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aus: Antifaschistische Nachrichten 01/Januar 2006

Streit um Hoffmann

Grevenbroich. Michael Miersch, in der Vergangenheit auch Autor in der – kürzlich eingestellten – rechtskonservativen Zeitschrift „Criticon“, geht auf Distanz zur Zeitschrift „eigentümlich frei/ef-magazin“ (ef). Nicht, weil dort in der Vergangenheit Interviews mit dem NPD-Chef Udo Voigt und dem Worch-Freund und Querfrontler Peter Töpfer abgedruckt worden waren. Miersch, in der Vergangenheit Autor in „ef“, kritisiert die Zeitschrift um ihren Herausgeber Andre Lichtschlag weil diese weiterhin Texte von Arne Hoffmann abdruckt. Der hatte im November dem islamischen Internetportal „Muslim-Markt“ ein Interview gegeben, in dem er, laut Miersch, „antiisraelischen und antisemitischen Schrott“ geäußert habe. Hoffmann sei „nicht liberal“, wenn er freundschaftliche Kontakte zu „Propagandisten des iranischen Mullah-Regimes“ pflege. Von Hoffmann erschien im vergangenen Jahr ein Buch mit dem Titel "Warum Hohmann geht und Friedmann bleibt. Antisemitismusdebatten in Deutschland von Möllemann bis Walser", das von der „Edition Antaios“, dem Hausverlag des um die „Junge Freiheit“ angesiedelten „Institut für Staatspolitik“, herausgegeben wurde. Beachtung fand das Buch auch in einschlägig neofaschistischen Publikationen (hma).

 

Verhaftungen in Südtirol

Italien/Südtirol. Ende Dezember wurden in Südtirol acht Mitglieder des „Südtiroler Kameradschafts-ringes“ festgenommen. Ihnen wird die Gründung einer Neonazi-Organisation, Rassenhetze, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Falschaussage und üble Nachrede vorgeworfen. Mehrere der Festgenommenen sollen sich in SMS-Mitteilungen antisemitisch und antiitalienisch geäußert haben. Bei zahlreichen Hausdurchsuchungen wurden auch Wohnungen von Funktionären der am rechten Rand beheimateten „Union für Südtirol“ (UfS) durchsucht. Dagegen protestierten führende Politiker der „Union für Südtirol“, wie deren Chef Herbert Campidell und die UfS-Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz. Die hatte schon in den 80er Jahren beim neofaschistischen „Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes“ (DKEG) referiert. 1991 sprach sie auf den „Offenhausener Kulturtagen“ die von dem mittlerweile verbotenen „Verein Dichterstein Offenhausen“ organisiert wurden und im gleichen Jahr auch bei der deutschtümelnden „Österreichischen Landsmannschaft“ (ÖLM). Interviews gab Klotz bislang u.a. der „Jungen Freiheit“, dem „Eckartboten“ (heute „Der Eckart“) und „Nation und Europa“ (hma).

 

„SDV“ kontolos

München/Frankfurt. Der ausländerfeindliche „Schutzbund für das deutsche Volk e.V.“ beklagt sich über die Postbank. Die hat dem 1981 gegründeten Verein, der über ein Postfach in Frankfurt/Main erreichbar ist, und vorgibt sich „für die Erhaltung des Deutschen Volkes in seiner Heimat und Kultur“ einzusetzen, das Geschäftskonto gekündigt. In Flugblätter fordert der Verein u.a. „Rückführung statt Einwanderung“ und ein „Repatriierungsgesetz“, denn „das Lebensrecht unseres Volkes“ müsse „durchgesetzt werden“ (hma).

 

Bewegung sucht Führer

Rastatt. Die „Europäische Geldreformbewegung“ um den betagten Albert Lämmel sucht einen neuen Vorsitzenden. Gesucht wird mit Anzeigen u.a. in der „Deutschen Sprachwelt“ eine „untadelige Persönlichkeit“, „kompetent in nationaler, sozialer, demokratischer Wirtschaftspolitik“ und „Nichtraucher“. Der 1917 geborene Lämmel war 1948 Mitgründer der „Ergokratischen Partei Österreichs“. Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik engagierte er sich u.a. für die „Demokratischen Sozialisten Deutschlands“, die später in der extrem rechten „Unabhängigen Arbeiterpartei“ (UAP) aufging. Lämmel gab verschiedene Publikationen, wie z.B. „reform“, später „grüne reform“ und „Der Schlüssel“, heraus. Außerdem schrieb er für die neofaschistische Zeitschrift „Recht und Wahrheit“ und das NPD-Organ „Deutsche Stimme“. In letzterer u.a. über den nationalsozialistischen Zins-Gegner Gottfried Feder (hma).