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aus: Antifaschistische Nachrichten 25/Dezember 2005

Abrechnung angekündigt

München. Der kürzlich wegen seiner Verbindungen zur „Deutschen Nationalzeitung“ und zur NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ als Vorstandsvorsitzender der „Yehudi-Menuhin-Stiftung“ amtsenthobene Gerard Menuhin will mit seinen Kritikern abrechnen. Der „FZ-Verlag“ des Millionärs und DVU-Chefs Gerhard Frey kündigt für Anfang 2006 die Herausgabe eines Buches mit dem Titel „Die Antwort. Ein jüdischer Wahrheitssucher kämpft gegen die Maulkorb-Mafia“ von Gerard Menuhin an. Das Buch werde eine „Abrechnung mit der Maulkorb-Mafia“, eine „Enthüllung über Machenschaften hinter den Kulissen“ und gerichtet „gegen Kollektivanklagen, die ein ganzes Volk diskriminieren sollen“, heißt es in der „Deutschen Nationalzeitung“ (49/05). Gerard Menuhin, Sohn des 1999 verstorbenen Musikers und Dirigenten Yehudi Menuhin, der ab 1976 dem Ehrenpräsidium der „Furthwängler-Gesellschaft“ angehörte, will auch seine Kolumne in der „Deutschen Nationalzeitung“ fortsetzen. Für seine Buchveröffentlichung habe er „in langjähriger Recherche“ Material zusammengetragen mit dem er nun in den „literarischen Ring“ steigen wolle. Gerard Menuhin kenne manche „Große“ dieser Welt, die „bei näherer charakterologischer Betrachtung zu Wichtelmännern werden“. Er werde den „Blick freigeben auf ein Lügengemäuer von Meinungsmanipulateuren, die auf ewig deutsche Schuld und Sühne zementieren wollen“. Auch die Geschichte seiner Familie will Menuhin in dem Buch darstellen. Schon Großvater Moshe Menuhin war bis zu seinem Tod im Jahr 1982 Mitarbeiter der „Deutschen Nationalzeitung“ (hma).

 

Schlagende „Genossen“

Berlin. Der auf dem Karlsruher SPD-Parteitag formulierte Auftrag an den SPD-Parteivorstand, wonach Angehörige von Studentenverbindungen nicht mehr Mitglieder der SPD sein dürfen, hat bei den angesprochenen Akademikerverbänden Proteste ausgelöst. Die „Deutsche Burschenschaft“, Dachverband von – nach eigenen Angaben – 120 Burschenschaften sprach von „haltlosen Unterstellungen“. Der „Coburger Convent“ kündigte an, das Mitglieder der Verbandes beim SPD-Parteivorstand intervenieren wollen. Der katholische „Cartellverband“ (CV) zeigte sich empört. In einem Interview mit der „Jungen Freiheit“ (48/05) äußerte der ehemalige FDP-Fraktionschef der SPD in NRW, Friedhelm Farthmann, selbst Mitglied der „Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen“, er warte schon darauf, daß ihm ein „ewiger Student“ oder anderer „halbgarer Witzbold“ seine sozialdemokratische Gesinnung absprechen wolle. SPD-Funktionäre, die das „Dogma der Unvereinbarkeit vertreten und damit Gesinnungsschnüffelei und Blockwartdenken fördern“, hätten „vom Kernanliegen der Sozialdemokratie nichts verstanden“. Farthmann, Autor des Buches „Blick voraus in Zorn“, war in der Vergangenheit wiederholt von der „Junge Freiheit“ interviewt worden und erhielt 2001 den „Herbert-Gruhl-Preis“ der „Herbert-Gruhl-Gesellschaft“ (hma).

 

Irving weiter in Haft

Österreich. Der kürzlich in Österreich verhaftete britische Geschichtsrevisionist David Irving bleibt mindestens bis zum 23.Dezember in Haft. Dann wird im Rahmen eines Haftprüfungstermins erneut darüber entschieden, ob Irving auch weiterhin im Gefängnis bleiben wird. Der Prozeß gegen Irving wegen mehrfachen Verstoßes gegen das NS-Wiederbetätigungsgesetz soll bereits Anfang nächsten Jahres eröffnet werden (hma).

 

Kurzes Gastspiel

Hamburg. Die „Landsmannschaft Ostpreußen“ als Herausgeberin der „Preußischen Allgemeinen Zeitung / Ostpreußenblatt“ hat sich „aus Gründen, die sich einer öffentlichen Diskussion entziehen“ entschieden, die Zusammenarbeit mit dem Journalisten Clemens Range „nicht fortzusetzen“, hieß es unlängst kurz und knapp im „Ostpreußenblatt“. Erst im Sommer diesen Jahres war der Major der Reserve als Nachfolger von Hans-Jürgen Mahlitz in das Amt des Chefredakteurs eingeführt worden. Ein Nachfolger ist derzeit noch nicht in Sicht. Das Amt des Chefredakteurs wird zur Zeit kommissarisch von Hans-Jürgen Mahlitz ausgeübt (hma).

 

„Offensive D“ tagte

Magdeburg. Unter dem Motto „Mein Land, dein Land, Deutschland führen“ hat Ende November der Bundesparteitag der „Offensive D“ in Wittenberg stattgefunden. Dort wurde der bisherige Bundesvorsitzende, Markus Wagner, Unternehmer aus Bad Oeynhausen, in seinem Amt bestätigt. Erster stellvertretender Bundesvorsitzende der „Offensive D“, die aus der „Partei Rechtsstaatliche Offensive“ (PRO) hervorgegangen ist, wurde Peter Alexander von der Marwitz. Als weitere Stellvertreter wurden Wolfgang Jabbusch, Klaus-Dieter Ahlf und Wolf Peter Dräger gewählt. Die Geschäftsstelle der Partei wurde von Berlin nach Magdeburg verlegt (hma).