|  Nach den Rechten sehen
 aus: Antifaschistische Nachrichten 02/Januar
            2008 Kein "Hunke-Haus" in
            Kiel Kiel. Nach Hinweisen auf die
            NS-Vergangenheit von Dr. Waltraud Hunke (1915-2004) wurde das
            Richtfest für das neue Gästehaus der Kieler Universität abgesagt.
            Waltraud Hunke, Trägerin der Ehrenmedaille der Kieler Universität,
            hatte der Bildungseinrichtung ein Haus mit der Auflage vermacht,
            dieses als Gästehaus für ausländische Wissenschaftler zu nutzen.
            Da die Nutzung des Gebäudes aus verschiedenen Gründen nicht
            möglich war, verkaufte die Universität das Haus und investierte
            den Erlös in einen Erweiterungsbau. Kurz vor dem Richtfest für das
            Gebäude kam heraus, das Waltraud Hunke ab 1937 Mitglied der NSDAP
            und ab 1941 Mitarbeiterin der "Forschungsstätte für
            Germanenkunde" in der SS-Stiftung "Deutsches
            Ahnenerbe" gewesen war. Das Hunke ab 1941 als Assistentin des
            Historikers Ernst Anrich, ein spätere NPD-Ideologe, und des
            "Germanenforschers" und Skandinavisten Prof. Siegfried
            Gutenbrunner an der "NS-Kampfuniversität Straßburg"
            gearbeitet habe, lege den dringenden Verdacht nahe, daß Hunke eine
            besonders linientreue Anhängerin des NS-Regimes gewesen sei. Das
            Hunke in den 90er Jahren Kritik an ihrem Lehrer Otto Höfler als
            "Verunglimpfung" und "Besserwisserei" abgetan
            habe, zeige einen Mangel an Vergangenheitsbewältigung , so der
            Kieler Historiker Prof. Cornelißen. Höfler gehörte ebenfalls der
            NSDAP an und war Mitglied des Forschungsrates des "Deutschen
            Ahnenerbes". Das Rektorat der Universität will die
            Hunke-Erbschaft nun zurückgeben. Über Hunkes Ehrenmedaille werde
            universitätsintern noch beraten (hma).   "Pro München"
            kandidiert München. Die extrem rechte
            "Bürgerbewegung pro München" ("Patriotisch und
            sozial") hat die erforderlichen 1000
            Unterstützungsunterschriften zusammen und kann zur Kommunalwahl am
            2.März antreten. Wie der Vorsitzende von "Pro
            Deutschland", Manfred Rouhs, früher Landesvorsitzender des
            NPD-Jugendverbands "Junge Nationaldemokraten", bekannt
            gab, habe die "Bürgerbewegung" die Schwierigkeiten
            "durch eine entsprechende überregionale
            Unterstützungskampagne" gelöst. Nach eigenen Angaben will
            "Pro München" 300 000 Wahlkampfzeitungen verbreiten.
            Darin wird "Pro München"-Sprecher Rüdiger Schrembs
            ziemlich deutlich: "Wer nicht zu uns nach München, nach Bayern
            paßt, ist der Nichteuropäer! Der Orientale, der Türke, Kurde,
            Araber, Afrikaner!". In der rechten Szene ist Schrembs, der im
            vergangenen Jahr die Gründungsversammlung von "Pro NRW"
            leitete, schon seit vielen Jahren aktiv. Noch 2006 gehörte er dem
            Landesvorstand der bayrischen NPD an. Artikel von Schrembs fanden
            sich auch schon in der neofaschistischen Zeitschrift "Nation
            und Europa" und im NPD-Organ "Deutsche Stimme".
            Zuletzt gehörte Schrembs noch dem Leitungsgremium der
            "Kontinent Europa Stiftung" an. In der "neuen
            europäischen Denkfabrik" findet man zahlreiche bekannte
            Vertreter der extremen Rechten wie z.B. Andreas Molau,
            NPD-Spitzenkandidat bei der niedersächsischen Landtagswahl und
            Pierre Krebs, Mitgründer des neurechten "Thule-Seminar"
            (hma).   Keine Zwangsversteigerung Krefeld. Die geplante Zwangsversteigerung
            von Büroräumen in der Krefelder Lindenstraße, die NPD hatte
            angekündigt, die Büros käuflich erwerben zu wollen, wird -
            voraussichtlich - nicht stattfinden. Die Stadt Krefeld und die
            beiden Gläubigerbanken wollen nun auf die Zwangsversteigerung
            verzichten. Noch am 10.Januar hatten 400 Menschen mit ihrer
            Teilnahme an einer Informationsveranstaltung des "Bündnis
            Krefelder für Toleranz und Demokratie" gegen die Absicht der
            NPD demonstriert, in Krefeld ihre "Rheinland-Zentrale"
            eröffnen zu wollen. Am Sonntag, den 13.Januar, führten etwa 30
            Nazis aus Krefeld, Geldern, Düren u.a. Städten in der Region, eine
            "Mahnwache" vor der begehrten Immobilie durch. Etwa 50 bis
            60 Menschen beteiligten sich an spontanen antifaschistischen
            Gegenaktionen. Im Umfeld und nach der "Mahnwache" kam es
            dabei immer wieder zu Übergriffen von Nazis auf AntifaschistInnen.
            Unterdessen wurde ein Strafverfahren gegen einen Krefelder
            Antifaschisten eingestellt, der am vergangenen Oktober gegen einen
            Naziaufmarsch protestiert hatte, der am Denkmal für die Opfer des
            Nazi-Regimes stattfinden durfte. Bei der Räumung des Platzes durch
            die Polizei waren mehr als 40 AntifaschistInnen vorübergehend
            festgenommen worden. Kritik an der Krefelder Polizeiführung gibt es
            auch vom "Bündnis Krefelder für Toleranz und
            Demokratie". Das Vorgehen der Polizei gegen antifaschistische
            Aktivitäten in Krefeld sei völlig unangemessen. In Gesprächen mit
            der Polizei habe man den Eindruck gewonnen, das diese nicht in den
            Nazis, sondern in den AntifaschistInnen das Problem sehe (peb).
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