Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 13/Juli 2007
Mit Moscheebau-Gegnern
solidarisch
Bergisch-Gladbach/Köln. Publizistische
Unterstützung erhalten die Gegner des Moschee-Neubaus in
Köln-Ehrenfeld nicht nur durch einschlägig rechte Zeitungen und
Zeitschriften. Auch der Weblog "politically incorrect" (pi)
mit Sitz im benachbarten Bergisch-Gladbach hat sich auf die Seite
von Marylin Anderegg, der Sprecherin der Ehrenfelder
"Anwohnerinitiative" gegen den Moschee-Neubau und zugleich
Funktionärin der extrem rechten "Bürgerbewegung pro
Köln" geschlagen. "Danke, Marylin !" heißt es dort
nach dem Aufmarsch der "pro Köln"-Leute am 16.Juni, der
von belgischen Rassisten und führenden Funktionären der
österreichischen Rechtspartei "FPÖ" unterstützt wurde.
Die "überwiegend islamkritischen pi-Leser zeigen sich
beeindruckt von der unermüdlichen Arbeit der Kölner
Moscheegegner", heißt es dort. Natürlich darf sich die
"pro Köln"-Funktionärin im pi-Weblog auch für die
vielen freundlichen Zusprüche bedanken. Nach eigenen Angaben
greifen täglich über 27.000 Menschen auf den Weblog zu, der sich
als "proamerikanisch" und "proisraelisch"
bezeichnet und "gegen die Islamisierung Deutschlands"
eintritt. Gegründet wurde die Internetpräsenz von dem von Köln
nach Bergisch-Gladbach verzogenen Sportlehrer Stefan Herre.
Gemeinsam mit der Weblog-Redakteurin Dr. Beate Klein aus Berlin
findet man Herre aber auch in der rechten Wochenzeitung "Junge
Freiheit" wieder. So veröffentlichten sie dort im vergangenen
Jahr einen Beitrag für die Rubrik "Pro & Contra".
Herre selbst verfasste seit 2005 zahlreiche Leserbriefe an die
"Junge Freiheit" und das "Ostpreußenblatt".
Vertreten war der pi-Weblog auch jüngst bei einem Treffen des
"Bundesverband der Bürgerbewegungen" in Wertheim. Die
Vertreter zahlreicher Bürgerinitiativen gegen lokale
Moscheebauprojekte lauschten dort einer Rede des Publizisten Udo
Ulfkotte über eine mögliche "islamkritische"
Parteigründung. Zum Abschluß der Tagung wurde ein "Wertheimer
Appell" beschlossen, in dem die Politiker dazu aufgerufen
werden, zu überprüfen, ob die im Grundgesetz verankerte
Religionsfreiheit überhaupt auf den Islam anwendbar sei. Ein
EU-Beitritt der Türkei wird in dem Appell ebenso abgelehnt wie der
Bau von Minaretten. Diese seien ein "Ausdruck des politischen
Islam" und daher abzulehnen (abk).
Von der Liste gestrichen
Bremerhaven. Bei der letzten Wahl hatte die
rechte Wählervereinigung "Bürger in Wut" (BiW) nur knapp
den Einzug in den Bremer Senat verpasst. Nun wurde ihr auch noch
eine ihrer drei Abgeordneten in der Stadtverordnetenversammlung von
Bremerhaven von der Liste gestrichen. Abgeordnete Jutta Laue und
Vorsitzender Jan Timke wurden von zuständigem Ortsamt rückwirkend
von der Kandidatenliste gestrichen. Das Amt wirft ihnen vor, ihren
ersten Wohnsitz nicht in Bremerhaven zu haben, wie es das Wahlgesetz
fordert. Timke kündigte nun an, eine einstweilige Verfügung zu
beantragen, damit Laue am 5.Juli an der konstituierenden Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung teilnehmen kann (hma).
Wieder im Hausarrest
Italien/Rom. Nach zahlreichen Protesten aus
der Bevölkerung hat die italienische Justiz den Hausarrest gegen
den ehemaligen SS-Offizier Erich Priebke wieder in Kraft gesetzt.
Ein Militärrichter hatte zuvor entschieden, das der wegen
NS-Verbrechen zu lebenslanger Haft Verurteilte das Recht habe, jeden
Tag in das Büro seines Anwaltes gehen zu können. Daraufhin hatte
es Protestaktionen vor Priebkes Haus und vor der Kanzlei seines
Anwaltes, Paolo Giachini, gegeben (hma).
|