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aus: Antifaschistische Nachrichten 04/Februar 2004

Werbekampagne für "DZ"

Hamburg. Mit einer doppelseitigen Anzeige werben "Die Deutschen Konservativen" für ihre "Konservative Deutsche Zeitung" (DZ) in der "Jungen Freiheit" (JF). "Darum darf die Türkei auf gar keinen Fall in die EU", übertitelt dort Chefredakteur Ivan Denes, in der Vergangenheit auch "JF"-Autor, seinen Leitartikel. Mit von der Autoren-Partie sind diesmal Andreas Mölzer, Chefredakteur des österreichischen "Junge Freiheit"-Ablegers "Zur Zeit", FPÖ-Klubdirektor Dr. Andreas Skorianz, Prof. Adelgunde Mertensacker von der "Christlichen Mitte", Heinrich Lummer und Parteifreundin Ursula Besser (CDU), Anti-Antifa-Experte Prof. Hans-Helmuth Knütter, Prof. Klaus Becker und natürlich der bereits wegen "Volksverhetzung" verurteilte Joachim Siegerist von den "Deutschen Konservativen". Die gegenwärtige politische Zielrichtung der Gruppierung wird in dem Blatt, das sich diesmal auch wieder an die ehemaligen Leser des "Deutschland Magazins" richtet, schnell klar: Die Türkei darf "auf gar keinen Fall in die EU", Stoiber und Koch stehen in der Gunst der "DZ"-Leser ganz oben in der Riege der möglichen nächsten CDU/CSU-Kanzlerkandidaten, Ignaz Bubis hat "Raubgold" der Nazis geschmuggelt, das Berliner Stadtschloß muß bald wiederaufgebaut werden, im Radio soll eine Quote für deutsche Musik eingerichtet werden, die FPÖ muß die Landtagswahlen in Kärnten wieder gewinnen, studentische Verbindungen sind nicht "Ewig-Gestrig", Berlin "finanziert" radikale Islamisten und Martin Hohmann wurde ein Opfer der "politicial correctness". Themen, über die man eigentlich auch in anderen rechten Blättern liest. Ob die "DZ" damit also ein "Gegengewicht" zur "linken "Medien-Mafia" darstellt, so Siegerist, darf bezweifelt werden. Bis zur Jahresmitte will man jedenfalls ein monatliches Erscheinen der "DZ" erreicht haben.

Vom Siegerist-Verein besonders ins Visier genommen wird diesmal der "SPD-General" Müntefering. Der habe sich in einem Brief an CSU-Chef Edmund Stoiber u.a. darüber empört das Siegerist bei einem Treffen alter Waffen-SSler im Baltikum Blumen an einem Denkmal niedergelegt hatte. "Wer solche Unterstützer hat, sollte dringend über sich nachdenken", heißt es in dem Brief an Stoiber. "Wer bedingungslos den rechten Rand bedient und abdeckt, kann sich nicht auf taktische Gründe berufen. Er stabilisiert die rechte Flanke und ist nicht in der Mitte. Der ist faktisch rechts, nicht nur taktisch". Als Reaktion auf Münteferings Brief veröffentlicht Siegerist in seinem neuesten Rundbrief die Berliner Telefonnummer des SPDlers mit dem Aufruf zum Protest. Aber "bleiben sie sachlich", "auf keinen Fall schimpfen" und bloß nicht "abwimmeln lassen", heißt es. Wiederholt wird in dem Brief auch zur Unterstützung ehemaliger lettischer Waffen-SSler und Wehrmachts-Soldaten aufgerufen (hma).

Festival bei Linz

Duisburg. Der Buch- und Musikverlag des Werner Symanek, dessen Anzeigen man auch in der Wochenzeitung "Junge Freiheit" findet, plant vom 23. Bis 25.März ein Musikfestival "auf einem Schloß in der Nähe von Linz (Österreich)". Bislang haben die Bands "Von Thronstahl", "The Days of the Trumpet Call", "Sagittarius" und "Rose Rovine E Amanti" zugesagt. Auch eine Beteiligung der Gruppe "Belborn" wird erwartet. Um die Anhänger schwarz-brauner Musik nach Linz zu karren ist die Einrichtung von zwei Buslinien geplant. Eine führt von Hamburg über Bremen, Ruhrgebiet, Köln, Frankfurt, Nürnberg nach Österreich. Eine andere von Berlin über Leipzig und Dresden nach Linz. Am Sonntag soll ein Bus Tagesgäste von Linz zum Festivalgelände fahren (hma).

