Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 22/November
2004
Wohnungen durchsucht
Betzdorf. Die Polizei hat Anfang Oktober fünf Wohnungen im Kreis Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) und im Raum Neunkirchen (NRW) durchsucht. Dabei entdeckten die 45 Beamten Waffen wie z.B. Messer, Schlagstöcke, Baseballschläger und Schreckschußpistolen und neofaschistisches Propaganda-material. Eine 18köpfige Gruppe im Alter von 16 bis 26 Jahren wird verdächtigt, Ausländer überfallen und geschlagen, Naziparolen gerufen und Hakenkreuze geschmiert zu haben
(hma).
Neuer Verlag
Österreich/Graz. Der österreichische Leopold Stocker Verlag hat einen neuen Ableger gegründet.
Der „Ares“-Verlag, benannt nach dem griechischen Kriegsgott, soll künftig ein Forum für die „politisch-historischen Titel“ des Verlages bieten. „Hier sollen im weitesten Sinne „konservative“ Positionen zu Wort kommen können“, heißt es im aktuellen Gesamtverzeichnis des Stocker-Verlages. Zu den beiden ersten Autoren des neuen Verlages gehören der langjährige Herausgeber der Zeitschrift „Criticon“, Caspar von Schrenck-Notzing und der rechtskonservative US-Amerikaner Paul Gottfried, gelegentlich auch Autor in der „Jungen Freiheit“. Geworben wird im Gesamtverzeichnis des Verlages, das angeblich jedes Jahr 200 000 Leser haben soll, auch für die hauseigene Quartalsschrift „Neue Ordnung“ und die „mitgetragene“ Zeitschrift „Sezession“, des um die „Junge Freiheit“ angesiedelten „Instituts für Staatspolitik“. Das finanzielle Rückgrat für die Aktivitäten des Verlagsleiters
Wolfgang Dvorak-Stocker stellt jedoch der Stocker-Verlag selbst dar, der „in erster Linie als Marken-name für den „grünen“ Bereich – für inhaltlich hochqualitative Praxisbücher zu den Themengebieten Natur, Jagd, Landwirtschaft, Küche und Garten – wahrgenommen wird“, wie es in der Selbstdar-stellung heißt. So wurde allein das Buch des „Agrar-Rebellen“ Sepp Holzer 120 000 mal in den letzten beiden Jahren verkauft. Mit dem daraus gezogenen Gewinn werden sich jedenfalls noch viele Werbeanzeigen in einschlägig rechten Blättern, wie z.B. in „Zur Zeit“, dem „Eckartboten“, der „Deutschen Militärzeitschrift“, der „Criticon“, dem „Ostpreußenblatt“, der „Jungen Freiheit“ oder der „Sezession“ finanzieren lassen. Wie hieß es noch in einer „Zeitschriftenkritik“ in der Oktober-Ausgabe der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ über die „Sezession“: „Wer sich von dem hohen wissenschaft-lichen Niveau nicht abschrecken läßt und ernsthaft an der Überwindung der etablierten links-liberal-antifaschistischen Meinungsvorherrschaft interessiert ist, sollte sich die beiden aktuellen Hefte der wissenschaftlichen Reihe schnellstmöglich besorgen“
(hma).
Vorlage umgesetzt
München. Eine Unterschriftenaktion gegen den EU-Beitritt der Türkei hatten Politiker aus CDU/CSU angesprochen. Umgesetzt werden soll diese nun von NPD und DVU. NPD-Chef Voigt und DVU-Vorsitzender Frey haben dies auf einem Treffen in München am 12.Oktober beschlossen. Die Türkei sei „orientalisch und nicht europäisch“ und gehöre „nicht in die EU“. „Deutschland“ sei nach „einer türkischen EU-Mitgliedschaft bald nicht mehr wiederzuerkennen“, wird dort behauptet. „Die Verantwortlichen in der EU und der Bundesrepublik“ werden aufgefordert „jegliche Aufnahme-gespräche zu beenden“, heißt es in dem nur aus drei Sätzen bestehenden Aufruf mit der Überschrift „Nein zum EU-Beitritt der Türkei!“ (hma).
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