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aus: Antifaschistische Nachrichten 08/April 2006

Mahler in Mosbach

Mosbach/Vlotho. Der bereits wegen „Volksverhetzung“ verurteilte ehemalige NPD-Aktivist Horst Mahler soll am 22.und 23.April in Mosbach /Thüringen referieren. Veranstalter des Wochenend-seminars unter dem Titel „Strategien zur Eroberung der Macht – durch das deutsche Volk für das deutsche Volk“ ist das Vlothoer „Collegium Humanum“ um Ursula Haverbeck, stellvertretende Vorsitzende des „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV). Der „Kampf um die Macht“ sei „der Kampf um die Wiederherstellung des deutschen Staates“, heißt es in der Seminarankündigung. Dieser sei „gleichbedeutend“ mit „dem Kampf gegen die Fremdherrschaft mit dem Ziel der Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit des Deutschen Reiches“. Anmeldungen für das Seminar nimmt das Hotel „Stille Quelle“ in Mosbach entgegen. 
Die neofaschistischen Theoriezirkel „Deutsches Kolleg“ und „Deutsche Akademie“ hatten in den vergangenen Jahren wiederholt Schulungsveranstaltungen in dem Ort durchgeführt (hma).

 

Hetze gegen Moscheebau

Dormagen/Kr.Neuss. Mitglieder der NPD und der sogenannten „Freien Nationalisten“ haben am 1.April eine Mahnwache vor dem alten Rathaus in Dormagen durchgeführt. Die Mahnwache richtete sich gegen einen Bau einer Moschee im Norden der Stadt. Der Aktion hätten sich angeblich auch „einige Dormagener Bürger“ angeschlossen, die bereits eine „Unterschriftenliste der Anwohner gegen den geplanten Moscheebau unterschrieben“ hatten, heißt es in einem Eintrag auf der Webseite der sog. „Autonomen Nationalisten“ aus Neuss. Die Polizeiführung vor Ort habe sich nicht „gerade sehr kooperativ“ verhalten und verboten, die schwarz-weiß-rote oder schwarze Fahne zu zeigen. 
Ein Transparent mit dem Text „Wir sind Deutschland“ sei beschlagnahmt worden, heißt es in einem Eintrag von „NPD Krefeld“ auf den Webseiten der Klever NPD. Die Nachfrage nach Informationsmaterial sei so groß gewesen, das in einem Kopierladen noch 2000 Flugblätter nachkopiert werden mußten. NPD-Aktivitäten hatten es in der Vergangenheit in Dormagen nur selten gegeben. Im Jahr 2000 wurde ein Dormagener, der Techniker Reinhard Vielmal, zum Kreisvorsitzenden der Neusser NPD gewählt. (hma).

 

Atlantis in Warstein

Warstein/Köln. Mit einer Anzeige in der „Deutschen Nationalzeitung“ des DVU-Chef Frey wirbt ein „Atlantis-Versand“ aus Warstein (Kreis Soest) für Musik-CDs des „nationalen“ Liedermachers Rene Heizer („Deutschland, heiliges Wort“, „Balladen für Deutschland“ usw.). Angeboten wird auf der Webseite des Versands zudem szenetypische Bekleidung sowie Bücher aus dem „Arun-Verlag“ des ehemaligen „Wiking-Jugend“-Aktivisten Stefan Ulbrich (Engerda). Auch Unterstützung bei der Herstellung von Tonträgern wird angeboten. 
Liedermacher „Heizer“ heißt mit richtigem Namen Ingo Halberstadt und lebte in der Vergangenheit in Köln. Er gehörte der NPD-Jugendorganisation „Jungen Nationaldemokraten“ an und gab in den 90er Jahren die Zeitschrift „Musik & Kultur“ heraus, die der „Midgard“-Versand um Halberstadts Frau Theresa vertrieb. Theresa H. ist auch Inhaberin der Webseite des „Atlantis-Versand“. Seit den 90er Jahren trat Liedermacher „Heizer“ zunehmend auf „Sonnenwendfeiern“ und anderen Veranstaltungen der DVU auf (hma).

