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aus: Antifaschistische Nachrichten 02/Januar 2009

Gegenseitige Unterstützung

Düsseldorf. Auch die revanchistische Kleinpartei "Bund für Gesamtdeutschland (BGD). Ostdeutsche, Mittel- und Westdeutsche Wählergemeinschaft" will zur Landtagswahl im Jahr 2010 antreten. Mit der fremdenfeindlichen Kleinpartei "Ab jetzt - Bündnis für Deutschland" um Dr. Helmut Fleck aus Siegburg wurde daher eine gegenseitige Unterstützung vereinbart. Während der BGD Unterstützungsunterschriften für eine Kandidatur von "Ab jetzt" bei der Europawahl 2009 sammelt, soll "Ab jetzt" Unterschriften für eine BGD-Kandidatur im Jahr 2010 beschaffen. Nennenswerte Wahlerfolge des ohnehin stark überalterten BGD blieben aber bislang aus (hma).

 

Besuch in Borna

Geldern/Borna. Zu den Besuchern der letzten Monate in der privaten "Gedächtnisstätte" für die deutschen Opfer von Krieg und Vertreibung im sächsischen Borna gehörte auch Adolf Frerk aus dem niederrheinischen Geldern. Der pensionierte Oberstudienrat war in den 90er Jahren für die sog. "Republikaner" aktiv. Bei seinem Besuch in Borna habe er, so Frerk in einem Leserbrief an die "Junge Freiheit", "von internen Querelen nichts das Geringste gespürt". Auch eine "NPD-Nähe" sei ihm dort nicht aufgefallen. Der Wachdienst, so Frerk lobend, werde dort "rund um die Uhr für Gotteslohn von patriotisch eingestellten jungen Leuten versehen". "Allen Skeptikern" empfehle er einen Besuch der - derzeit noch unfertigen - "Gedenkstätte" (hma).

 

Picker im Interview

Dortmund. Der Dortmunder Rechtsanwalt Andre Picker, seit vergangenem Jahr Mitglied des Bezirksvorstandes Ruhrgebiet der extrem rechten "Bürgerbewegung pro NRW", hat im Januar der "National-Zeitung" ein Interview gegeben. Picker hatte den Münchner Manuel Heine verteidigt, der gemeinsam mit seiner Frau Sabrina im Dezember wegen des Verdachts der Beihilfe zum versuchten Mord an dem Polizeidirektor Alois Mannichl eine Woche in Untersuchungshaft saß. Picker behauptet in dem Interview, "eine Tendenz zu beobachten", die eine Bestrafung "rechter Täter" im Vergleich zu "linken" oder "unpolitischen Tätern" härter ausfallen lässt. Gegen diese "Tendenz" gelte es "aus rechtsstaatlichen Gründen anzukämpfen", so der "PRO NRW"-Aktivist (hma).

 

"IfS" zum Thema "Elite"

Schnellroda. Das um das rechte Wochenblatt "Junge Freiheit" angesiedelte "Institut für Staatspolitik" (IfS) führt vom 13. bis 15.2. seine "9.Winterakademie" zum Thema "Elite" in Schnellroda durch. Neben Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek referieren auf der Tagung der Ethnologe Thomas Bargatzky und der Historiker Stefan Scheil. Letzterer erhielt 2005 den "Gerhard-Löwenthal-Preis" der "Jungen Freiheit" (hma).

 

"Archicultura" Nr. 2

Bremen. Nach 15 Jahren ist im Bremer Aschenbeck Verlag die zweite Ausgabe der Jahresschrift "Archicultura" zum Thema "Identität und Flucht" erschienen. Im Gegensatz zur ersten Ausgabe hat man sich mittlerweile vom Untertitel "Zeitschrift für die regionalen Kulturen Mitteleuropas" getrennt. Auf einen Beitrag u.a. über den Nationalisten und Militaristen Ernst Jünger kann Architekturhistoriker Nils Aschenbeck jedoch nicht verzichten. Schon 1993 hatten Aschenbeck in einem Beitrag für die extrem rechte Zeitschrift "Etappe" Ernst Jünger thematisiert. In seinem Artikel zu "Krieg und Popmusik" versuchte er auf der Basis von Jünger-Texten eine Gleichsetzung des mechanisierten Krieges mit der Populärkultur (hma).