Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 18/September
2008
Rudel aus Dresden
Dresden. Der Dresdener Verlag
"Winkelried" hat ein Buch des damaligen NS-Jagdfliegers
Hans-Ulrich Rudel neu aufgelegt. Rudels Buch mit dem Titel "Von
den Stukas zu den Anden" war zu Beginn der 80er Jahre vom
"Schütz"-Verlag verlegt worden, der 1950 von dem
ehemaligen SS-Hauptsturmführer Waldemar Schütz mitgegründet
worden war. Rudel (1916-1982), der schon als Freiwilliger der
"Legion Condor" im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten
Francos gekämpft hatte, war der von den Nazis höchstdekorierte
deutsche Teilnehmer des 2.Weltkriegs. Nach seiner Rückkehr aus dem
argentinischen Exil engagierte sich Rudel für die neofaschistische
"Deutsche Reichspartei". Später unterhielt er enge
Kontakte zum dem Verleger und heutigen DVU-Chef Gerhard Frey, der
1983 den "Ehrenbund Rudel" als "Gemeinschaft zum
Schutz der Frontsoldaten" gründete. Bereits im vergangenen
Jahr war im "Winkelried"-Verlag das von Otto Kumm
verfasste Buch "Vorwärts, Prinz Eugen" über die
7.SS-Freiwilligendivision neu aufgelegt worden. Kumm (1909-2004) war
Regimentskommandeur bei der 2.SS-Division "Das Reich" und
Ehrenvorsitzender der "HIAG", der "Hilfsgemeinschaft
auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS",
bis zur ihrer Auflösung auf Bundesebene im Jahr 1992 (hma).
Deutsches Manifest
Bochum/Eschborn. Die neofaschistischen
"Unabhängigen Nachrichten" rufen ihre Leser zur
Unterstützung des "Manifest der Deutschen 2008" auf. Dort
wird u.a. behauptet, Deutschland drohe "zum Spielball fremder
Mächte" zu werden und sei "zunehmender Überfremdung
ausgesetzt". Gefordert wird dort u.a. die "Rückkehr zum
Staatsbürgerschaftsrecht, dem die Abstammung des einzelnen (ius
sanguinis) - und nicht der Ort seiner Geburt (ius soli) - zugrunde
liegt", eine "gerechte Beurteilung unserer Väter- und
Großvätergeneration" und eine "politische
Eigenständigkeit unseres Landes in einem Europa der
Vaterländer". Zu den Erstunterzeichnern des Manifestes, für
das sich Prof. Dr. Wilhelm Lutz aus Eschborn verantwortlich
zeichnet, gehört der aus der CDU ausgeschlossene ehemalige Bundestagsabgeordnete
Martin Hohmann (Neuhof), Ehrenmitglied der Wählervereinigung
"Arbeit - Familie - Vaterland" des 2006 aus der CDU
ausgetretenen Henry Nitzsche aus Sachsen. Mit Herbert Gassen
(Bruchköbel) vom "Arbeitskreis Konservativer Christen"
findet sich noch ein weiteres ehemaliges CDU-Mitglied im Kreis der
Erstunterzeichner. Der Tierarzt Dr. Hartmut Kluge (Hövelhof) hatte
sich schon 2004 mit Hohmann solidarisch gezeigt. Gigi Romeiser
(Maintal) hatte 2005 an der Gründung der sog. "Bürgerbewegung
pro Deutschland" teilgenommen, deren Vorsitzender der Stadtrat
der extrem rechten "Bürgerbewegung pro Köln", Manfred
Rouhs, ist. Texte von Romeiser erschienen in den letzten Jahren auch
in der "Stimme des Gewissens", die vom unlängst
verbotenen "Collegium Humanum" (Vlotho) herausgegeben
wurde. Erstunterzeichnerin Gerda Wittuhn (Hamburg) war 2005 als
Beisitzerin in den Gründungsvorstand von "pro
Deutschland" gewählt worden. Zuvor hatte sie einen
Arbeitskreis der "Schill-Partei" geleitet. Alfred Zips
hatte noch im vergangenen Jahr dem Bundesvorstand der extrem rechten
"Deutschen Partei" angehört (hma).
NPD-Fußballturnier in Krefeld
Krefeld. Weit über 100 Personen, die NPD
selbst spricht von 200 Personen, nahmen am 30.August an einem
Fußballturnier der NPD teil, das vom Kreisverband Krefeld mit
Unterstützung des NPD-Landesverbandes NRW ausgerichtet wurde. Das
Turnier durfte auf dem Freizeitgelände rund den Elfrather See
stattfinden. Örtlichen AntifaschistInnen wurde Platzverweise
angedroht, sollten sie gegen das Treffen der NPD vor Ort
protestieren wollen. Das zeitgleich stattfindende "Fest ohne
Grenzen" in der Krefelder Innenstadt konnte ungestört
stattfinden (peb).
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