Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 02/Januar
2005
Drohbriefe verschickt
Belgien/Brüssel. Immer öfter erhalten ausländische Unternehmer in Belgien rassistische Drohbriefe.
Derzeit ermittelt die belgische Polizei in mehreren Fällen, in denen Inhaber von Gastronomiebetrieben
in derartigen Briefen zum Verlassen des Landes aufgefordert werden. Die Drohbriefe richteten sich an ausländische Unternehmer in mehreren Städten im Norden Flanderns
(hma).
NPD-Funktionär eingeladen
Bochum. Die "Staatspolitische Gesellschaft für Deutschland und Europa e.V." in Bochum hat den Wattenscheider NPD-Bezirksvertreter Claus Cremer, zugleich stellvertretender Landesvorsitzender der NPD, zu einem Vortrag eingeladen. Cremer sollte die Mitglieder des Vereins, dem Angehörige von Soldatenverbänden, Mitglieder der ehemaligen "Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit" (HIAG) der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS, Vertreter von Revanchistenverbänden und Einzelpersonen angehören, über die Lage der "nationalen Opposition" informieren. In der Wattenscheider
Bezirksvertretung glänzt Cremer zur Zeit mit Populismus. Erst kürzlich hatte der NPD-Funktionär dort in einem Antrag gefordert, daß die Bezirksvertreter den Bürgern mit gutem Beispiel vorangehen sollten und einen Teil ihrer Bezüge den Opfern der Flutkatastrophe in Asien spenden sollten
(hma).
Schüsse auf grünen Nachwuchs
Rüdersdorf. "Unbekannte" haben in der Nacht zum 16.Januar auf ein Haus in Rüdersdorf geschossen, in dem gerade eine Tagung der "Grünen Jugend" Brandenburg stattfand. Aus Luftdruckgewehren wurden mehr als 100 Diabolos auf das Gebäude abgefeuert und zahlreiche Scheiben beschädigt. Projektile drangen auch in die Wände des Tagungsraumes ein, in dem sich zu diesem Zeitpunkt 14 junge Leute befanden. Diese hatten sich noch rechtzeitig in andere Räume flüchten können, so daß es keine Verletzten gab. Die alarmierte Polizei des Schutzbereiches Märkisch-Oderland tauchte erst nach 25 Minuten am Tatort auf und ermittelte zunächst nur wegen des Verdachts der Sachbeschädigung. Erst später wurden die Ermittlungen auch auf den Verdacht der versuchten Körperverletzung ausgeweitet. Bislang wurde von der Polizei nicht bestätigt, ob die Ermittlungen auch auf den örtlichen Schützenverein ausgeweitet werden, der über eine Jugendgruppe verfügt
(hma).
Konzert aufgelöst
Verden. Von der Polizei aufgelöst wurde am 15.Januar eine Veranstaltung der NPD-Jugend-organisation "Junge Nationaldemokraten" im Landkreis Verden. Etwa 200 Neofaschisten hatten sich im Oytener Schützenhaus eingefunden um den "nationalen Liedermacher" Frank Rennicke zu hören.
Der im Jahr 2002 wegen achtfacher "Volksverhetzung" und Verbreitung jugendgefährdender Schriften zu 17 Monaten Haft auf Bewährung verurteilte Rennicke war in den zwei Tagen zuvor bereits ein halbes Dutzend mal für die sich im Wahlkampf befindende Schleswig-Holsteinische NPD aufgetreten.
Als Rennicke in Oyten singen wollte, beendete ein Großaufgebot der Polizei die Veranstaltung. Nun wollen die niedersächsische NPD und die sogenannten "Freien Nationalisten" am 2.April in Verden gegen die ihrer Meinung nach "totalitären Auswüchse in der Aller-Stadt" demonstrieren
(hma).
Fackelzug abgesagt
Weinheim. Ein für den 19.Januar geplanter Fackelzug der NPD durch Weinheim aus Anlaß des Jahrestages der Reichsgründung im Jahre 1871 wurde von den Veranstaltern kurzfristig abgesagt.
Der Grund dürfte eine angekündigte Demonstration von Gewerkschaften, Schülervertretungen, Parteien, Jugendverbänden und Antifa sein, die auch nach der Absage der NPD durchgeführt werden soll
(hma).
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