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aus: Antifaschistische Nachrichten 23/November 2006

SPD-Ausschluß bestätigt

München. Sascha Jung, in den 90er Jahren für den nationalistischen "Hofgeismarer Kreis" rechter Jusos aktiv, ist nicht mehr Mitglied der SPD. Das Amtsgericht Berlin-Tempelhof wies die Klage des Burschenschafters gegen den Ausschluß ab. Die SPD hatte im Frühjahr beschlossen, das die Mitgliedschaft in der Partei mit der in Verbindungen der "Burschenschaftlichen Gemeinschaft" unvereinbar ist. Jung, Mitglied der Münchner "Burschenschaft Danubia", kündigte an, Berufung gegen das Urteil einlegen zu wollen (hma).

 

Gesiebte Luft für Mahler

Berlin. Horst Mahler, zeitweise auch mal Mitglied der NPD, muß für neun Monate ins Gefängnis. Mahler war bereits Anfang vergangenen Jahres vom Berliner Landgericht wegen Volksverhetzung und antisemitischer Hetze verurteilt worden. Er hatte es gebilligt, daß im September 2002 in Räumen der NPD in Berlin eine antisemitische Hetzschrift verteilt wurde. Gegen das Urteil hatte Mahler Revision eingelegt. Diese wurde jetzt vom Bundesgerichtshof verworfen (hma).

 

Zurück zum Latein

Stuttgart. Die Anhänger des 1991 verstorbenen fundamentalistischen Erzbischofs Marcel Lefebvre haben eine Kampagne für den alten, lateinischen Mess-Ritus gestartet. Die "Priesterbruderschaft St. Pius X." will allen 16.100 Priestern des Landes einen DVD-Film mit dem Titel "Die Zelebration der lateinischen Messe" anbieten. In einem offenen Brief wurden darüber auch die katholischen Bischöfe informiert. Dort hält man sich zu diesem Ansinnen bedeckt. Unterdessen kündigen die Priesterbrüder erste Erfolge an. Als Reaktion auf die Aussendung des Briefes an die ersten 6800 Adressaten seien bereits 1100 DVD-Filme von - begeisterten - Priestern und Seminaristen bestellt worden. "Der Damm ist gebrochen", heißt es im aktuellen "Mitteilungsblatt" der christlich-fundamentalistischen Vereinigung. "Die Rückkehr des überlieferten Ritus auf breiter Ebene ist nur noch eine Frage der Zeit" (hma).

 

"Weltjugendtag" als Sprungbrett

Bergheim/Bad Salzuflen. Der katholische "Weltjugendtag" im vergangenen Jahr war auch der Start eines neuen Zeitschriftenprojektes. Über 100. 000 Exemplare der neuen Zeitschrift mit dem Titel "Vers 1" wurden während des katholischen Events verteilt. Die Werbung scheint erfolgreich gewesen zu sein. 80. 000 Exemplare der Zeitschrift, deren Name sich auf Johannes I, Vers 1 "Am Anfang war das Wort" bezieht, wandern derzeit monatlich in den Zeitschriftenhandel. Erstellt wird die Zeitschrift, so die Webseite der Redaktion mit Sitz in Bergheim bei Köln, von einem Team "aus jungen Katholiken, Protestanten und Freikirchlern" um Chefredakteurin Birgit Kelle. 

Beiträge erschienen dort bislang von konservativen "Lebensschützern" wie Christa Meves, Hubert Hüppe (CDU-MdB) und Rainer Beckmann sowie dem IGFM-Aktivisten Martin Lessenthin. Interviewpartner waren u.a. der italienische Kulturminister Rocco Buttiglione, Peter Gauweiler (CSU-MdB) und Mechthild Löhr. Letztere ist Bundesvorsitzende der "Christdemokraten für das Leben" (CDL) und Chefin einer "Personal- und Unternehmensberatung" in Königstein, die jüngst noch den "Opus Dei"-Mann Stephan Georg Schmidt für den Posten als Chefredakteur der "Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln" vorschlug. 

Verlinkt ist die Webseite der Zeitschrift, die mit einer Kampagne gegen die Ausstrahlung der satirischen Comic-Film-Reihe "Popetown" bekannt wurde, u.a. mit zahlreichen "Lebensschützer"-Gruppen aus dem In- und Ausland, "Radio Horeb" und "Radio Vatikan", der Zeitschrift "Idea", der "IGFM", dem rechtskonservativen "Arbeitskreis christlicher Publizisten" (ACP) und dem Weblog "Politically Incorrect". Als "die drei wichtigsten Bücher des Jahres" werden auf der Webseite Texte von Prof.Dr. Günter Rohrmoser, Eva Herman und Henryk M. Broder angeboten. 

Als Kunden im Visier hat die Zeitschrift ein junges Publikum zwischen 19 und 39 Jahre, "das eine positive Beziehung zum christlichen Glauben hat". Auch Angestellte und Aktive der beiden Amtskirchen und die Freikirchen will man erreichen. 

Herausgeber der Zeitschrift ist die "Camerlengo Medien GmbH" in Bad Salzuflen (Geschäftsführung: Birgit Kelle), die mit "ihren Aktivitäten und Produkten christliche Themen und Sichtweisen in die breite bundesrepublikanische Öffentlichkeit" bringen will. So wird angestrebt, die Zeitschrift "Vers 1" mittelfristig zu einer "wöchentlich erscheinenden Zeitung" mit mehr als 100.000 LeserInnen pro Ausgabe zu entwickeln. Geplant ist ebenso eine Beteiligung an christlichen Medien im elektronischen Bereich, der Start eines eigenen Vers 1-Webradios und die Herausgabe von mindestens zwei Buchtiteln im Jahr (hma).