Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 14/Juli 2007
Kandidatin bestätigt
Bremerhaven. Jutta Laue, Kandidatin der rechten
Wählervereinigung "Bürger in Wut" (BiW), wurde vom
Wahlleiter Bremerhavens nun als offiziell gewählte Kandidatin
bestätigt. Einer Teilnahme an den Sitzungen der Bremerhavener
Stadtverordntetenversammlung steht damit erst einmal nichts mehr im
Wege. Das zuständige Ortsamt hatte Laue und BiW-Chef Jan Timke mit
der Begründung, sie hätten ihren Lebensmittelpunkt nicht wie
vorgeschrieben in Bremerhaven, zuvor rückwirkend von der
Kandidatenliste gestrichen. Eine endgültige Entscheidung über die
Streichung Laues wird nun ein Gericht treffen. Unterdessen hat der
Publizist Udo Ulfkotte seinen Beitritt zu "Bürger in Wut"
angekündigt. Gemeinsam mit dem von ihm im Juni in Bonn gegründeten
Förderverein "Demokratie und Werte" wolle man nun 2009
zur Europawahl antreten. Ursprünglich hatte Ulfkotte die Gründung
einer neuen Partei erwogen und eine Kandidatur für die
"Deutsche Zentrumspartei" in Hamburg angekündigt. Nun
erhoffen sich Timke und Ulfkotte mit dem Thema "Islamisierung
Deutschlands und Europa" einen Wahlerfolg bei der nächsten
Europawahl. Gegen die Ausbreitung des Islam will Ulfkotte gemeinsam
mit anderen europäischen Partnerorganisationen am 11.September auf
die Straße gehen. Zu einer "Großdemonstration" in
Brüssel erhoffen sich die Organisatoren mehr als 10 000 Teilnehmer
(hma).
In der Krise
Berlin. Der Vorstand der "Union der Opfer der
kommunistischen Gewaltherrschaft" (UOKG) hat den Beschluß, die
"Vereinigung der Opfer des Stalinismus"(VOS) und den
"Bund der Stalinistisch Verfolgten" auszuschließen,
"für ungültig erklärt". Als Begründung werden
"mehrere Formfehler" angegeben. Die VOS und der BSV hatte
gegen den Ausschluß Klage erhoben. Eine "Schlammschlacht"
sei die Sitzung gewesen, in der der Ausschluß von VOS und BSV
beschlossen worden sei, teilten die beiden Verbände mit. Die
"Interessengemeinschaft zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und
ihrer Folgen", die den Antrag auf Ausschluß der beiden Gruppen
gestellt hatte, will ihren Antrag erneut einreichen. UOKG-Chef Horst
Schüler, selbst langjähriges VOS-Mitglied, hat bereits
angekündigt, das er im Falle eines Ausschlusses von BSV und VOS
nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung stehen wird (hma).
NPD als Mieter
Paderborn/Zwickau. Nachdem bekannt wurde, das die
Literaturprofessorin Gertrud Höhler im April eine Immobilie in
Zwickau an den sächsischen NPD-Landtagsabgeordnetem Peter Klose
vermietet hatte, würde die Universität Paderborn ihre
frischgebackene Hochschulrätin gerne wieder loswerden. Doch die
Abwahl eines Mitglieds scheint im jüngst eingeführten
Hochschulfreiheitsgesetz (HFG) nicht vorgesehen zu sein. Unterdessen
wurde bekannt, das Gertrud Höhler unlängst auch in den Fachbeirat
der WestLB Akademie Schloß Krickenbeck berufen wurde. Der soll als
Beratungsausschuß für Aufsichtsrat und Geschäftsführung der
Akademie im Bereich des Bildungsangebotes fungieren. Die
konstituierende Sitzung des Akademie-Fachbeirates fand kürzlich
unter der Schirmherrschaft von Dr. Thomas R. Fischer,
Vorstandsvorsitzender der WestLB AG, auf dem niederrheinischen
Schloß statt (hma).
Braun statt grün
Landshut/Traunstein. Auf den ersten Blick harmlos erscheint die
neue Zeitschrift "Umwelt & Aktiv", die "die
Menschen für Tierschutz, Umweltschutz und Heimatschutz"
sensibilisieren will. Auf der Webseite der Zeitschrift, die vom
Verein Midgard e.V. mit Sitz in Landshut herausgegeben wird und für
die sich Otto Freimuth aus Arnbruck verantwortlich zeichnet, wird
man da deutlicher. "Skrupellose Internationalisten",
heißt es dort , "machen unsere Heimat zu einem Spielball im
internationalen Finanzhandel". Nicht länger will man
"jenen Menschen das Thema Umweltschutz und Naturschutz
überlassen, denen gar nichts an der Heimat liegt". Die
"einseitige Ausrichtung an materiellen Werten und ökonomischen
Zwängen" führe "zwangsläufig zur Vernichtung der
traditionellen Bindungen und Kulturen". "Der Mensch"
werde "von seiner Umwelt entfremdet und entwurzelt, er verliert
seine Identität". Da helfe nur "nationale Politik".
"Nationale Politik ist Umweltpolitik", heißt es dort.
Auch "das Thema "Überbevölkerung" und die
Mitverantwortlichen für dieses Tabu" will die Zeitschrift
aufgreifen, in der man neben Texten über Gartenkräuter und
Gentechnik auch Beiträge über die heidnischen Wurzeln des
Osterfestes und das "Betäubungslose Schächten als Akt der
Barbarei" findet. So wundert es auch nicht, das die neue
Zeitschrift unter der Überschrift "Umweltschutz ist nicht
grün" wohlwollend im NPD-Organ "Deutsche Stimme"
vorgestellt wird (hma).
Gegendemo in Krefeld
Krefeld. Das Krefelder Bündnis für Toleranz und Demokratie, in
dem sowohl bürgerliche als auch linke Gruppen und Parteien
vertreten sind, ruft für Samstag, den 21.Juli, zu einer
Demonstration gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch in Krefeld (s.
AN 11-2007) auf. Um 11 Uhr soll die Demonstration am Rathaus,
Von-der-Leyen-Platz beginnen und zur Fabrik Heeder, am Hinterausgang
des Hauptbahnhofes, führen. Hier wollen NPD und sog. "Freie
Nationalisten" aus der Region um 12 Uhr gegen die angebliche
"Kriminalisierung von national denkenden Menschen"
aufmarschieren (VVN-BdA MG)
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