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aus: Antifaschistische Nachrichten 04/Februar 2008

"Pro NRW" gründet Bezirksverband

Gelsenkirchen. Die extrem rechte "Bürgerbewegung pro NRW" hat Mitte Februar einen ersten Bezirksverband für das Ruhrgebiet gegründet. Im Rittersaal von Haus Horst wurde Roger Schwedes zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Der ehemalige Polizeikommissar ist heute "alleinverantwortlicher Sicherheitsbeauftragter für ein mittelständisches Unternehmen", so "Pro NRW". Als Stellvertreter stehen ihm der Bottroper Bezirksvertreter Dipl.-Ing. Jupp Scholand, ehemals Mitglied der "Republikaner", und die 22jährige Arzthelferin Stefanie Wohlfarth aus Gelsenkirchen zur Seite. Als Schatzmeister wird künftig der Dortmunder Rechtsanwalt Andre Picker fungieren, der wie "Pro NRW"-Chef Beisicht in den 80er Jahren beim extrem rechten "Ring Freiheitlicher Studenten" (RFS) aktiv war. Schriftführer wurde der pensionierte Lehrer Erich Christ aus Duisburg. Der Homberger trat schon 1997 mit einer Bürgerinitiative gegen den lautsprecherverstärkten Muezzin-Ruf in Duisburg in Erscheinung. Aus Essen wurden der Apotheker Henryk Dykier, bereits Mitglied des Vorstands von "Pro NRW", und Bernd Weyrich in den Bezirksvorstand gewählt. Auch der Burschenschaftler Kevin Gareth Hauer aus Gelsenkirchen gehört dem Gründungsvorstand an. Der Ex-"Republikaner" gab Anfang vergangenen Jahres dem NPD-Organ "Deutsche Stimme" ein Interview. Ebenfalls gewählt wurde der als "freier Journalist" bezeichnete Frank Bresonik aus Gladbeck. Der beklagte sich im März vergangenen Jahres in einem Leserbrief im NPD-Organ "Deutsche Stimme" darüber, das er als "unliebsames Mitglied der REP-Partei in die rechtsradikale Ecke gestellt" worden sei. Dabei habe er lediglich mit Hauer und einem weiteren Parteikollegen eine "Pro Köln"-Veranstaltung in Gelsenkirchen besucht. Er sei sich "völlig bewußt, dass Deutschland oder besser gesagt alles, was noch davon übrig ist, nur durch den NPD/DVU-Deutschlandpakt zu retten" sei und nicht "durch Möchtegern-Nationalisten mit System-Mäntelchen". In einem 2004 von Bresonik verfassten Leserbrief an das NPD-Organ sieht dieser "keinen Grund, des Todestages von Rudolf Heß nicht zu gedenken", denn der einstige Hitler-Stellvertreter habe "in seinem Leben großartige Leistungen erbracht". Ebenfalls gegründet wurde an diesem Tag ein Arbeitskreis "Frauen pro NRW". Als Sprecherin wurde die 26jährige Altenpflegerin Stefanie Uhlenbrock gewählt, die eine nicht auf "egoistische Selbstverwirklichung auf Kosten der nachfolgenden Generationen" ausgerichtete Frauenpolitik ankündigte. Den "Negativtrend bei der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung" wolle man z.B. mit der Einführung einer "Geburtenprämie" begegnen. Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2009 will der neue "Pro NRW"-Bezirksverband "auf jeden Fall" in Gelsenkirchen, Bottrop und Duisburg zur Wahl antreten (hma).

 

Hetzbriefe an Einzelhändler

Mönchengladbach. Erneut haben mehrere Einzelhändler mit Migrationshintergrund im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt anonyme Briefe mit rassistischem Inhalt erhalten. Zu Lesen ist darin von Ausländern, die nicht zivilisiert und kultiviert seien, "…wie gerade aus der Höhle gekrochen". Die Händler "sollen wieder dahin zurück gehen, wo sie herkommen". Bereits im vergangenen Jahr waren ähnliche Briefe in Umlauf gebracht worden. Diesmal wandten sich Betroffene an die Polizei, die nun wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung ermittelt. Unterdessen muß ein Vertreter des parlamentarischen Flügels der örtlichen Neonazi-Szene wohl sein Ratsmandat abgeben. Der Mönchengladbacher NPD-Stadtrat Pascal Geyer wurde im vergangenen Jahr zum Ortsvorsitzenden der NPD Heinsberg gewählt. Er darf sein Ratsmandat aber nicht mehr wahrnehmen, wenn er nicht mehr in Mönchengladbach wohnt. In der Vergangenheit glänzten die beiden NPD-Vertreter ohnehin meist durch ihre Abwesenheit. Als Nachrücker auf der Liste steht nun der 1984 geborene Dennis Wüllenweber (peb).

 

CSU-MdB in der "DMZ"

Berchtesgaden. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Raidel hat der extrem rechten "Deutschen Militärzeitschrift" (DMZ) ein Interview gegeben. In der März/April-Ausgabe der DMZ äußert der 1941 in Siebenbürgen geborene Raidel zu den "humanitären Missionen" der Bundeswehr u.a.: "Natürlich sind auch für die europäischen Staaten Ressourcenfragen außerordentlich wichtig. Man darf zur eigenen Absicherung das Feld nicht ausschließlich anderen Nationen überlassen". In der gleichen DMZ-Ausgabe werden in einer ganzseitigen Anzeige des extrem rechten Kieler Arndt-Verlages zwei Bücher des britischen Geschichtsrevisionisten David Irving beworben. Auch Anzeigen der "Die Aula", der "Zur Zeit" und des Weinheimer "Germania-Verlag" finden sich hier. Der Por le Merite-Verlag aus Selent wirbt für seine "Eichenlaubträger"-Trilogie. CSU-MdB Raidel ist Träger des Bayerischen Verdienstordens und Ehrenvorsitzender des außen- und sicherheitspolitischen Arbeitskreises der CSU. Im Jahr 2003 war er schon Interviewpartner der "Jungen Freiheit" (hma).