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aus: Antifaschistische Nachrichten 16/August 2004

Plato in Sachsen

Sachsen. Nicht nur die neofaschistische NPD, sondern auch die aus der LaRouche-Connection kommende "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" (BÜSO) rechnet sich angesichts des schwindenden Einflusses der bürgerlichen Parteien in der Bevölkerung Chancen bei den Sächsischen Landtagswahlen aus. In einem "Appell" der BÜSO und ihrer wachsenden "LaRouche-Jugendbewegung" werden alle "Kräfte der Nation" dazu aufgerufen den "Sachsenwahlkampf zu einem bedingungslosen Erfolg" zu machen. Propagiert wird von der BÜSO eine "Kampagne für eine globale Renaissance humanistischer Werte" um der "an ihren irrationalen Meinungen und egoistischen Lebensstilen festhaltenden Schicht der 68er und Neoliberalen" in den Arm zu fallen. Die Gespräche mit der sächsischen Bevölkerung "auf den Straßen von Dresden, Leipzig, Zwickau und Chemnitz" seien bislang positiv verlaufen. Nun sei eine "Mobilmachung aller zur Verfügung stehender Kräfte" nötig, um "die erneute Tyrannei eines Bankenkartells und ihrer politischen Lakaien abzuwenden". Benötigt werden neben "Unterkünften" für Wahlkampfaktivisten auch "Möglichkeiten, uns bei Gewerkschafts-versammlungen, in Klassenräumen, Hörsälen, bei Streiks und Demos sprechen zu lassen". Unter den 26 BÜSO-Kandidaten auf der Landesliste und den 21 Wahlkreiskandidaten finden sich auch alte Bekannte wieder. So war Birgitta Gründler, heute wohnhaft in Chemnitz und stellvertretende Landesvorsitzende in Sachsen, schon in den 80er Jahren für den Vorgänger der BÜSO, die "Patrioten für Deutschland", aktiv. Der war, wie auch dessen Vorgänger, die "rechtsextreme Psychosekte "Europäische Arbeiterparte (EAP)" ("Psycho-Sekten", Nordhausen/Billerbeck) nicht sehr erfolgreich. In Zeiten sozialen Krise kommt "soziale" Demagogie da schon besser an. Selbst dann, wenn Chef Lyndon LaRouche "von 1989 bis 1994 eine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung, Scheckbetrug und "Verschwörung" in den USA absitzen mußten". Wie sagte doch der oberste Führer einst: "Es ist nicht notwendig, braune Hemden zu tragen, um ein Faschist zu sein......Es ist nicht notwendig, ein Hakenkreuz zu tragen, um ein Faschist zu sein.......Es ist nicht notwendig sich selbst Faschist zu nennen, um ein Faschist zu sein. Es ist einfach nur notwendig, einer zu sein!" (hma).

 

Sodom in St.Pölten

Österreich/St.Pölten. Der in der Vergangenheit u.a. wegen seiner Interviews in der "Jungen Freiheit" und seiner Lobhudelei für FPÖ-Haider aufgefallene St.Pöltener Bischof Kurt Krenn schweigt noch immer hartnäckig zu den Vorfällen an seinem Priesterseminar, wo auf Computern u.a. tausende Pornobilder - auch von Kindern - gefunden wurden. Die beiden obersten Ausbilder des Seminars haben mittlerweile schon ihren Rücktritt erklärt. Der ehemalige Subregens des Priesterseminars, Wolfgang Rothe, war über viele Jahre Mitglied und Funktionär der etwa 2500 Mitglieder umfassenden "Katholischen Pfadfinderschaft Europas" (KPE). Von dieser hat sich im Juli auch die katholische Deutsche Bischofskonferenz distanziert. Die KPE sei "kein offiziell anerkannter Jugendverband auf Bundesebene innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland".

