Nach den Rechten sehen

aus: Antifaschistische Nachrichten 21/Oktober 2005

Hauptsache Deutsch?

Dortmund/Köln. Der sich im Kampf um die Reinerhaltung der deutsche Sprache befindliche „Verein Deutsche Sprache“ (nach eigenen Angaben 24 000 Mitglieder) hat einen Förderpreis für deutsch-sprachige Popmusik ausgeschrieben. Der internationale Musikpreis, der deutschsprachige Popmusik weltweit fördern will, soll gemeinsam mit dem „Deutschen Musikexportbüro“ (Köln) und dem „Deutschen Pop- und Rockmusikerverband“ verliehen werden. Schirmherr des Preises ist der Berliner Sänger Reinhard Mey, der sich schon in der Vergangenheit für eine besondere Förderung deutschsprachiger Musik eingesetzt hatte. Deutsche Künstler seien immer nur langfristig erfolgreich, wenn sie in ihrer Muttersprache singen, meint Björn Akstinat vom „Deutschen Musikexportbüro“ und verweist u.a. auf die sechs Millionen Platten der umstrittenen Band „Rammstein“, die im Ausland verkauft wurden. Akstinat war in der Vergangenheit u.a. für die „Internationale Medienhilfe“ (IMH) tätig, die besonders deutschsprachige Medien im Ausland unterstützt (hma).

Offiziell anerkannt

Rußland/Saratow. Fünf Mitglieder einer rechten Skinhead-Gruppe wurden in der Wolgastadt Saratow wegen Mordes an einem Kaukasier zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden Hauptangeklagten müssen für jeweils 13 Jahre ins Gefängnis. Das die Tat aus Rassenhass begangen wurde, werteten die Richter als strafverschärfend. In der Region war dies der erste Prozeß gegen Neonazis in dem der rassistische Hintergrund einer Tat offiziell anerkannt wurde. Bei Wohnungsdurchsuchungen hatte die Polizei bei Mitgliedern der Gruppe antisemitische Plakate, Hakenkreuz-Fahnen und Anleitungen zum Bombenbau sichergestellt (hma).

Rechte WG in Gründung

Miltenberg. In einer Anzeige in der „Deutschen Nationalzeitung“ des DVU-Chefs Gerhard Frey werden MitbewohnerInnen für eine „nationalgesinnte WG“ im Kreis Miltenberg gesucht. Angeboten werden zwei unmöblierte und ein möbliertes Zimmer. Besonders verwiesen wird auf die „große ausbaufähige Scheune!!!“ (hma).

Arbeitstagung in Bremen

Bremen. Die Arbeitsgemeinschaft „Stimme der Mehrheit“ des „Bund der Selbständigen“ in NRW führt am 20. und 21. Oktober im Bremer Atlantic-Hotel eine Arbeitstagung durch. Angekündigt werden u.a. Heinz Klaus Mertes, ehemals stellvertretender Vorsitzender der „Deutschland-Stiftung“ und der Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof. Schultze-Rhonhof, vor einigen Jahren Festredner bei einer Veranstaltung des Kameradschaftsverbandes des ehemaligen 1.SS-Panzer-Korps, hatte in der Vergangenheit mehrfach der „Jungen Freiheit“ Interviews gegeben und kürzlich auch der „Deutschen Nationalzeitung“ des DVU-Chefs Gerhard Frey (hma).