Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 03/Februar 2009
"Die Wende" tagt
Bad Blankenburg. Der Verein "Die
Wende", nach eigener Darstellung eine "Aktion zur
geistig-kulturellen Erneuerung Deutschlands aus seinen christlichen
Wurzeln", hält seine Jahrestagung vom 1. bis 3.Mai in Bad
Blankenburg/Thüringen ab. Im "Evangelischen Allianzhaus"
widmet sich der Verein in diesem Jahr dem Thema "Manipulation
der Sprache als Instrument zur Steuerung des Volkes". Als
Referenten eingeladen haben die Veranstalter u.a. den Kölner
Publizisten Dr. Klaus Rainer Röhl ("Linke Lebenslügen"
u.a.). Röhl ist als Referent bei Burschenschaften und "Vertriebenen"-Verbänden
bekannt und regelmäßiger Autor in der "Preußischen
Allgemeinen Zeitung/Das Ostpreußenblatt". Seit 1993 Mitglied
der FDP, ist er dem "national-liberalen" Flügel
zuzu-rechnen. Als Referent erwartet wird auch Prof. Dr. phil. Harald
Seubert (Erlangen). Der Ordinarius für Kulturphilosophie und
Ideengeschichte referierte in der Vergangenheit beim "Institut
für Staatspolitik" und schreibt gelegentlich für die
"Junge Freiheit". Ebenfalls eingeladen sind Andreas Späth
(Bad Windsbach), Vorsitzender der "Kirchlichen Sammlung um
Bibel und Bekenntnis" und Hartmut Steeb (Stuttgart),
Generalsekretär der "Evangelischen Allianz in
Deutschland" (hma).
Zeltlager im Harz
Harz. Die "Jungen Witikonen",
Jugendverband des extrem rechten "Witiko-Bund", die
"Schlesische Jugend" sowie "bündische und volkstreue
Jugendgruppen" wollen vom 1. bis 5.Mai ein gemeinsames
Zeltlager im Harz durchführen. Beworben wird das Zeltlager, dessen
Ort derzeit noch nicht bekannt ist, u.a. in der neofaschistischen
Monatszeitschrift "Nation & Europa" (hma).
Nationalisten trafen sich in Wien
Wien. Auf Einladung der FPÖ trafen sich
Ende Januar Vertreter verschiedener extrem rechter Parteien aus
mehreren europäischen Ländern zu einer Konferenz in Wien. Aus der
Schweiz war SVP-Nationalrat Walter Wobmann angereist, der sich im
"Egerkinger Komitee gegen Minarette" engagiert. Aus
Dänemark kam Mogens Camre, EU-Abgeordneter der "Dänischen
Volkspartei". Für den rassistischen "Vlaams Belang"
nahm Philip Claeys teil. Aus Frankreich kam EU-Abgeordneter Bruno
Gollnisch, zuletzt Vizepräsident der "Front National".
Aus Deutschland nahmen Markus Beisicht, Markus Wiener und Judith
Wolter für "Pro Köln" und "Pro NRW" teil. Auch
die serbische "Republik Srpska" schickte Vertreter, und
vom Chef der nationalistischen serbischen SRS, Tomislav Nikolic, kam
ein Grußwort. Aus Rußland reiste Maxim Sechschenvko an, ein
"Berater von Wladimir Putin", so die FPÖ. Auch Vertreter
aus Italien und Bulgarien sollen anwesend gewesen sein. FPÖ-Chef
Strache und FPÖ-EU-Abgeordneter Andreas Mölzer zeigten sich
bezüglich eines weiteren Ausbaus der Kooperation zuversichtlich.
Man habe in zentralen Fragen Einigkeit erzielt. Konsens sei die
Ablehnung des EU-Vertrags von Lissabon und eines möglichen
Beitritts der Türkei zur EU. Erwägt werde nun ein möglicher
Beitritt der FPÖ zur EU-Parlamentsfraktion "Europa der
Nationen". FPÖ-Chef Strache kündigte an, die Beziehungen zu
"positiven Kräften" in Rußland, Kroatien, Serbien,
Bosnien, der Ukraine, Weißrußland u.a. europäischen Ländern
ausbauen zu wollen (hma).
"Freie Welt" online
Berlin. Die "Zivile Koalition
e.V." um Beatrix Herzogin von Oldenburg hat unter dem Namen
"Freie Welt" eine Internet- und Blogzeitung "für die
Zivilgesellschaft" eingerichtet. Diese soll der
"bürgerlichen Basis" ein Medium geben, in dem sie
"ihr Lebensgefühl und ihre Positionen wiederfindet".
Leitlinien der neuen Webseite seien "die Prinzipien des
demokratischen Rechtsstaates und der Gewaltenteilung",
"der Sozialen Marktwirtschaft im Geiste Ludwig Erhards",
"das christliche Menschenbild" sowie "der Schutz der
Bürgerrechte". Als Herausgeber des neuen Internetportals
fungiert Sven von Storch, der sich wie von Oldenburg früher im
"Göttinger Kreis. Studenten für den Rechtsstaat"
engagierte. Chefredakteur der "Freie Welt" ist Gerard
Albert Bökenkamp. Der hatte 2005 in Berlin kurzzeitig für Aufsehen
gesorgt. Das damalige Mitglied der "Jungen Union" und der
CDU hatte an einem Seminar des um die "Junge Freiheit"
angesiedelten "Institut für Staatspolitik" teilgenommen.
Die Zeitschrift "Stern" hatte damals Bökenkamp mit den
Worten zitiert, er habe den Plan, in den CDU-Jugendverband
"zehn bis 15 Leute meiner Gesinnung einzuschleusen". Kurze
Zeit später erklärte Bökenkamp seinen Austritt aus der CDU (hma).
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