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aus: Antifaschistische Nachrichten 14/Juli 2004

Möhring verunglückt

Düsseldorf. Der Unternehmensberater Heiko Möhring (64), langjähriger Funktionär des "Vereins für das Deutschtum im Ausland"(VDA) und "engagierter und kritischer Streiter für die Sache des VDA" ("GLOBUS"), ist im Juni bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Vom neofaschistischen "Bund heimattreuer Jugend" (BHJ) geprägt, wurde Möhring Offizier der Bundeswehr. Nach seinem Ausscheiden wurde er leitender Angestellter des Bauunternehmens "Heitkamp" im Ruhrgebiet. Er wurde im VDA aktiv, wo er u.a. als Landesvorsitzender in NRW tätig war und dem VDA-Verwaltungsrat angehörte. Nebenher referierte er u.a. beim neofaschistischen "Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes" (DKEG), bei Burschenschaften und schrieb gelegentlich für "Nation und Europa" und das "Deutsche Soldatenjahrbuch". Zuletzt, als freier Unternehmens-berater, hatte er berufliche und finanzielle Probleme. Kontakte unterhielt Möhring, auch Mitglied des "Bund der Selbständigen" (BDS), auch zur deutschtümelnden "Österreichischen Landsmannschaft" (ÖLM) (hma).

 

Sendefrequenz ausgeweitet

Immenstadt. Das vom bayerischen Balderschwang aus tätige "Radio Horeb", ein - nach Eigenangaben - "privater Rundfunksender mit christlicher Ausrichtung" weitet sich systematisch aus. Ende Mai bekam der Sender unter der Leitung des katholischen Pfarrers Richard Kocher weitere Sendefrequenzen von der Bayerischen Landesmedienzentrale (BLM) zugesprochen. Nun hat "Radio Horeb" auch die Möglichkeit, täglich auf UKW zu senden und spricht von einem "historischen Durchbruch". Dabei gab es diesmal auch Kritik an dem Sender. In der Programmbeobachtung der Bayerischen Landesmedienzentrale (BLM) wurde der Beitrag eines Priesters in "Radio Horeb" als "offen rassistisch" gewertet. Auch die "einseitig vertretene(n) Standpunkte" zum Schwangerschaftsabbruch, zur Homosexualität und zu Verhütungsmethoden wurden kritisiert. Ein anderer Beitrag wurde als Verstoß gegen die Menschenwürde empfunden. Aber selbst noch so überzeugende Argumente scheinen besonders in Bayern auf taube Ohren zu stoßen. Mit der Bemerkung "Das dürfen wir uns als Katholiken nicht bieten lassen, dagegen wehren wir uns", wies der Vorsitzende des BLM-Medienrates, Dr. Erich Jooß, die kritische Bewertung des Senders zurück. Unterstützung gab es auch vom Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Erwin Huber, der in der Sitzung positive Bewertungen des Senders durch die "Internationale Gesellschaft für Menschenrechte" (IGFM) und "amnesty international" verlas. Mit 21 gegen 7 Stimmen fiel die Entscheidung dann eindeutig zu Gunsten des "Radio Horeb" aus (hma).

 

Rechte Anlizismenbekämpfer

Erlangen. Die Zeitschrift "Deutsche Sprachwelt" (DSW) des "Verein für Sprachpflege e.V. " (1.Vorsitzender: Prof. Hans-Manfred Niedetzky) ist begeistert über ihren Auftritt auf der Leipziger Buchmesse. "Tausende Besucher" seien dort mit dem "Anliegen der Sprachpflege" bekannt gemacht worden. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Kritik der sogenannten Rechtschreibreform. In der neuesten Ausgabe der Zeitung um Schriftleiter Thomas Paulwitz, gelegentlich auch Autor in der "Jungen Freiheit" und dem "Ostpreußenblatt" und im vergangenen Jahr Referent bei der neofaschistischen "Gesellschaft für freie Publizistik", findet man u.a. Anzeigen für die Hamburger Burschenschaft Germania, die neofaschistischen "Unabhängigen Nachrichten" (UN) und den "Germania-Verlag" um den langjährigen NPD-Aktivisten Günter Deckert aus Weinheim. Amüsiert berichtet man dort auch über die Auseinandersetzungen bei der letzten Delegiertenversammlung des "Verein Deutsche Sprache" (VDS) in Münster. Dort hatte Professor Helmut Glück in seinem Bericht zur Arbeit des wissenschaftlichen Beirates des Vereins eine Zusammenarbeit mit der "Deutschen Sprachwelt" abgelehnt. Außerdem empfahl er, das Mitwirken im "Netzwerk deutsche Sprache" zu überdenken, vor dem auch schon DSW-Schriftleiter Paulwitz referiert hatte. In Teilen der Mitgliedschaft scheint man dies anders zu sehen. Nach Angaben der "Deutschen Sprachwelt" sind viele Mitglieder des VDS zugleich auch Leser dieser Zeitung, die nach eigenen Angaben mittlerweile eine Auflage von 32 000 Exemplaren hat (hma).