten Siegerland"
            tönten in einer Stellungnahme zum Tage der Befreiung: "Es war
            keine "Befreiung", es war die Besetzung eines
            ausgebrannten und zerstörten Landes". Die alliierten
            Siegermächte hätten ein "willenloses Volk" geschaffen
            und den Deutschen die Freiheit geraubt. Dagegen rufe man zum
            "aktiven Widerstand" auf. In Haltern am See, wo gerade die
            Ausstellung über die Varusschlacht vor 2000 Jahren eröffnet wurde,
            wollen etwa 40 "Nationale Sozialisten" mit einem
            Fackelmarsch zur "Heldengedenkfeier" marschiert sein.
            Umrahmt mit Reichsfahnen gedachte man den "Opfern des Terrors
            der Besatzungsmächte", so der "Nationale Widerstand
            Haltern". In Ahlen führten rund 30 Neonazis eine Mahnwache vor
            dem Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz durch. Unterstützt wurde
            diese Aktion von der "Kameradschaft Hamm", "Kameraden
            aus Oelde" und dem "Nationalen Widerstand Unna",
            meldeten die "Autonomen Nationalisten Ahlen". Zuvor hatten
            sieben "pflichtbewusste Nationalisten" der
            "Kameradschaft Hamm" am Kriegerdenkmal in der Hammer
            Ostenallee Blumen niedergelegt. In Bergheim-Niederaußem führten
            sechs Anhänger der "Freien Kräfte Köln", darunter Axel
            Reitz und Paul Breuer, ein "Heldengedenken" am dortigen
            Kriegerdenkmal durch. Anwohner riefen die Polizei, die aber
            lediglich die Personalien der anwesenden
            "National-Sozialisten" feststellte, die mit schwarzen
            Fahnen einen "Tag der Ehre" begingen. Eine Flugblattaktion
            von 20 Neonazis gegen die "Befreiungslüge" am
            Hauptbahnhof Recklinghausen endete bereits nach wenigen Minuten. Die
            mit fünf Wagen anrückende Polizei sprach Platzverweise aus.
            Trotzdem wolle man noch rund 1500 Flugblätter in der Stadt
            verbreitet haben, so das neonazistische "Koordinationsnetz
            Ruhr-Mitte". In Pulheim klebten Neonazis Aufkleber mit den
            Aufschriften "8. Mai - Wir feiern nicht!" und
            "Kriegsschuld - Nicht mit UNS - Schuldkult abschaffen!".
            An verschiedenen Stellen der Stadt wurden auch Wände mit Parolen
            beschmiert, wie zum Beispiel "8.MAI - Besetzt, Belogen,
            Umerzogen", so die "Autonomen Nationalisten Pulheim"
            (hma). 
              
            "Gebetszug" gegen
            Abtreibung in Freiburg 
            Freiburg. Angeführt von fünf Priestern
            der umstrittenen "Priesterbruderschaft St. Pius X." haben
            am 17.April in Freiburg knapp 200 Menschen einen "Gebetszug
            gegen Abtreibung" durchgeführt. Mobilisiert hatten das Priorat
            Rheinhausen und die Kapellen Freiburg und Offenburg der
            "Priesterbruderschaft". Vor einer Klinik wurde der Zug
            zeitweise von mehreren Dutzend GegendemonstrantInnen blockiert. Die
            Polizei räumte den "Lebensschützern" immer wieder den
            Weg frei. Auf der Abschlusskundgebung am Getreidemarkt sprach
            Pfarrer Winfried Pietrek von der islamophoben Kleinpartei
            "Christliche Mitte" (hma). 
              
            Erneut Schule umbenannt 
            Osnabrück. Die Agnes-Miegel-Realschule in
            Osnabrück wird umbenannt. Die wegen ihrer Nähe zum
            Nationalsozialismus kritisierte "Mutter Ostpreußens" kann
            kein pädagogisches Vorbild sein, urteilte der Historiker Prof.
            Hans-Jürgen Döscher in einem Gutachten. Vor allem die unbeugsame
            Haltung der Dichterin nach 1945 sei zu kritisieren. Auf ihre
            Verstrickungen mit dem NS-Regime angesprochen hatte Miegel einst
            erklärt: "Dies habe ich mit meinem Gott alleine abzumachen und
            mit niemandem sonst". Die 1966 nach Miegel benannte Schule
            heißt ab dem 1.Februar 2010 Bertha-von-Suttner-Realschule (hma). 
              
            Traditionspflege bei "Walknut" 
            Seifhennersdorf. Werke, die "sich zu
            Mythos und Volk bekennen, finden in unserem Verlag einen
            zuverlässigen Freund", heißt es auf den Internetseiten des
            "Walknut"-Verlags im sächsischen Seifhennersdorf.
            Propagiert wird eine "Loslösung von den Zwängen einer
            volksfeindlichen Lebensweise, von der Starrheit einer entheiligten
            Welt, hin zur Neuformung eines willensstarken Menschentums".
            Angeboten werden im "Waknut"-Verlag um Geschäftsführer
            Haasler u.a. die Broschüre "Die Schwarze Sonne - Göttliches
            Licht der Erkenntnis" und ein von Maik Haasler herausgegebenes
            Buch mit dem Titel "Lieder, Laiche, Laienspiele - Werkbuch für
            Frühlingsfeier und Sommersonnenwende". Darin versucht der
            Herausgeber "germanisch-"heidnisches" Brauchtum
            wieder für die Gegenwart fruchtbar zu machen", heißt es in
            einer Rezension von Karl Richter, stellvertretender
            Bundesvorsitzender der NPD, in der neofaschistischen Zeitschrift
            "Nation & Europa". Mit einer Broschüre gewürdigt
            wird der Prähistoriker Hans Hahne (1875-1935). Dieser wurde bereits
            in den 1920er Jahren Mitglied der NSDAP und nach der
            Machtübertragung an die Nazis 1933 erster NS-Rektor an der
            Universität Halle. Zudem wurde Hahne zum stellvertretenden
            Gaukulturwart im Raum Halle-Merseburg ernannt und arbeitete für das
            "Rasse- und Siedlungshauptamt"(hma).
              |