Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 09/Mai 2009
Westpreußen-Museum vor dem Aus?
Münster. Das 1975 gegründete
"Westpreußische Landesmuseum" in Münster-Wolbeck steht
womöglich vor dem Aus. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
hatte unlängst beschlossen, seinen Zuschuß für das Museum
drastisch zu reduzieren. Da der Bund sich mit seiner Förderung an
den Zuschüssen des LWL orientiert, würden künftig etwa 270 000
Euro jährlich im Budget des Museums fehlen. Christoph Nehring,
Sprecher der Trägerstiftung des Museums, befürchtet nun, daß den
meisten Mitarbeitern des Museums zum Jahresende die Kündigung
ausgesprochen werden muß und das Museum in drei Jahren aus
Nordrhein-Westfalen verschwunden sein wird. In den vergangenen
Jahren gab es immer wieder Kritik an dem Museum. So wurde schon 2005
bemängelt, daß die Darstellung der Geschichte Westpreußens in der
Zeit von 1920 bis 1945 höchst lückenhaft sei. Auch die damalige
Trägerstiftung des Museums der "Landsmannschaft
Westpreußen" geriet in die Kritik, da sie nach Erik von
Witzleben benannt worden war, der 1940 in die SS eingetreten war und
1942 zum "Sturmbannführer" befördert wurde. Daraufhin
wurde die Trägerstiftung in "Kulturstiftung Westpreußen"
umbenannt. Am 8.Mai will der Landschaftsausschuß nun endgültig
entscheiden. Doch eine weitere Zusage würde nur für drei Jahre
gelten. Die Betriebskosten müßten jedoch auf 20 Jahre gesichert
sein, da sonst keine Umbaumittel fließen würden. Der Sprecher der
Trägerstiftung des Museums denkt nun über den Gang vor Gericht
nach (hma).
"Antikommunismus-Kampagne"
im Ruhrgebiet
Ruhrgebiet. Die Betreiber der
Internet-Plattform "Antikommunismus.info" planen eine
"Antikommunismus-Kampagne" im Wahljahr 2009. Dabei haben
sie es besonders auf das westfälische Ruhrgebiet abgesehen, das
für sie eine "Hochburg kommunistischer Parteien wie der DKP
und der MLPD" darstellt, die dort auch über ihre
Bundeszentralen verfügen, wie es auf den Internetseiten des
Nazi-Webportals "AB-West" heißt. Ihr Hauptaugenmerk legen
die extrem rechten Akteure, die sich als "antiparlamentarische
Kraft" verstehen, dabei auf "kommunistische,
sozialistische und sozialdemokratische Parteien, welche
kontinuierlich versuchen, durch utopische Forderungen die Herzen der
Bürger zu erobern". Dabei hofft man auf die Unterstützung
"Freier Nationalisten" aus der Region und ruft dazu auf,
"Aktions- und Bilderberichte, sowie theoretische
Abhandlungen" zuzusenden. Angeboten werden auch eigene Plakate,
Flugblätter und Aufkleber (hma).
17."Berliner Kolleg"
des "IfS"
Berlin. Das um die "Junge
Freiheit" angesiedelte "Institut für Staatspolitik"
führt am 9. Mai sein 17. Berliner Kolleg zum Thema "Die
deutsche Frage und das Jahr 1989" durch. Als Referenten zu der
Tagung, die im Zentrum Berlins stattfinden soll und Platz für 200
Teilnehmer bietet, werden Dr. Karlheinz Weißmann, Prof. Dr. Steffen
Dietzsch, Detlef Kühn und Prof. Dr. Menno Aden erwartet. Letzterer
ist Vorsitzender der "Staats- und Wirtschafts-politischen
Gesellschaft e.V." (SWG) mit Sitz in Hamburg, die derzeit den
EU-Vertrag von Lissabon mit dem "Ermächtigungsgesetz" der
Nazis vergleicht. Mit einer Unterschriftensammlung an das
Bundesverfassungsgericht will die SWG die Klagen gegen den
EU-Vertrag unterstützen. Gefordert wird neben der
"Selbstbestimmung für Deutschland" ein "Europa der
Völker" und "Schluß mit dem Europa der Kommissare!"
(hma).
Unternehmer tritt DVU bei
Berlin. Der Begründer der extrem rechten
"Kontinent-Europa-Stiftung", Patrik Brinkmann, ist der
"Deutschen Volksunion" (DVU) beigetreten. Der Unternehmer,
ein gebürtiger Schwede, war in den 1980er Jahren in der Bau- und
Immobilienbranche tätig und zu viel Geld gekommen. Im vergangenen
Jahr kaufte er für mehrere Millionen Euro eine Villa in Berlin. In
einem Interview mit dem rechten Internetportal "gesamtrechts.info"
trat Brinkmann unlängst dafür ein, daß die DVU bei der Europawahl
die "Islamisierung" thematisiert. Nicht die jüdische
Kultur sei ein Problem für unser Land, sondern die islamische
(hma).
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