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aus: Antifaschistische Nachrichten 19/September 2007

Schlageter zu Ehren

Ingelheim/Mainz. Als Leser der "Deutschen Nationalzeitung" des DVU-Chefs Frey entpuppt sich der Landesvorsitzende des "Verband Deutscher Soldaten" (VdS) in Rheinland-Pfalz. Als "schändlich" bezeichnet Dr. Nikolaus Ruppenthal in einem Leserbrief in dem Rechtsaußen-Blatt einen Einstellungsbeschluß des Amtsgerichts Landsberg im Prozeß gegen den antifaschistischen Künstler Wolfram Kastner. Der hatte 2006 dort eine Granitstele für den 1923 als Führer eines Sabotage-Trupps von einem französischen Kriegsgericht zum Tode verurteilten Albert Leo Schlageter umgekippt. Die Entscheidung des Gerichts, so Ruppenthal, zeige "wieder einmal, wohin es mit Deutschland gekommen" sei. Die Überführung des Leichnams des Freikorps-Mannes Albert-Leo Schlageter nach Schönau im Schwarzwald sei 1923 ein "Triumphzug mit gefeierten Zwischenhalten auf den großen Bahnhöfen" gewesen. Ruppenthal wurde 2006 auch zum 1.Vorsitzenden des VdS-Kreisverbandes in Mainz gewählt. Der VdS-Funktionär war in der Vergangenheit auch Unterzeichner des "Junge Freiheit"-Appells "für die Pressefreiheit" und des Aufrufs "Gegen das Vergessen" des "Institut für Staatspolitik" (hma).

 

"Pro NRW" im Oberbergischen

Oberbergischer Kreis. Angeblich "über 40 Personen" hätten an einem ersten Treffen der "Bürgerbewegung pro NRW" in Marienheide teilgenommen, so die Webseite der extrem rechten "Bürgerbewegung pro Köln". Gleich drei Ansprechpartner von "Pro NRW" gibt es nun dort: Den "selbstständigen Abfalltechniker" Klaus Oehme aus Marienheide, Leser der neofaschistischen Zeitschrift "Nation und Europa", den 53jährigen Udo Schäfer und Armin Weyrich aus Radevormwald. Letzter sei mal Vorsitzender der "Jungsozialisten" in dem Ort gewesen, heißt es. Dies mag lange her sein. Noch 1998 hatte Weyrich auf der Landesliste der DVU-NRW für die Frey-Partei zum Bundestag kandidiert. Beschlossen wurde auf dem Treffen ein Aktionsprogramm für den Aufbau handlungsfähiger Strukturen vor Ort. Vor allem Marienheide, Radevormwald und Gummersbach sollen einen Schwerpunkt zukünftiger Aktivitäten bilden. Man wolle "der politische Klasse im Oberbergischen Kreis mit nonkonformen Kampagnen ordentlich Dampf machen", versprach der ehemalige DVU-Bundestagskandidat Weyrich. Bei der Kommunalwahl 2009 will man für den Kreistag und in Gummersbach, Radevormwald und Marienheide für den Stadtrat kandidieren. Beworben wurde das "Pro NRW"-Treffen u.a. im örtlichen "Anzeigen-Echo" (abk).