Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 23/November 2007
Frey lobt Zoglmann
Bonn-Bad Godesberg. Im Alter von 94 Jahren
ist im Oktober der langjährige CSU-Politiker Siegfried Zoglmann
verstorben. In einem Nachruf in der "Deutschen
Nationalzeitung" (45-2007) lobt der Zeitungsherausgeber und
DVU-Chef Gerhard Frey Zoglmann, zu dem er eine "lange
freundschaftliche Beziehung" gepflegt habe. Zoglmanns
Vermächtnis laute, so Frey, "den Kampf für die deutsche Sache
nie aufzugeben". Zoglmanns Kampf für die "deutsche
Sache" begann in der Tschechoslowakei. Zoglmann war dort Ende
der 20er Jahre führend in der sudetendeutschen Jugendbewegung
tätig. In den dreißiger Jahren wurde er HJ-Bannführer und
Mitglied der NSDAP. 1939 Abteilungsleiter beim "Reichsprotektor
Böhmen und Mähren". 1942 meldete er sich freiwillig zur
Waffen-SS. Zuletzt war Zoglmann Kompanieführer bei einer
Panzerdivision. Nach Ende des Krieges trat er der FDP bei und wurde
Mitglied der "Sudetendeutschen Landsmannschaft". 1949 ist
Zoglmann Mitbegründer der völkischen sudetendeutschen
Gesinnungsgemeinschaft "Witiko-Bund". Für die FDP zieht
er in den Landtag und den Bundestag ein und wird zuletzt
stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. 1970
tritt er aus der FDP aus und gründet die "National-Liberale
Aktion" (NLA). Die NLA löste sich 1971 mit ihren wesentlichen
Teilen in der "Deutschen Union" auf, deren Vorsitzender
Zoglmann wird. Mitte der 70er Jahre tritt Zoglmann zur CSU über.
Abgedruckt werden in dem Frey-Blatt auch Briefe, die Zoglmann an den
DVU-Chef geschickt hatte (hma).
"Pro D" mit neuem
Vorstand
Remagen/Köln. Am 3.November fand in
Remagen bei Bonn die zweite Bundesversammlung der extrem rechten
"Bürgerbewegung für Deutschland" statt. Die - nach
Veranstalterangaben - mehr als 200 Teilnehmer hörten dort u.a.
einen Vortrag von Hilde de Lobel vom "Vlaams Belang" über
den Entwicklungsweg der flämischen Nationalisten. Als
"vorbildlich für Deutschland" bezeichnete Manfred Rouhs
(42), alter und neuer Vorsitzende von "Pro Deutschland",
den Weg des "Vlaams Belang". Dem ehemaligen Funktionär
der "Jungen Nationaldemokraten" als Stellvertreter zur
Seite steht künftig Alfred Dagenbach (59) von "Pro
Heilbronn". Der ehemalige "Republikaner"-Funktionär
sitzt noch heute im Stadtrat von Heilbronn. Bundesschatzmeister
bleibt Prof. Dr. Tilmann Reichelt (66) aus Bonn, 2005 noch beim
extrem rechten "Akademiekreis" aktiv. Neue
Schriftführerin wird die "Pro Köln"-Stadträtin Regina
Wilden, Leserbriefschreiberin in der rechten Berliner Wochenzeitung
"Junge Freiheit". Zu Beisitzern im Vorstand wurden
gewählt: Lars Seidensticker (34) von "Pro Hambühren",
Ex-"Republikaner" Christian Perbandt (46) aus Hannover,
der ehemalige Marketingfachmann Fred Steininger (68) aus Heilbronn,
Dr. Friedrich Löffler aus Wesseling, der 2000 bei der
neofaschistischen "Gesellschaft für freie Publizistik"
referiert hatte und "Pro München"-Aktivist Peter Werner.
Letzter gehörte früher dem nationalliberalen "Bund Freier
Bürger" an. Für "Auslandskontakte" verantwortlich
ist künftig Michael F. Kucherov (44) aus Köln. Der aus Wien
stammende Diplom-Wirtschaftprüfer lebte lange Zeit in den USA. Für
seine Übersetzungstätigkeiten wirbt Kucherov mit Anzeigen u.a. in
der "Jungen Freiheit". Über die Aktivitäten von
"Pro München" berichtete auf der Versammlung Rüdiger
Schrembs. Angeblich habe diese bereits mehr als 60
Informationsstände durchgeführt und eine sechsstellige Zahl an
Flugblättern verteilt. Schrembs gehörte noch im vergangenen Jahr
dem Landesvorstand der bayrischen NPD an. "Pro
Deutschland"-Chef Rouhs sieht in der Tatsache, das im neuen
Vorstand vier kommunale Mandatsträger aus drei Bundesländern
vertreten sind, "noch lange kein Mandat für eine bundesweite
Kandidatur zu Wahlen". In der "gegenwärtigen
Entwicklungsphase" habe die "kommunalpolitische
Aufbauarbeit Priorität". Daraus könne aber "schnell mehr
werden, wie das Beispiel unserer Freunde und Bündnispartner in
anderen europäischen Ländern gezeigt" habe (hma).
|