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aus: Antifaschistische Nachrichten 01/Januar 2004

Aussiedler ermordet

Ein angeblich aus Berlin stammender 17jähriger Mann, der erst seit einem halben Jahr im Landkreis Heidenheim wohnen soll, hat am Abend des 19.Dezember vor einer Diskothek in Heidenheim drei junge russlanddeutsche Spätaussiedler erstochen. Zwei der 15 bis 17 Jahren alten Jugendlichen starben noch am Tatort, der dritte erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Besitzer der Diskothek "K2" hatte dem "stadtbekannten Neonazi" ein Hausverbot erteilt. Doch erst die herbeigerufene Polizei konnten den 17jährigen zurückweisen. Eine halbe Stunde danach tauchte der Täter mit einem Mädchen und einem Freund wieder vor der Diskothek auf. Dabei kam es zwischen seinem Begleiter und den drei jungen Aussiedlern zum Streit. Unvermittelt zog der 17jährige ein 20cm langes Messer und stach den Opfern blitzschnell und gezielt mehrere Male in die Herzgegend. Nach der Tat flüchtete der Täter, stellte sich aber am nächsten Morgen freiwillig der Polizei. Der 17jährige war erst am 3.Oktober in eine Auseinandersetzung zwischen Punks und Skinheads verwickelt gewesen, wo er einem Punk eine Flasche auf den Kopf geschlagen hatte. Am Tag nach der Tat zogen etwa 200 Menschen in einem Schweigemarsch durch die Stadt und legten Blumen am Tatort nieder, wo Jugendliche eine Mahnwache gehalten hatten (hma).

 

"Opus Dei" plant Schule

Potsdam. Die rechtskatholische Kadergruppe "Opus Dei" will im Berliner Umland ein Gymnasium für 700 Schüler eröffnen. In der geplanten Schule sollen ausschließlich Jungen unterrichtet werden, um deren "besondere Begabung zu abstrakt-logischem Denken" zu fördern und diese vom "Sexunterricht" an öffentlichen Schulen fern zu halten. Im Bildungsministerium werden die Pläne der direkt dem Papst unterstehenden Organisation mit Skepsis betrachtet, da das Schulgesetz eine gemeinsame Erziehung von Jungen und Mädchen vorschreibt ("Berliner Morgenpost" 15.12.03 - hma).

 

Zweifelhafte Distanzierung

München. Herbert Fleissner, Verleger, CSU-Mitglied, Angehöriger der "Sudetendeutschen Landsmannschaft" und langjähriges Mitglied der "nationalen Gesinnungsgemeinschaft" "Witiko-Bund" will Artikel mit antisemitischen Inhalten im österreichischen Ableger der "Jungen Freiheit", der "Zur Zeit", die ihm zu zehn Prozent gehört, nicht gekannt haben. In einem Schreiben an die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, behauptet Fleissner, er habe sich schon vor Jahren von seiner Beteiligung an der Wochenzeitung zu trennen versucht. Erst im November hatte der ehemalige Berater des österreichischen Bischofs Krenn, Friedrich Romig, in "Zur Zeit" die Globalisierung zu einem Weg erklärt, "auf dem das Judentum (...) seinem biblischen Auftrag gemäß weltweite Dominanz erlangt". Ein anderer Artikel erklärte "Ostjuden" zu "Chasaren" und beschwerte sich mit diesem Konstrukt über "das Geschrei Antisemitismus". 1997 hatte das Blatt gar die im Mittelalter zu Massakern an Juden aufstachelnden Legenden von angeblich jüdischen Ritualmorden aufgewärmt: "Das Blut gemordeter Christen, vergossen durch jüdische Hand, schreit zum Himmel." 1999 leugnete ein Autor gar den Holocaust und wurde daraufhin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Während Fleissner sich hier scheinbar distanziert taucht Werbung für seine Verlage munter weiter in rechten Publikationen auf. So z.B. in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Sezession", die vom um die "Junge Freiheit" angesiedelten "Institut für Staatspolitik" herausgegeben wird. Die "Buchverlage Langen Müller Herbig" warten dort auf einer ganzen Seite u.a. mit Buchtiteln wie "Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945" und "Die Wüstenfüchse. Mit Rommel in Afrika" auf (SZ 6.12.03 - hma).

 

Razzia bei "Stahlgewitter"

Hannover. Bei der Durchsuchung von sieben Wohnungen von Mitgliedern der Rechtsrock-Band "Stahlgewitter" hat die Polizei am 16.Dezember umfangreiches Material beschlagnahmt. Durchsucht wurden Objekte in Meppen, Köln, Bonn und Winterthur in der Schweiz. Dem Ermittlungsverfahren, welches von der Staatsanwaltschaft Osnabrück durchgeführt wird, liegt die Produktion von Musik-CD´s mit "volksverhetzendem" Inhalt zugrunde. "Stahlgewitter" gilt als eine der bekanntesten bundesdeutschen Rechtsrock-Band. So hatte die Erstauflage ihrer CD "Politischer Soldat" eine Auflagenhöhe von 8000 Exemplaren (hma).