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aus: Antifaschistische Nachrichten 01/Januar 2008

Ein Kreuz fürs Oberland

Lindlar. Als 17jähriger kämpfte er bei der deutschen Wehrmacht "in Italien für Heimat und Vaterland". Nach dem 2.Weltkrieg engagierte er sich bei den sog. "Vertriebenenverbänden". Der gebürtige Oberschlesier Georg Beier, der heute in Lindlar lebt, gehörte dem Vorstand der Kreisgruppe Oberberg und dem Landesvorstand an. Ende der 90er Jahre war Beier Vorsitzender des Kreisverbandes Rheinisch-Bergischer-Kreis des "Bund der Vertriebenen". Von der "Landsmannschaft der Oberschlesier" wurde Beier bereits mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet, vom "Bund der Vertriebenen" mit der goldenen Ehrennadel gewürdigt. Am 20.Juni 2007 bekam Beier im Gummersbacher Kreishaus von Landrat Hagen Jobi (CDU), ebenfalls Aktivist des "Bund der Vertriebenen", die Bundesverdienstmedaille überreicht. Zu den Gratulanten gehört auch das extrem rechte "Freikorps und Bund Oberland". In ihrer Zeitschrift "Der Oberländer" heißt es zu Beier: "Seine Heimat war und bleibt Oberschlesien und seine Gesinnung ist die des Freikorps und Bund Oberland, dem er sich eng verbunden fühlt". "Lindlar", so "Der Oberländer", kann mit Recht stolz auf Georg Beier sein und wir Kameraden schätzen und danken ihm für seine Treue zum Bund Oberland" (hma).

 

Nazi-Demo gegen Überwachung

Pulheim. Völlig ungehindert konnten am Samstag, den 29.Dezember, etwa 60 Nazis aus dem Spektrum der "AG Rheinland" im Stadtzentrum von Pulheim eine Demonstration gegen "Repression und Überwachung" durchführen. Grund des braunen Auflaufs, der von "Nationalen Sozialisten" aus dem Ruhrgebiet personell unterstützt wurde, waren die kürzlich stattgefundenen Hausdurchsuchungen bei Aktivisten der "Autonomen Nationalisten Pulheim" (ANP). Außerdem wird die Videoüberwachung in der Pulheimer Innenstadt kritisiert. In den Tagen zuvor waren in Pulheim Flugblätter der nazistischen "Aktionsgruppe Rheinland" verbreitet worden, in der ein "Ende der Überwachung" gefordert wurde. Als Verantwortlicher im Sinne des Pressegesetzes für dieses Flugblatt wird Ronny Schrader aus Gummersbach-Dieringhausen angegeben. Bereits im Dezember hatte die Kölner VVN-BdA einen Antrag an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA in NRW beschlossen, in dem das Verbot und die Auflösung der Nazigruppe "AG Rheinland" gefordert wird. So sei es "für Demokrat(inn)en nicht hinnehmbar, dass Neonazis ihre Umgebung terrorisieren, Drohungen gegen demokratische Kräfte ausstoßen und Menschen bei Überfällen verletzen". Da es sich bei der "AG Rheinland" um einen "losen Zusammenschluss ohne nach außen sichtbare Organisationsstruktur" handele, so die Kölner VVN-BdA, könne "der Landesinnenminister ein Verbot verhängen und durchsetzen" (abk).

 

Die Rückkehr der Mönche

Monschau. Die Lefebvre-Anhänger von der "Priesterbruderschaft St. Pius X." haben das Gut Reichenstein bei Monschau in der Eifel erworben. 2010 sollen dort Benediktinermönche aus dem Kloster Bellaigue in Frankreich einziehen. Vom Kloster auf Gut Reichenstein aus sollen künftig katholische Gläubige in der Eifel und im Monschauer Land "seelsorgerisch betreut" werden, so der "Distriktobere" der "Priesterbruderschaft". Bisher verfügte diese in der Region über eine Kapelle in Aachen und wirkt auch im Raum Euskirchen. Erwogen wird auch die Eröffnung eines Klosterladens. Der Kaufpreis des Anwesens wird auf etwa 4 Millionen Euro geschätzt. Woher das Geld für den Kauf kommt, ist rätselhaft. Bei früheren Immobilienkäufen der "Priesterbruderschaft" sollen Mitglieder des deutschen Hochadels als Sponsoren aufgetreten sein. In Monschau scheinen kritische Stimmen rar. Die Stadtverwaltung scheint erfreut zu sein, das in das unter Denkmalschutz stehende und schon früher als Kloster genutzte Gebäude wieder Leben einzieht. Lediglich die beiden Vertreter der SPD stimmten gegen den Verkauf an die rechte "Priesterbruderschaft". Die "Grünen" zogen sich aufs Baurecht zurück. Eine theologisch-inhaltliche Bewertung stehe ihnen nicht zu. Pfarrer Michael Stoffels machte auf "durchsichtige Täuschungsmanöver" aufmerksam. Mit ihrem Einsatz für die lateinische Messe sollen unbedarfte Katholiken geködert werden. In Wahrheit nutze die "Priesterbruderschaft" den Priestermangel und die schwierige Situation des katholischen Bistums Aachen aus, um ihre "reaktionäre Grundeinstellung" unters Volk zu bringen. Noch in diesem Jahr sollen die Restaurierungsarbeiten auf Gut Reichenstein beginnen (hma).

 

"Aufbruch 09" ohne PBC

Karlsruhe. Eine Mehrheit der Mitglieder der "Partei Bibeltreuer Christen" (PBC) hat den "Aufbruch 09"-Plänen von Dr. Walter Weiblen eine Absage erteilt. Der trat für eine neue christliche Partei ein, in der sich Anhänger von PBC, "Zentrumspartei", ÖDP und evtl. auch der "Christlichen Mitte" sammelten sollten. Der Parteitag und auch ein Sonderparteitag der PBC sprach sich letztlich gegen eine Auflösung der PBC zugunsten einer neuen Partei aus. Der von Weiblen propagierte "Aufbruch 09" sei, so PBC-Aktivist Gerhard Heinzmann, "eine Fatamorgana, ohne realistische Aussicht auf Erfolg". Außerdem seien nur wenige der Mitglieder der genannten Parteien wirklich an einer neuen Partei interessiert, wobei einige davon bereits schon eine eigene neue Partei gegründet haben. Weiblen, zuletzt Vorsitzender der PBC, und einige seiner Mitstreiter gehören dem neuen PBC-Vorstand nicht mehr an. Bei der PBC geht man davon aus, das die Anhänger des "Aufbruch 09" die Partei verlassen werden (hma).