"MJZ" aus Wolgast

Wolgast. Geworben wurde für die "Mitteldeutsche Jugend Zeitung", "Zeitschrift für junge nationale Sozialisten aus Mitteldeutschland", unlängst auch in der Berliner Zeitung "Junge Freiheit". Herausgegeben wird das Blättchen in einer Auflage von 1500 Exemplaren von einer AG "Nationaler Medienverbund" mit Postfach in Wolgast, das sich als "Projekt" der neofaschistischen "freien Kameradschaften aus Mitteldeutschland" entpuppt. Auch das "Nationale und soziale Aktionsbündnis Mitteldeutschland", das Anti-Globalisierungs-Aufkleber vertreibt, bedient sich dieses Postfaches.

In der Zeitung (Titelblatt: "Gegen Links-Faschismus und Intoleranz ! Den nationalen Selbst-Schutz organisieren!") finden sich u.a. Werbung oder Anzeigen der "Freien Aktivisten Hoyerswerda", des "Märkischen Heimatschutz" (MHS) aus Eberswalde, des "Kulturkreis Hans Mallon" aus Ueckermünde, des "Jungen Nationalen Spektrums" (JNS) aus Weißwasser, der "Gemeinschaft Deutscher Frauen" aus Berlin, des "Kampfbund Deutscher Sozialisten" (KDS) aus Wolgast und des TTV-Versandes aus Zarrentin. Geworben wird auch für neofaschistische Zeitungen wie "Volk in Bewegung", "Der Fahnenträger" und die "Unabhängigen Nachrichten" sowie für die überregional agierende "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige" (HNG). Unter den Autoren des Blattes, in dem u.a. über Aktivitäten der Neofaschisten im Raum Berlin-Brandenburg, über "Tugend", die Wikinger, "deutsche Monatsnamen" und die "Mutter" als "Trägerin des deutschen Lebens" berichtet wird, befindet sich auch der als "nationale Liedermacher" bezeichnete Frank Rennicke (hma).

Video-Doku gegen Rechts

Das Medienprojekt Wuppertal e.V. hat eine interessante Videodokumentation unter dem Titel "Am rechten Rand" vorgelegt. In der von einer Gruppe Wuppertaler SchülerInnen angeregten Dokumentation wird über die Übergriffe der Polizei auf antifaschistische Gegendemonstranten anläßlich eines Aufmarsches militanter Neofaschisten in Wuppertal berichtet, der Neonazi-Aussteiger Jörg Fischer zu seinen Erfahrungen mit und in der rechten Szene interviewt, die Gefahren durch die Rechtsrock-Szene am Beispiel Wuppertals und Umgebung untersucht, der Wuppertaler Axel Hausweiler - Teilnehmer eines Überfalls von Neofaschisten auf eine Gedenkveranstaltung der VVN-BdA - befragt, die Standpunkte von Neonazis und Antifaschisten zur Ausstellung "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht" analysiert und verschiedene antifaschistische Projekte und ihre Aktivitäten gegen neofaschistische Strukturen vorgestellt. Alles in allem eine gute 92minütige Dokumentation, die in ihren Einzelteilen ebenso für die politische Bildungsarbeit geeignet ist wie als modellhaftes Gesamtprojekt. Zu kaufen oder auszuleihen ist das Video beim Medienprojekt Wuppertal e.V., Hofaue 55 in 42103 Wuppertal (Tel. 0202 - 563 2647, E-Mail: borderline@wuppertal.de, www.medienprojekt-wuppertal.de).

Seminar zu Verbrechen der Wehrmacht

Im Jugendgästehaus in Dachau findet am 6.und 7.März eine Seminar der VVN-BdA Bayern zu den "Verbrechen der Wehrmacht in Süd- und Westeuropa" statt. Neben einem Hauptreferat zu den "Verbrechen der Wehrmacht und ihre historisch-politische Aufarbeitung" (Prof. Kurt Pätzold, Berlin) referieren Mitglieder der VVN-BdA und des AK "Angreifbare Traditionspflege" zu den Verbrechen der Wehrmacht in Italien, Frankreich und Griechenland. Einen besonderen Raum nimmt die Traditionspflege der Bundeswehr am Beispiel der "Gebirgsjäger" (Ulli Sander, Dortmund) ein. Die TeilnehmerInnengebühren betragen mit Übernachtung 35 Euro (ermäßigt 20 Euro), für Tagesgäste 15 bzw. 10 Euro. Verbindliche Anmeldungen über die VVN-BdA, Frauenenlobstr.24 in 80337 München (Tel. 089-53 17 86, Fax 089-53 89 464).