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aus: Antifaschistische Nachrichten 25/Dezember 2007

Rechte "Ideenwerkstatt" in Bielefeld

Bielefeld. Die von der "Burschenschaft Normannia-Nibelungen" zum dritten Mal veranstaltete "Bielefelder Ideenwerkstatt" fand im November zum Thema "Politikverdrossenheit" statt. Auf dem Treffen sprachen der Mittelständler Jürgen Höpfner, der u.a. wegen eines Interviews mit der "Jungen Freiheit" in die die Kritik geratene Ex-Bundesminister Karl-Heinz Funke (SPD) und der NRW-Landtagsabgeordnete Heinrich Kemper (CDU). Am zweiten Tag referierten der von Anhängern der extrem rechten Szene gern als Rechtsanwalt genommene Klaus Kunze (Uslar), der "Danubia"-Burschenschafter Sascha Jung sowie die Kölner Soziologin Ute Scheuch. Letztere war noch im vergangenen Jahr Interviewpartnerin der "Jungen Freiheit" (hma).

 

Nowotny-Ehrung in Wien

Wien. Etwa 100 Personen nahmen am 11. November auf dem Wiener Zentralfriedhof an einer Gedenkveranstaltung für den 1944 abgestürzten NS-Jagdflieger Walter Nowotny teil. Der Bezirksobmann des ÖVP-nahen Kameradschaftsbund Spitz an der Donau, Walter Graf, kritisierte in seiner Rede die Aberkennung des Ehrengrab-Status für das Nowotny-Grab als "Kulturbarbarei der Stadt Wien". Anwesend waren bei der Veranstaltung u.a. Leo Malleczek (98), ein "nationales Urgestein", so die "Deutsche Nationalzeitung" (48-2007) und "seit 1940 Obmann der Wiener akademischen Turnerschaft Danubo-Markomania", einige Landtagsabgeordnete der FPÖ und der Wiener FPÖ-Stadtrat Johann Herzog (hma).

 

Ex-Linke bei der FPÖ

Wien. Das FPÖ-nahe "Freiheitliche Bildungsinstitut" (früher "Freiheitliche Akademie") hat im Wiener Palais Palffy ein Symposium zur "Frankfurter Schule" durchgeführt. Eingeladen waren der "Junge Freiheit"-Autor Herbert Ammon (Berlin), der ehemalige Bielefelder Universitätsbibliotheksdirektor Johannes Rogalla von Bieberstein, Autor des Buches "Jüdischer Bolschewismus", der "Ostpreußenblatt/PAZ"-Autor Klaus Rainer Röhl (Köln) sowie Bernd Rabehl (Berlin). Den einstigen Weggefährten von Rudi Dutschke findet man mittlerweile als Referenten u.a. bei NPD und DVU. Die Deutschen sein ein "Helotenvolk" geworden, so der Ex-Linke Rabehl in seiner Wiener Rede. Die Medien, so Rabehl, redeten den Deutschen eine Schuld ein und gäben ständig die Parole aus, sich mit den USA zu solidarisieren. Aber, so Rabehl, "es wird sich Widerstand regen!". Die Veranstaltung wurde von etwa 150 Personen besucht ("DNZ" 48-2007 - hma).

 

"Nationale Speisegaststätte" in MG ?

Mönchengladbach. Ein Eintrag im Forum der Homepage der NPD Heinsberg lässt befürchten, das die Mönchengladbacher Neonazi-Szene derzeit auf der Suche nach einer eigenen Gastwirtschaft ist. Durch die Spendenbereitschaft eines NPD-nahen "Kameraden" könne der Traum "eines nationalen Speiselokals" bald Wirklichkeit werden, schrieb dort am 25.November ein "Marko70" aus Mönchengladbach. Da das Lokal "aber nicht NPD geführt sein kann", habe sich ein in der Gastronomie erfahrener "Kamerad" "dazu bereit erklärt", "als Pächter zu fungieren". Ein erstes Objekt in der Innenstadt sei bereits "am Haken". Das Speiselokal habe einen "Gesellschaftsraum für 80 Personen", wo "Schulungen und Vorträge gehalten werden" könnten. Das begehrte Objekt sei Brauereifrei und "direkt in der Stadtmitte an einer Zubringerstraße zur Hindenburgstraße gelegen". Durch den Privatsponsor wäre "die Pacht für ein Jahr gesichert". Zwischenzeitlich sucht man noch nach weiteren Objekten, wobei eine "brauereifreie Traditionsgaststätte" in der Stadtmitte von Mönchengladbach oder Rheydt bevorzugt wird. Bereits Ende Oktober hatte ein Eintrag in dem Forum für Aufsehen in Krefeld gesorgt. Demnach beabsichtigt die NPD im Rheinland, Büroräume in der Krefelder Lindenstraße zu ersteigern. Die Versteigerung wurde mittlerweile auf den Januar verschoben (peb).

 

Neues von der Heimatfront

Neuss. Als erster Kreis im Land hat der Rhein-Kreis-Neuss mit dem "Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften" eine förmliche Kooperationsvereinbarung "über die Zusammenarbeit zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und des allgemeinen Sicherheitsgefühls" geschlossen. Die Polizei wolle keine Bürgerwehr, meint Polizeidirektor Fox, aber mitdenkende Partner, die die Sorgen und Nöte der Bürger kennen, Hinweise geben und ihre leistungsstarke Organisation einbringen. Die Schützenbruderschaften im Rhein-Kreis-Neuss umfassen etwa 20 000 Aktive (peb).