Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 15/August 2008
Gemeinsamer Wahlantritt
Meißen. Das "Bündnis für
Sachsen" unter dem Vorsitz des fraktionslosen
Landtagsabgeordneten Klaus Baier, einem ehemaligen NPD-Mann, will
gemeinsam mit den sog. "Republikanern" zur sächsischen
Landtagswahl 2009 antreten. Auf einer Konferenz des Bündnisses in
Meißen wurde beschlossen, dass sich die "nennenswerten
konservativen Kräfte des Freistaates" unter dem Dach der
"Republikaner" dem Votum der Wähler stellen. Dabei wollen
die sog. "Republikaner" mit einer offenen Liste zur
Landtagswahl antreten (hma).
Mit Mörder solidarisch
Wittmund. Der "JVA-Report" mit
Postfach in Wittmund bietet "Soli-Hemden" für den 1997 zu
lebenslanger Haft verurteilten Polizistenmörder und Neonazi Kay
Diesner an. Diesner benötige das Geld für den Rechtskampf, um 2012
nach insgesamt 15 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen zu
werden. Diesner hatten 1997 einen Berliner Buchhändler, der der PDS
angehörte, und wenige Tage später bei einer Verkehrskontrolle
einen Polizisten mit Schüssen verletzt und ein weiteren Polizisten
erschossen (hma).
Rabehl beim
"Dienstagsgespräch"
Berlin. Das extrem rechte Diskussionsforum
"Das Dienstagsgespräch" um den ehemaligen "Republikaner"-Aktivisten
Hans-Ulrich Pieper will am 5.August in Berlin eine Veranstaltung mit
Prof. Dr. Bernd Rabehl durchführen. Der frühere SDS-Aktivist und
Dutschke-Freund soll zum Thema "Linke Gewalt" sprechen.
Rabehl, der schon bei der NPD als Referent
aufgetreten war, hatte noch Mitte Juli am diesjährigen Sommerfest
der Freunde der "Jungen Freiheit" teilgenommen, wo der
neurechte französische Publizist Alain de Benoist als Festredner
aufgetreten war (hma).
Rechtskräftig verurteilt
Düsseldorf. Der Bundesgerichtshof hat die
Revision des Düsseldorfer "Republikaner"-Stadtrates
Jürgen Krüger gegen ein Urteil des Landgerichtes vom Mai 2007 als
"unbegründet" verworfen. Krüger, der unlängst wieder in
den Landesvorstand der Partei gewählt wurde, ist damit
rechtskräftig als Wählertäuscher verurteilt und muß nun eine
Strafe über 6400 Euro (160 Tagessätze) zahlen, weil er vor der
Landtagswahl 2005 mindestens 139 Unterstützungsunterschriften für
die "Republikaner" durch eine "groß angelegte
Täuschungsaktion" erlangt habe (hma).
"Tag der Heimat" in
Berlin
Berlin. Die Auftaktveranstaltung zum so
genannten "Tag der Heimat" findet in diesem Jahr am
6.September um 12 Uhr im Internationalen Congress Centrum (ICC) in
Berlin statt. Als Redner auf der Veranstaltung, die unter dem Motto
"Erinnern und verstehen" stattfindet, sind neben der
Präsidentin des "Bund der Vertriebenen" (BDV), Erika
Steinbach, der Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der
neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr.
Robert Zollitsch, vorgesehen. Zollitsch, ein gebürtiger
Donauschwabe, soll für seine Verdienste zudem die Ehrenplakette des
BDV verliehen bekommen (hma).
Eigentum eingefordert
Hamburg. Der "Grundeigentümerverband
der Vertriebenen e.V." um Otto Callies, in den 90er Jahren
stellvertretender Landesvorsitzender der sog.
"Republikaner" in Hamburg, sucht Mitstreiter für eine
Protest- und Petitionsaktion vor dem Europäischen Parlament in
Straßburg. Die EU soll dabei aufgefordert werden, den
"Vertriebenen" zu ihrem "Recht" auf Eigentum zu
verhelfen. Angesprochen werden Forderungen gegen Polen und
Tschechien (hma).
Schlappe für NPD in Krefeld
Krefeld. Gleich vier Informationsstände in
der Innenstadt und eine Großkundgebung auf dem Theaterplatz hatte
die NPD für den 19.Juli in Krefeld angekündigt. Aber es kam
anders. Die Nazis schafften es lediglich, zwei der
Informationsstände durchzuführen, und zu der geplanten Kundgebung
kamen gerade einmal 19 NPD-Anhänger. Da die Lautsprecheranlage aber
nicht funktionierte, brachen sie ihre Veranstaltung - unter dem
Gelächter vieler Umstehender - schon nach 30 Minuten ab. Dem
Krefelder "Bündnis für Toleranz und Demokratie" gelang
es dagegen innerhalb nur weniger Tage, etwa 400 TeilnehmerInnen zu
antifaschistischen Gegenveranstaltungen zu mobilisieren. Auf
Unverständnis traf wieder einmal das Verhalten der Krefelder
Polizei. Eine Gruppe junger AntifaschistInnen war in der Nähe der
Königstraße/Seidenweberhaus den abziehenden Nazis zu nah gekommen.
Die Polizei kesselte die Gruppe und alle, die sich zu dieser Zeit
auf der Straße aufhielten, ein und begann mit Durchsuchungen und
der Feststellung der Personalien. Vermutlich war es der einsetzende
Wolkenbruch, der zu einem raschen Ende der Einkesselung führte,
wobei die Polizei drei AntifaschistInnen mitnahm.
Nach dieser Schlappe kündigte die NPD nun
die wöchentliche Durchführung von Informationsständen im
Krefelder Stadtgebiet an (peb).
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