"Der Kampf tobt zur Stunde noch weiter", schrieb der KPE-Gründer Andreas Hönisch, zugleich Generaloberer der "Kongregation der Diener Jesu und Mariens" (SJM) in Markt Erlbach, unlängst im SJM-Blatt "Der Ruf des Königs". Dort versucht er zu erklären, "warum KPE-Gruppen und SJM-Schulen und Internate mehr denn je bekämpft werden". Die KPE störe, weil sie eine "Elite" heranziehe und sich "gegen die moderne Pädagogik mit ihrer Vollkoedukation, mit ihrer Selbstverwirklichung als Ziel, mit ihrer sexuellen zur Sünde verführenden Schulsexualaufklärung mordikus" stelle. So werde das SJM-"Kolleg Kardinal von Galen" im "Haus Assen" in Lippetal u.a. von der örtlichen SPD heftig bekämpft. Dabei könne ein Junge "in einer gesunden Atmosphäre seine Anlagen viel besser entfalten" als im "Sodoma und Gomorrha" vieler öffentlicher Einrichtungen", so der ehemalige Jesuitenpater. Ein Beispiel dafür, das extreme Religiösität in der extremen Rechten enden kann, findet man im brandenburgischen Zossen. Hier lebt der ehemalige "Truppfeldmeister" der "KPE", Uwe Lipowski.

Der Laboringenieur, dessen Leserbriefe auch schon in der "Jungen Freiheit" veröffentlicht wurden, begann seine politische Karriere im rechtsliberalen "Bund Freier Bürger" (BFB) und war zuletzt stellvertretender Landes-vorsitzender der am rechten Rand angesiedelten "Deutschen Partei" um Heiner Kappel (ehemals FDP-MdL). Auf seiner privaten Webseite finden so z.B. Links sowohl zu den neofaschistischen "Unabhängigen Nachrichten", als auch zum "Freundeskreis Mario Goretti", der "Petrusbruderschaft" und den sog. Lebenschützern von der "Aktion Leben" (hma). 

 

Löw in der "DNZ"

Baierbrunn. Professor Konrad Löw, Autor des "Rotbuchs der kommunistischen Ideologie", hat der "Deutschen National-Zeitung" (DNZ) des DVU-Chefs Gerhard Frey ein Interview gegeben. Dort empört sich Löw u.a. darüber, das sich die Herausgeber der Zeitschrift "Deutschland-Archiv" unlängst von seinem Aufsatz "Deutsche Identität in Verfassung und Geschichte" distanziert hatten. Das Einstampfen der Restauflage sei eine "neurotische Reaktion" gewesen, so Löw gegenüber der "DNZ". Löw, der 1996 Mitglied des "Arbeitskreis Christlicher Publizisten" (ACP) wurde, gehört auch dem Kuratorium des "Forum deutscher Katholiken" an.

In München sprach er unlängst - nebst Martin Hohmann und Reinhard Günzel - beim "Institut für Staatspolitik", das seine Veranstaltung nach Kündigung des "Löwenbräukellers" im Haus der "Burschenschaft Danubia" durchführen konnte (hma).

 

Neuruppin 2:43

Neuruppin. In Neuruppin sind Ende Juli zwei Polizisten bei einer Auseinandersetzung mit etwa 43 Neonazis verletzt worden. Die Männer im Alter von 15 bis 30 Jahren hatten im "Cafe Fantasie" einen Geburtstag gefeiert. Als die Getränke ausgingen, versorgten sich die Neonazis grüppchenweise an einer benachbarten Tankstelle, wo sie Parolen wie "Deutschland den Deutschen. Ausländer raus" oder "Wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik" skandierten. Eine Polizeistreife kam hinzu und nahm die Personalien der ersten Gruppe auf, die T-Shirts mit szenetypischen Aufdrucken wie "18" und "88" trugen. Als zwei weitere Gruppen an der Tankstelle auftauchten, stand die Polizei nun etwa 43 Neonazis gegenüber. Einige weigerten sich ihre Personalien aufnehmen zu lassen, andere versuchten der Kontrolle zu entkommen. Ein 17 und ein 18jähriger griffen die Polizisten an und verletzten diese leicht. 24 Neonazis wurden daraufhin vorläufig festgenommen und blieben über Nacht zur Ausnüchterung in der Wache. Nun strebt die Staatsanwaltschaft ein beschleunigtes Verfahren gegen die beiden Hauptverdächtigen an, denen u.a. Landfriedensbruch vorgeworfen wird (hma).