Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 08/April 2009
Priesterbruder im Burschenhaus
Marburg. Einschlägig bekannte Personen
sind bei der Marburger "Burschenschaft Rheinfranken" schon
in der Vergangenheit als Referenten angekündigt worden: Horst
Mahler, Franz Schönhuber, Martin Hohmann und im vergangenen Jahr
der Chef der selbsternannten "Bürgerbewegung pro
Deutschland", Manfred Rouhs. Am 12.Mai wird im Haus der
Marburger Burschen der Distriktobere der "Priesterbruderschaft
St. Pius X.", Pater Franz Schmidberger, zu einem Vortrag
erwartet. Schmidberger, unlängst noch Interviewpartner des rechten
Berliner Wochenblattes "Junge Freiheit", soll über
"Chancen und Risiken für das Christentum im Europa des
21.Jahrhunderts" sprechen (hma).
"Bibliothek des
Konservatismus"
Berlin. Eine öffentliche Bibliothek des
Konservatismus soll bis 2011 in Berlin entstehen. Den Grundstock
für dieses Projekt stellt die Privatbibliothek des unlängst
verstorbenen Caspar Freiherr von Schrenck-Notzing dar. 20000 Bücher
umfaßt der Nachlaß des früheren Herausgebers der extrem rechten
Zeitschrift "Criticon". Diese wurden bereits im
vergangenen Jahr von München nach Berlin gebracht, wo sie nun in
"vorläufigen Büroräumen" der im Jahr 2000 gegründeten
"Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung"
sortiert und katalogisiert werden. Nun sucht die Stiftung, die den
"Baltasar-Gracian-Kulturpreis" und
"Gerhard-Löwenthal-Preis" vergibt, unter Leitung ihres
Stiftungsratsvorsitzenden Dieter Stein, Chefredakteur der
"Jungen Freiheit", "eine geeignete Immobilie oder
Räume, die einen angemessenen Bibliotheksbetrieb ab 2011 möglich
machen". Gesucht wird aber nicht nur nach einer Bleibe für den
Nachlaß. Regelmäßige Spendeneingänge sollen das Projekt
finanziell absichern. Zudem werden ehrenamtliche Mitarbeiter für
einen "Expertenkreis" gesucht (hma).
Kampf um Schloß Horst
Gelsenkirchen. Die so genannte
"Bürgerbewegung pro NRW" will am 14.Juni ihren
Landesparteitag im Gelsenkirchener Schloß Horst durchführen. Mit
großer Mehrheit hatte der Rat der Stadt Gelsenkirchen Ende März
einem Antrag zugestimmt, der die Überlassung des
Veranstaltungsortes an "Pro NRW" ablehnt. Es sei
unerträglich, daß eine "das demokratische System verächtlich
machende Vereinigung wie pro NRW" an diesem Ort tagen wolle,
heißt es in dem Antrag. Der Chef des Gelsenkirchener "Pro
NRW"-Ablegers, zugleich stellvertretender Landesvorsitzender
von "Pro NRW", Kevin Gareth Hauer, hat rechtliche Schritte
gegen die Entscheidung der Stadt angekündigt. "Wir werden auf
jeden Fall unseren pro-NRW-Landesparteitag am 14.Juni in Schloß
Horst durchführen", tönt der Burschenschafter, der nach dem
Ende seines Engagements bei den so genannten
"Republikanern" erst einmal dem NPD-Organ "Deutsche
Stimme" ein Interview gab. Ein "Pseudodemokrat" wie
Oberbürgermeister Baranowski, so Hauer, werde dies "selbst mit
einer Beugung des Rechts nicht verhindern können". Noch im
vergangenen Jahr hatte in den Räumen von Schloß Horst der
"Bezirksparteitag" des "Pro
NRW"-Bezirksverbandes Ruhrgebiet stattgefunden (hma).
BdV-Stiftung bleibt
Berlin. Die Bundesversammlung des
"Bund der Vertriebenen" (BdV) hat Mitte März die
Fortsetzung der Arbeit der Stiftung "Zentrum gegen
Vertreibungen" beschlossen. Die neue Bundesstiftung
"Flucht, Vertreibung, Versöhnung" ersetze die bisherige
Arbeit nicht. Zwar begrüße man die Gründung der Bundesstiftung,
die eigene Arbeit werde man jedoch intensiv fortsetzen. Von Mitte
Juli bis Anfang August will der BdV seine neue Ausstellung zur
Siedlungsgeschichte der Deutschen außerhalb des Deutschen Reiches
in Berlin zeigen. Mittels einer "multimedialen Landkarte mit
angeschlossenen Media-Stationen" sollen Kenntnisse über die
Herkunftsgebiete der sog. Vertriebenen vermittelt werden. Außerdem
soll die Wanderausstellung "Erzwungene Wege - Flucht und
Vertreibung im Europa des 20.Jahrhunderts" demnächst in
Nürnberg, Erfurt, Recklinghausen und Hannover zu sehen sein (hma).
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