 

„Zeitgespräche“ in München

München/Inning. Die „Kriegsschuldfrage“ neu stellen will eine –geschlossene- Vortragsveranstaltung am 6.Mai in München, die vom einschlägig rechten „Druffel & Vowinckel-Verlag“ aus Inning am Ammersee organisiert wird. Angekündigt werden unter der Überschrift „Kriegsursachen 1939/1941“ Vorträge von Brigadegeneral a.D. Gerd Schultze-Rhonhof (Buxtehude), im vergangenen Jahr Interviewpartner der „Deutschen Nationalzeitung“, Dr. Stefan Scheil (Neuhofen), Träger des „Gerhard-Löwenthal-Preis“ der „Jungen Freiheit“, für die er auch schreibt, und Dr. Walter Post (München), Interviewpartner der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ und im vergangenen Jahr als Referent beim alljährlichen „Deutsche-Stimme“-Kongreß angekündigt. Die Diskussionen sollen von Dr. Olaf Rose (Bochum) geleitet werden, der ebenfalls auf „Deutsche Stimme“-Kongressen referiert hatte. In der Vergangenheit hatte Rose auch auf Veranstaltungen der „Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft“ (SWG), dem „Bismarck-Bund“ und dem „Akademiekreis“ gesprochen (hma).

 

Fragwürdige Verbindungen

Hamburg/Erlangen. Der „Deutsche Rock- und Popmusikerverband“ (DRMV), dem über 5000 Akteure aus der Musikbranche angehören, ist dem deutschtümelnden „Verein Deutsche Sprache“ beigetreten.
In der Begründung dieser Entscheidung wurde eine „amerikanisch geprägte Monotonie“ in allen wichtigen Rundfunk- und Fernsehkanälen beklagt. „Einheimische Künstler“ würden nach wie vor „kaum ernstgenommen und sogar diskriminiert“. Nun müssen man sich mit allen verbünden, „die die gleichen Ziele haben wie wir“ („Globus“ 1/2006). Im Kampf um „Pflege und Schutz der deutschen Sprache“ fühlen sich zahlreiche Mitglieder des Sprachvereins mit der Zeitung „Deutsche Sprachwelt“ um Chefredakteur Thomas Paulwitz (Erlangen) verbunden. Der greift auch gerne für die „Junge Freiheit“ zur Feder und wurde 2003 als Referent bei der neofaschistischen „Gesellschaft für freie Publizistik“ (GfP) angekündigt. Die „Deutsche Sprachwelt“ regte kürzlich eine Aktion „Deutschpflicht für Politiker“ an und verschickte Briefe an alle Bundestagsabgeordneten, in denen diese aufgefordert wurden, sich zu verpflichten, sich u.a. für den Gebrauch und das Ansehen der deutschen Sprache einzusetzen. Unterstützung fand diese Aktion bislang, so die „Junge Freiheit“ (15/06), bei „Politikern aus fast allen Fraktionen des Bundestages von der Linkspartei bis zur CDU/CSU“. So u.a. von Christine Scheel (Bündnis 90/Die Grünen), Ilse Aigner (CSU), Annette Widmann-Mauz (CDU), Ulrich Maurer (Die Linke) und Patrick Meinhardt, dem bildungspolitischen Sprecher der FDP. „Nur aus der SPD-Fraktion“, so wurde bedauert, habe bislang noch kein Parlamentarier unterzeichnet (hma).

 

„Lynx“ in Gauting

Gauting. Der Gautinger Kunsthistoriker und Sachverständiger für italienische Malerei, Dr. phil. Christian Hornig, gründete 2001 den „Lynx-Verlag“. Der verlegte kürzlich das Buch „Michel Friedman, Haim Saban und die deutsche Medienlandschaft“ von Tobias Brendle. „Eine sachliche Kritik an gewissen Leuten“ von einem „gemäßigten, deutschen patriotischen Standpunkt“ aus, äußerte dazu Verleger Hornig jüngst in einem Interview mit der „Deutschen Nationalzeitung“ von DVU-Chef Gerhard Frey. Im Jahr 2001 hatte Hornig, ein ehemaliges CSU-Mitglied, auf einer Veranstaltung der sogenannten „Republikaner“ in München über das Buch „Die Holocaust-Industrie“ von Norman G. Finkelstein referiert (s.a. „AN“ 20/2001). Eine Rezension des Buches schrieb er im gleichen Jahr für die extrem rechte Zeitschrift „Opposition. Magazin für Deutschland“ der „Verlagsgesellschaft Berg“ von Gert Sudholt. Das Buch sei ein „Denkanstoß, der die Einzigartigkeit und die moralische Höherwertigkeit des Judentums mit etlichen Fragezeichen versieht“, so Hornig dort. Außerdem würden dort die „deutschen Verbrechen mit denen anderer Nationen“ verglichen und das diene „zweifellos einer historisch gerechten Bewertung der Deutschen, deren Taten im Kontext mit ähnlichen im 20.Jahrhundert durchaus nicht als „einzigartig“ erscheinen müssen“. Im Interview mit dem Frey´schen Hausblatt bezeichnet sich Hornig u.a. als „deutscher Patriot“ und „Gegner der EU und des ganzen Multikulti-Rummels“ (hma).